Im Polit-Drama in Ägypten in den vergangenen Tagen spielte er die Hauptrolle: Abdel Fattah al-Sissi, Chef der ägyptischen Armee. Er hat hervorragende Verbindungen in die USA, erlangte im vergangenen Jahr jedoch mit Äußerungen zu sexuellen Übergriffen zweifelhafte Bekanntheit in Ägypten.
Boris Pistorius

Vor einer Woche drohte General Abdel Fattah al-Sisi, Verteidigungsminister und Oberbefehlshaber der Armee, man werden eingreifen, um die Nation vor „dem dunklen Tunnel innerer Kämpfe“ zu bewahren. Nun ist das von der Armee gesetzte Ultimatum abgelaufen. Und der Staatstreich läuft an.

Die Regierung von Ägyptens Präsident Mursi löst sich langsam auf. Mursi selbst ist zunehmend isoliert. Dem 48-Stunden-Ultimatum des Militärs hatte er eine klare Absage erteilt. Die Ausschreitungen erreichten am Dienstagabend einen neuen Höhepunkt. Mindestens sieben Menschen kamen bei Demonstrationen ums Lebens.

Der Machtkampf in Ägypten spitzt sich immer weiter zu. Ein weiteres Kabinettsmitglied hat seinen Rücktritt verkündet, gleichzeitig hat die Justiz den im November von Mursi entlassenen Generalstaatsanwalt wieder eingesetzt. Jetzt haben sich auch noch zwei Regierungssprecher vom Präsidenten abgewendet.
Ob Sigmar Gabriel dem Chef seiner Verteidigungsexperten einen Gefallen tun wollte, ist nicht überliefert. Aber so ganz unrecht dürfte Rainer Arnold das recht spezielle Erwartungsmanagement nicht gewesen sein, das sein Parteivorsitzender an dem Tag betreibt, an dem sich der Verteidigungsausschuss selbst als Untersuchungsausschuss einsetzt.

Der Verteidigungsausschuss hat sich am Mittwoch zum Untersuchungsausschuss umfunktioniert. Viele der Wehrexperten sind eher Sacharbeiter als Wahlkämpfer und sehen dem Ausschuss mit Unbehagen entgegen. Auch SPD-Obmann Rainer Arnold.

Islamisten planten offenbar einen Anschlag mit Modellflugzeugen vom Typ "Terror Hawk" auf Ziele in Süddeutschland. Die Kanzlerin ist sauer. Demnach sind die Spielzeugdrohnen rund eine halbe Milliarde Euro billiger als der "Euro Hawk".

Nach der Euro-Hawk-Pleite ist es Zeit für ein europäisches Drohnenprogramm. Die Initiative könnte von Deutschland und Frankreich ausgehen, um endlich einen sichtbaren Schritt zu tun, die unbemannten Fluggeräte auch in Europa zu etablieren.
Kurz vor dem Abflug serviert Tim Raue im Schloss Charlottenburg. Die Gäste schwitzen, die Kinder fehlen.

Thorvald Stoltenberg, ehemals Verteidigungsminister Norwegens, erinnert sich an persönliche und politische Begegnungen und preist Brandts Erbe.
Wie will die SPD in der Zeit bis zur Bundestagswahl noch bei den Wählern punkten? Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier über den sozialdemokratischen Wahlkampf, Obamas Berlin-Besuch und den Untersuchungsausschuss zum "Euro Hawk"-Debakel.

SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier hat damit gedroht, Bundeskanzlerin Angela Merkel in den geplanten Untersuchungsausschuss zum "Euro Hawk" zu laden. Nun müsse auch nach der Verantwortung der Regierungschefin gefragt werden.

In dieser Woche ist einiges passiert, und ganz ohne große Diskussionen hat das Bundesverfassungsgericht auch noch die eingetragenen Lebenspartnerschaften mit der Ehe gleichgestellt. Ganz ohne Diskussion? Naja, fast.

Wer welchen Teil der Flutkosten trägt, ist noch unklar – ebenso, wie hoch der Gesamtschaden sein wird. Erst einmal muss das Wasser abgeflossen sein.

Verteidigungsminister Thomas de Maizière hat sich in eine äußerst unangenehme Lage manövriert. Längst ist der Minister in eine Glaubwürdigkeitskrise gerutscht. Seine Strategie wankt immer mehr: Erst ahnungslos, dann arglos – ist er am Ende auch das Amt los?

Der geforderte Untersuchungssausschuss wegen der gescheiterten Drohnen-Beschaffung könnte Thomas de Maizière bis zur Bundestagswahl retten. Das hilft ihm bis dahin - wird aber nicht verbergen können, wie stark er bereits angeschlagen ist.
Es kann sein, dass die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses Thomas de Maizière als Verteidigungsminister über die Runden bringt, sprich: bis zum Wahltermin. Die ganzen Verfahrensfragen und die Sitzungen, vieles abseits der Öffentlichkeit – die Grünen haben das wohl unterschätzt, um es freundlich auszudrücken.

Viele Fragen beim Scheitern des Euro-Hawk-Projektes sind noch offen: Nun soll sich ein Untersuchungsausschuss mit dem „Euro Hawk“ beschäftigen. Thomas de Maizière bleibt weiterhin in der Verteidigung.

