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Erdöl unter der Ostseeküste: Ein Holländer am Schwarzgoldrand

Unter der Ostseeküste liegt Erdöl – über ihr wurde dieser Befund lange Zeit ignoriert. Bis ein in Kanada ansässiger Holländer darauf aufmerksam wurde und das Naheliegende tat.

Noch hat niemand zu Ehren von Jacobus Bouwman ein Gedicht geschrieben. Vielleicht ist es ohnehin längst zu spät dafür, vielleicht müssen aber auch erst noch ein paar Jahre vergehen, wer weiß, alles vage, sicher ist nur, dass der diesbezüglich unwahrscheinlichste Zeitpunkt gerade verstrichen ist. Nach dem gegenwärtigen Stand der Dinge könnte Bouwman die Bundesrepublik Deutschland ungefähr sechs Wochen lang unabhängig von Willkürherrschern machen.

Jacobus Bouwman sitzt am Steuer eines gemieteten Volvo-Geländewagens, durch zarte Brillengläser und eine mit Insektenresten verschmierte Windschutzscheibe blickt er auf eine Landschaft im Nieselregen. Die Fahrt geht nordwärts, von Berlin zur Ostseeinsel Usedom, im Radio läuft der Kultursender des RBB. Seitdem der Wagen vom Autobahnring um die Stadt auf die A11 einbog, Dreieck Schwanebeck, noch 200 Kilometer bis zum Ziel, rollt er vorbei an stetig wiederkehrender Maisfeldödnis und mächtigen Windradansammlungen. An gegenwärtiger und zukünftiger Konkurrenz. Jacobus Bouwman ist ein Erdölindustrieller. Er ist auf dem Weg zu einem Bohrturm.

Oh, Öl! Mit wenig Lauge und Gas, wie machte das vor Tagen Spaß, als es noch gleichsam eruptiv, literweise überlief.

Das ist eine Strophe aus einem 1968 geschriebenen Gedicht, der Autor ist unbekannt, es behandelt die Eigenheiten einer Erdölbohrung an der Ostseeküste ein Jahr zuvor. Es gibt einige solcher Gedichte. Geschrieben wurden sie in der DDR, zu einer Zeit, in der, wenn vom schwarzen Gold die Rede war, die Betonung noch auf Gold und nicht auf schwarz gelegen hatte. Es gibt ein Theaterstück, uraufgeführt 1964 im Volkstheater Rostock, und einen Defa-Film. All das gehört zu einem Wissen, das jahrzehntelang in Notizblöcken, Aktenordnern und Köpfen abgelegt war und ignoriert worden ist, bis Bouwman kam. Unter der Ostseeküste befindet sich Öl.

Schwarz ist das Gold geworden, je mehr seinen Verbrauchern bewusst geworden war, wie jene Länder regiert wurden, aus denen der überwiegende Teil davon stammt, je öfter Bilder von brennenden Nigerdelta-Flussarmen bei ihnen ankamen, Bilder von explodierten Bohrinseln, zerbrochenen Tankschiffen oder verschmierten Pelikanen. Als der Grundsatz der organischen Chemie Allgemeingut wurde, der besagt, dass bei Ölverbrennung Kohlendioxid entsteht. Es war ein ungutes, aber leicht zu verdrängendes Gefühl, eine Skepsis, die sich in die Rede der Leute mischte, nicht so sehr in ihr Handeln. Aus Ölförderern waren irgendwann Schweine geworden. Dieses Urteil hält kaum jemanden davon ab, ihnen ihre Produkte abzukaufen. Aber zumindest die Jubellyrik, die gibt es nicht mehr.

Bouwman bohrt nun also. Ende Juni ist ein erster Erkundungsversuch zu Ende gegangen, auf einer Wiese auf halbem Weg zwischen Rostock und Stralsund, bei dem kleinen Ort Saal. Es stellte sich heraus, dass dort mehr als 100 Millionen Fass Öl gefördert werden könnten, 14 Millionen Tonnen, eine Menge, mit der die Deutschen etwa 40 Tage lang auskommen würden. Eigentlich müsste deshalb irgendwo in diesem Auto eine leergetrunkene Champagnerflasche herumliegen, denn die ursprünglichen Schätzungen beliefen sich auf ein Siebtel davon. Doch Bouwman ist stocknüchtern, womöglich ist das seine Art. Seine Büroräume in Berlin sind es jedenfalls auch.

Er führt die Geschäfte der Central European Petroleum GmbH, einer Firma ohne Firmenwagen, mit zehn Angestellten und Sitz im Stadtbezirk Mitte. Im kanadischen Calgary arbeiten noch einmal doppelt so viele bei der Muttergesellschaft. In den vergangenen Wochen waren sie vor allem damit beschäftigt, weitere Untersuchungen der 100-Millionen-Fass-Wiese vorzubereiten und den Abbau des Bohrturms dort zu organisieren. Seit ein paar Tagen nun steht er am Rand des Dorfes Pudagla auf Usedom. Derzeitige Förderprognose hier: neun Millionen Fass, 1,2 Millionen Tonnen, vier weitere Tage Importölunabhängigkeit.

Lesen Sie mehr im zweiten Teil.

