Nach dem Tod von drei deutschen Soldaten in Nordafghanistan spricht Verteidigungsminister zu Guttenberg erstmals von "Krieg" am Hindukusch. Kritik an der deutschen Afghanistan-Strategie weist er zurück. Die sterblichen Überreste der getöteten Soldaten sind inzwischen zurück in Deutschland.
Boris Pistorius

Bei den traditionellen Ostermärschen haben am Sonntag erneut tausende Menschen für die Abschaffung von Atomwaffen und gegen den Afghanistan-Einsatz demonstriert. Zum ersten Mal wanderten Demonstranten dabei auch über das Gelände des ehemaligen "Bombodroms" in der Ruppiner Heide.
Im Zusammenhang mit den schweren Gefechten gegen Aufständische in Afghanistan haben deutsche Soldaten am Karfreitag aus Versehen mehrere afghanische Sicherheitskräfte erschossen. Verteidigungsminister Guttenberg drückte sein Bedauern aus.
Bei einem schweren Gefecht mit aufständischen Taliban sind drei Bundeswehr-Soldaten getötet worden. Sie wurden beim Minensuchen erschossen. Fünf weitere Soldaten wurden schwer verletzt. Etwa 100 Taliban attackierten die deutsche Patrouille. Angela Merkel nannte die Tat "verabscheuungswürdig und hinterhältig".

Drei Bundeswehrsoldaten sterben bei einem Gefecht mit den Taliban. Ex-Verteidigungsminister Rühe kritisiert den Afghanistan-Einsatz.
In der Kundus-Affäre beklagt die Opposition mangelnden Aufklärungswillen der Regierung. Was haben Merkel und Jung wann gesagt?

In der Kundus-Affäre rückt nun wieder verstärkt die Informationspolitik der Bundesregierung in den Mittelpunkt. Der Grünen-Verteidigungsexperte Omid Nouripour sagte, die militärische Führung habe frühzeitig gewusst, dass es beim Luftschlag in Afghanistan auch zivile Opfer gegeben haben muss.
Der Beschwerdebrief des Bundeswehr-Generals Henning Hars, der zu dessen Versetzung in den einstweiligen Ruhestand führte, ist jetzt im Wortlaut bekannt.
Verteidigungsminister Guttenberg schweigt zu den jüngsten Vorwürfen – die Opposition zweifelt an seinen Führungsqualitäten.
Nach den Aussagen zweier vom Verteidigungsminister entlassener Spitzenfunktionäre im Untersuchungsausschuss gibt es Kritik. Auch Guttenbergs Rücktritt wird thematisiert.
Im Zivildienst herrsche „Aufbruchstimmung“, verkündete Jens Kreuter, der dafür zuständige Bundesbeauftragte, noch vor zwei Jahren. Der „Abwärtstrend“ bei den Ziviplätzen sei gestoppt.

Jens Kreuter ist Bundesbeauftragter für den Zivildienst. Auch für ihn kommt die Ankündigung überraschend, dass Verteidigungsminister Guttenberg die Wehrpflichtkürzung plötzlich vorziehen will.
Vor dem Kundus-Ausschuss rechtfertigt Ex-Generalinspekteur Schneiderhan sein Verhalten. Wie genau?
Der Kundus-Ausschuss soll die Frage klären: Was wusste Verteidigungsminister Guttenberg zu welchem Zeitpunkt?
Der entlassene Bundeswehr-Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan hat sein Verhalten nach dem verheerenden Luftschlag im afghanischen Kundus verteidigt. Als Zeuge vor dem Untersuchungsausschuss betonte er, Verteidigungsminister Guttenberg ausreichend informiert zu haben.

Guttenberg will bereits in diesem Jahr die Wehrpflicht und den Zivildienst verkürzen und verärgert damit Opposition und Wohlfahrtsverbände.
Der Verteidigungsminister will die Verkürzung des Wehrdienstes schneller umsetzen als geplant: Die neue Regelung soll bereits ab Oktober gelten – und stößt auf Skepsis.
Da könnte sich der Verteidigungsminister wirklich ums Vaterland verdient machen: indem er den Sanitätsdienst der Bundeswehr vor Inkompetenz schützt. Der Inspekteur hat versagt, und das sagt nicht nur einer, der Wehrbeauftragte, sondern das sagen außerdem Vertreter vom Fach.
Der Inspekteur des Sanitätsdiensts der Bundeswehr hat versagt. Wenn Verwundete in Deutschland nicht weiterbehandelt werden können, weil die Fachabteilung wegen Ärztemangels geschlossen werden musste – dann ist das der Ernstfall.
Henning Hars hatte dem Verteidigungsminister einen Brief mit Fragen zur Kundus-Affäre geschrieben.
„Feige“, sagt Grünen-Chefin Claudia Roth, verhalte sich der Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Der Vorwurf gilt dem jüngsten Schachzug des CSU-Politikers in der Affäre Kundus.

