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Thema

Boris Pistorius

Die Luftwaffe hat am Sonntag Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping auf dem Weg zum EU-Gipfel in Portugal am Flughafen Köln-Wahn vergessen. Erst im Luftraum über Hannover fragte einer der Mitglieder der Scharping-Delegation: "Wo ist eigentlich Rudolf?

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die bislang umfassendste Reform der Bundeswehr in die Wege geleitet. Möglich wurde der Beschluss über das Konzept von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) durch eine Einigung in letzter Minute auf die Grundzüge der Finanzierung.

Von Robert Birnbaum

Wenn es nach Rudolf Scharping geht, ist der Streit um die Finanzierung der Bundeswehr-Reform erledigt. Am Mittwochfrüh, noch vor der Kabinettsrunde, hat er sich mit Kanzler Gerhard Schröder und Finanzminister Hans Eichel darüber verständigt, wie die Reform der Bundeswehr im kommenden Jahr und den Folgejahren zu bezahlen ist.

Von Robert Birnbaum

Im amerikanisch-russischen Streit über das von den USA geplante Nationale Raketenabwehrsystem (NMD) ist weiterhin keine Einigung in Sicht. Nach Gesprächen von US-Verteidigungsminister William Cohen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Verteidigungsminister Igor Sergejew am Dienstag in Moskau sagte Sergejew, Differenzen bestünden in den Fragen nach der Art und dem Zeitpunkt der von den USA befürchteten Bedrohung durch sogenannte Schurkenstaaten.

Im Koalitionsstreit um die Reform der Bundeswehr gibt es jetzt auch inhaltliche Kritik am Kabinettsentwurf von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD). Das Auswärtige Amt hat nach Informationen des Tagesspiegel moniert, in Scharpings Vorlage werde ein Automatismus vorgegeben, nach dem Deutschland sich an Nato-Aktionen in jedem Fall beteiligen müsste.

Von Robert Birnbaum

Was haben die deutschen Soldaten nur für ein Glück! Erst erspart ihnen der Verteidigungsminister eine allzu durchgreifende Bundeswehrreform, und jetzt schickt er ihnen auch noch die Frauen: Demnächst dürfen auf allen Ebenen und in allen Jobs Frauen dienen, auch an der Waffe.

Rudolf Scharping möchte durchmarschieren. Das ist eine Beherztheit, die einen Verteidigungsminister durchaus zieren könnte, wenn - ja, wenn es nicht gerade um eine grundlegende Reform der Streitkräfte ginge.

Von Gerd Appenzeller

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) kann trotz der geplanten Reform der Bundeswehr vorerst nicht mit mehr Geld für den Wehretat rechnen. Wie der Tagesspiegel am Mittwoch aus Koalitionskreisen erfuhr, will Finanzminister Hans Eichel (SPD) dem Kabinettskollegen allenfalls zugestehen, dass die bisher im allgemeinen Haushalt verbuchten zwei Milliarden Mark für die Balkan-Einsätze dem Verteidigungsetat zugeschlagen werden.

Von Robert Birnbaum

SPD und Grüne haben sich trotz erheblichen Zeitdrucks noch nicht auf eine gemeinsame Regierungslinie für die größte Reform in der Geschichte der Bundeswehr geeinigt. Während die SPD-Fraktion am Dienstag dem Konzept von Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) mit überwiegender Mehrheit zustimmte, steht die Abstimmung mit dem Koalitionspartner noch aus.

Verteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) will die völlige Öffnung der Bundeswehr für Frauen. Scharping habe aus dem Gesetzentwurf zur Änderung des Soldatengesetzes, der mögliche Verwendungsausschlüsse für Frauen in den Streitkräften betrifft, eine entsprechende Passage streichen lassen.

Und wieder gescheitert. Auch Polens zweite nationalkonservative Koalition bricht vorzeitig auseinander - wie schon das erste Solidarnosz-Kabinett nach der Wende unter Hanna Suchocka.

Von Christoph von Marschall

Bereits im März hatte es Indizien dafür gegeben, dass es zwischen dem Verteidigungsminister und seinem Generalinspekteur nicht zum Besten stand. Rudolf Scharping forderte eine engere Zusammenarbeit der Teilstreitkräfte.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr hat auch heute schon weit reichende Kompetenzen. Er ist militärischer Berater des Verteidigungsminister, und er berät die gesamte Bundesregierung in sicherheitspolitischen Fragen.

Für die Entscheidung über die Bundeswehrreform und deren Umsetzung hat sich der Verteidigungsminister einen engen und deshalb nicht ganz unproblematischen Zeitrahmen gesetzt. Was beschlossen wird, muss für die nächsten zehn bis 15 Jahre Bestand haben, sagt Rudolf Scharping - aber bereits am 21.

Von Gerd Appenzeller

Soll das nun Tag für Tag so weitergehen, bis die Zukunftskommission der Bundeswehr am 23. Mai offiziell ihre Vorschläge präsentiert: immer neue Indiskretionen oder auch nur Spekulationen über Wehrpflichtigen-Zahlen und Standortschließungen - samt den unvermeidlichen Reaktionen von Freund und Feind über Sinn und Unsinn von Wehrpflicht oder reiner Berufsarmee?

"Von Rudolf lernen heißt siegen lernen", hat Schröder kürzlich gesagt, als er gemeinsam mit Rudolf Scharping dessen neues Kooperationsprojekt zwischen Bundeswehr und Wirtschaft vorstellte. Ob der Verteidigungsminister des Kanzlers Worte als das pure Lob verstanden hat oder einen spöttisch-herablassenden Unterton gewittert hat, ist ungewiss.

Von Robert Birnbaum

Ginge es nach der "Zukunftskommission" der Bundeswehr, würden die deutschen Streitkräfte in den kommenden Jahren mit großen Schritten in Richtung Berufsarmee marschieren. Das Gremium unter Leitung des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker will die Bundeswehr von 320 000 auf 240 000 Mann verkleinern und zu einer professionellen Interventionsarmee für internationale Einsätze umbauen.

Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) setzte die Kommission "Gemeinsame Sicherheit und Zukunft der Bundeswehr" im Mai 1999 ein. 21 Mitglieder - vom Militärexperten über Manager, Journalisten und Mediziner bis zum Kirchenvertreter - wurden berufen.

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