Noch vor der Bundestagswahl wird es einen Untersuchungsausschuss zum gescheiterten Drohnenprojekt „Euro Hawk“ geben - Verteidigungsminister Thomas de Maiziére wird sich dort den Fragen von Mitgliedern des Verteidigungsausschusses stellen müssen.

Thomas de Maizière ist in der Drohnen-Affäre weiter in die Defensive geraten, und es zeigt sich, nicht jeder gute Aktenfresser ist auch ein guter Politiker. Der Verteidigungsminister ist in eine klassische Falle der politischen Krisenkommunikation getappt.

Die Welt trifft sich inzwischen am Pazifik, kriegt das Verteidigungsministerium nicht in den Griff und eröffnet circa 2021 eine Politikerschule.

Die Bundestagswahl rückt näher und immer deutlicher wird dabei, dass sich CDU, CSU und FDP bei zentralen Themen nicht mehr auf eine gemeinsame Linie einigen können.
Offiziell wusste Thomas de Maizière nichts: Informiert wird er trotzdem gewesen sein
Durch eine im Donau-Kurier abgedruckte Äußerung von Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist klar: Das von ihm selbst skizzierte Bild vom ahnungslosen Chef ist zumindest zweifelhaft.

Offiziell wusste Thomas de Maizière von nichts. Einiges spricht aber dafür, dass der Verteidigungsminister über den "Euro-Hawk" trotzdem informiert gewesen sein muss.

Die SPD macht dem Verteidigungsminister de Maizière Druck: Er soll bereits bei einem Redaktionsbesuch beim "Donau-Kurier" ein Scheitern des Euro-Hawk-Projektes für wahrscheinlich erklärt haben.

Äthiopien will einen riesigen Staudamm bauen und deshalb den Fluss umleiten – Ägypten reagiert mit Panik und Drohungen.

Er wusste von nichts: Thomas de Maiziere ist ein Minister auf Abruf - er hat seinen Laden nicht unter Kontrolle. Den Schaden haben die Steuerzahler, die Soldaten - und die Kanzlerin

Die Oppositionsparteien im Bundestag fordern weitere Aufklärung vom Bundesverteidigungsminister in der Euro-Hawk-Affäre und kritisieren, er schiebe die Verantwortung auf andere ab. Die Kanzlerin lässt erneut ausrichten, sie habe volles Vertrauen in den Minister.

Am heutigen Mittwoch wird Verteidigungsminister de Maizière vor dem Bundestag zum Drohnenprojekt „Euro Hawk“ aussagen, doch das Urteil ist bereits gesprochen: Der Rechnungshofbericht sieht schwere Versäumnisse bis hinauf in die Leitungsebene des Verteidigungsressort.
Der Verteidigungsminister hält Kurs: „Deutschland ist vertragstreu“, sagt Thomas de Maizière am Dienstag in Brüssel. Doch dass das Aus für den deutschen „Euro Hawk“ auch für das Nato-Drohnensystem AGS „nicht ganz ohne Auswirkungen“ bleiben werde, muss er dann doch einräumen.

Wenn der Verteidigungsminister am Mittwoch vor die Bundestagsabgeordneten tritt, werden die Details des Euro-Hawk-Debakels niemanden mehr interessieren. Es wird nur noch um die Frage gehen: Wer trägt die Verantwortung?
Kann Thomas de Maizière Wunder wirken? Nicht viel weniger als das müsste der Verteidigungsminister vollbringen, wollte er aus der „Euro Hawk“-Affäre ohne nachhaltigen Schaden hervorgehen.
Die Beschaffung von Wehrgütern ist eine Herausforderung. Komplexe Verfahren und verworrene Personalstrukturen machen den schnellen Einkauf unmöglich. Dabei wären Deutschlands Soldaten gerade darauf angewiesen.

FDP-Sprecherin Elke Hoff schließt nach dem Debakel um das Drohnen-Projekt „Euro-Hawk“ personelle Konsequenzen nicht aus. Sie kritisiert Thomas de Maizière scharf. Doch das ist derzeit nicht das einzige Problem des Verteidigungsministers.

Deutschland will Drohnen anschaffen und duldet offenbar, dass die Amerikaner von Militärbasen im Land ihr Kriegsgerät steuern. Doch mit den moralischen und juristischen Fragen will sich die Regierung nicht befassen.

Die SPD fordert eine formale Rüge für Verteidigungsminister de Maizière und bombardiert ihn mit Fragen zum Euro-Hawk-Debakel. Dabei stützen sich die Sozialdemokraten auf Vorschriften des Bundestages. Doch die sind nicht so eindeutig, wie sie glauben.

Das Drohnenprogramm von Verteidigungsminister Thomas de Maizière ist gerettet: Der Hauptstadtflughafen BER soll zum Schutzreservat für die Gattung des flugunfähigen europäischen Falken werden.

Und noch ein Streit, der Verteidigungsminister de Maiziere das Leben schwer macht: Taugt das Sturmgewehr G36 von Heckler & Koch im Einsatz oder gefährdet es Soldaten?

Staatsanwalt ermittelt - Maiziere unter Druck: Verdacht: Mangelhafte Gewehre an Bundeswehr geliefert
Womöglich wurden mangelhafte Waffen an die Bundeswehr ausgeliefert. Bei der Anschaffung des Sturmgewehrs G 36 sollen Mängel ignoriert worden sein. Derzeit wird gegen einen Soldaten ermittelt, teilte Verteidigungsminister Thomas de Maizière mit.