Nach abgeschwächten Aussagen des Verteidigungsministers zu Schneiderhan im Fall Kundus nennen die Grünen Guttenberg feige. Durchgehen lasen will die Opposition dem Minister das nicht.

Der Bundestag will das Informationsleck im weitgehend geheim tagenden Kundus-Untersuchungsausschuss finden. Bundestagspräsident Norbert Lammert hat den Weg für Ermittlungen wegen Geheimnisverrats freigemacht. Er schaltete die Staatsanwaltschaft ein.

Der Airbus-Konzern EADS hat keine Chance mehr auf das Milliardengeschäft mit der US-Luftwaffe für 179 Tankflugzeuge. Der US-Partner Northrop Grumman zog das Angebot zurück. Airbus erhebt Vorwürfe gegen die US-Regierung. Diese zieht offenbar Boeing vor.

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat die schwarz-gelbe Koalition dazu aufgerufen, sich auf die Regierungsarbeit zu konzentrieren.
Der Kundus-Untersuchungsausschuss setzt die Vernehmungen fort. Spitzenmilitärs sollen über die Melde- und Befehlswege aussagen.
Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg will ein Zeichen gegen die „Ellenbogengesellschaft“ setzen und übernimmt zusammen mit seiner Frau die Schirmherrschaft der Stiftung Fair Play. Katharina Wagner will darin Kinder an die Oper heranführen.

Im chilenischen Erdbebengebiet gerät die Situation außer Kontrolle: Bürgerwehren kämpfen gegen Plünderer.

Die US-Regierung will künftig auch dann mit Atomschlag drohen, wenn chemische oder biologische Waffen eingesetzt werden. Damit bleibt die neue Strategie hinter den Hoffnungen auf eine atomwaffenfreie Welt zurück, die Obama selbst geweckt hatte.

Nach dem Beben in Chile sind zahlreiche Menschen noch verschollen, die Kommunikation mit den betroffenen Gebiete ist schwierig. Der befürchtete Riesen-Tsunami blieb aus.

Moritz Schuller über die kriegsmüden Europäer

Im Streit um die Milliardenmehrkosten des Militär-Transportflugzeugs A400M ist offenbar ein Durchbruch gelungen. Das gab die spanische Verteidigungsministerin Carme Chacón in Palma de Mallorca bekannt.
Die Kundus-Affäre, der Staatsbankrott, das Foltergefängnis. Alles Geheimsache. Bis interne Dokumente bei Wikileaks auftauchen. Woher sie stammen? Unbekannt. So ist das Internetforum zu einer Enthüllungsmaschine geworden.
Jerusalem - Ein von der israelischen Regierung verhängter Baustopp ist in mehr als einem Viertel aller jüdischen Siedlungen im Westjordanland nicht beachtet worden. Die israelische Friedensbewegung Peace Now hat nach Angaben vom Montag in 33 von 121 Siedlungen Verstöße registriert.
Alkoholexzesse in der Bundeswehr? Unter dem Eindruck der Affäre um ekelerregende Mutproben und bizarre Aufnahmerituale bei den Gebirgsjägern im oberbayerischen Mittenwald erkennt der Bundestags-Wehrbeauftragte Reinhold Robbe ein Alkoholproblem in Teilen der Truppe.
Stell dir vor, es ist Krieg, und alles geht weiter wie bisher. So könnte das Motto lauten, das die Regierung mit der Erklärung von Außenminister Guido Westerwelle, in Afghanistan herrsche ein bewaffneter Konflikt, ausgegeben hat – jedenfalls außerhalb strafrechtlicher Folgen für Soldaten im Einzelfall.

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan als „bewaffneten Konflikt“ bezeichnet. Welche Rolle spielt das im Zusammenhang mit dem Verhalten von Oberst Klein?
Guido Westerwelle bewertet den Konflikt in Afghanistan neu: Es handle sich um einen "bewaffneten Konflikt im Sinne des humanitären Völkerrechts“. Frank-Walter Steinmeier kritisierte die neue Bewertung. Oberst Georg Klein will sich umfassend zur Kundus-Affäre äußern.
Der im Amt bestätigte Präsident Rajapakse löst das Parlament auf. Er schafft damit Raum für eine Neuwahl. Seinen unterlegenen Gegenkandidaten stellt er vor Gericht.
Der Westen glaubt an seine neue Afghanistan-Strategie – konkrete Abzugsdaten bleiben aber umstritten.