Etwa alle zwei Wochen fährt Bouwman rauf zu den Bohrlöchern, Präsenz zeigen, bisschen herumkritisieren. An diesem Tag wird es um die an einigen Stellen plattgefahrene Barriere aus Plastikfolie gehen, die Kröten am Betreten des Bohrplatzes hindern soll, und um die Informationstafel, die noch nicht aufgebaut ist.

Aber das weiß Bouwman noch nicht, denn er sitzt jetzt ja im Volvo und ist gerade damit beschäftigt, die Arbeitsfrequenz der Scheibenwischer zu justieren. Der Regen wird mal stärker, mal lässt er nach. In den Justierpausen wechselt er ein paar Worte mit dem zweiten Mann im Wagen, Thomas Schröter, ein Geologe, auf seiner Visitenkarte steht Manager Stakeholder Relations. Bouwman hat Central European Petroleum vor sechs Jahren gegründet, Schröter ist seit dem vergangenen Dezember mit dabei, sie kennen sich recht gut mittlerweile.

Schröter weiß von Bouwman, dass der 66 Jahre alt ist, zehn davon in Arabien gearbeitet hat, acht in Afrika, fünf in Russland und zwölf in Nordamerika. In den Niederlanden, wo Bouwman geboren wurde und deren Staatsbürger er ist, war er in den vergangenen 40 Jahren vielleicht an 40 Tagen.

Bouwman weiß von Schröter: 54, Texas, Libyen, Leipzig, Polen, im Auftrag einer kuwaitischen Firma in Zentralasien gewesen, Kiew. Er hat von ihm im Vorstellungsgespräch den Satz gehört: „An der Ostsee bohren, was wollt ihr denn da finden?“ Und dann hat ihm Bouwman die Geschichte dazu erzählt. Sie geht so.

Bouwman ist in den Jahren um die Jahrtausendwende herum örtlicher Geschäftsführer eines deutschen Baukonzerns in Calgary gewesen, Direktor der deutsch-kanadischen Handelskammer dort und deutscher Honorarkonsul. Er hatte ein Berufsleben und zwei Ehrenämter, er kümmerte sich um Reisepassangelegenheiten, er half deutschen Firmen dabei, nach Kanada zu gehen und kanadischen nach Deutschland. Er hat Alltagsdinge von Einwanderern erledigt.

Herr Konsul, die Stadt schmeißt immer den Schnee in meinen Garten, sprechen Sie mal mit dem Bürgermeister.

Herr Konsul, ich hab’ die Oma jetzt in einer Urne bei mir, kann ich die so ins Flugzeug mitnehmen?

Herr Konsul, mein Nachbar vergiftet meinen Salat.

So erzählt es Bouwman.

Calgary ist eine Stadt mit einer Million Einwohnern, hunderten Erdölfirmen und zehntausenden Erdölexperten. Zwei davon klingelten im Jahr 2005 an Bouwmans Tür. Sie hatten eine Landkarte dabei und eine Frage: Herr Bouwman, Sie sind doch der deutsche Konsul hier, Sie müssten das doch wissen, schauen Sie. Auf der Karte war Mitteleuropa zu sehen, ein großes Oval umriss die Südhälfte der Nordsee, ein anderes Polen. Das waren bekannte Erdöllagerstätten. Dazwischen, entlang der deutschen Ostseeküste, war ein weißer Fleck. Geologisch machte das keinen Sinn. Haben Sie eine Erklärung dafür, Herr Bouwman?

Bouwmans Erklärung war folgende: Der weiße Fleck war einmal die DDR. Das Weiß dokumentiert nicht die rätselhafte Abwesenheit von Öl, sondern die Abwesenheit von Daten darüber. Entweder sei dort nie gesucht worden, falls aber doch, was wahrscheinlich sei, dann mussten die entsprechenden Unterlagen irgendwo verschollen oder verborgen sein.

Lesen Sie mehr im dritten Teil.

Bouwman, verheiratet mit einer Schwäbin und Kanadas allmählich überdrüssig, sah eine Möglichkeit. Nach all den Jahrzehnten im Ausland könnte er vielleicht nun dahin zurückkehren, wo er sich zu Hause fühlte. „Man will sich nicht immer anpassen“, sagt er im Auto. „Ich will meine Oper, mein Theater, meinen Fußballklub, meine Nordsee. Ich will mit den Leuten umgeben sein, die so sind wie ich. Ich will die Möglichkeit haben, zu tun, was ich möchte.“

Er ging nach Deutschland. Besuchte im Osten Landesregierungssitze und Ministerien. Erfuhr dort, dass fast alles Öl längst aus dem Boden geholt worden sei, nur ein paar Reste würden noch hochgepumpt, und wenn es Daten über all das gäbe, müssten die bei der französischen Staatsfirma Gaz de France liegen. Die habe in den 90er Jahren das DDR-Erdölkombinat gekauft und seitdem kein Interesse mehr daran gezeigt, selbst weiterzubohren. Sie hatte auch kein Interesse daran, Bouwman diese Daten zu zeigen.

Dann ist Bouwman also losgezogen, zusammen mit jenen zwei Kanadiern, von denen einer aus Äthiopien stammte. Sie fuhren mit einem Mietwagen, einem GPS-Kartierungssystem und einer Kamera durch Ostdeutschland. Zwei Jahre lang. Sie fuhren zu Universitäten und Bibliotheken und „zu allem“, sagt Bouwman, „was irgendwie nach Öl aussah“. Irgendwie nach Öl sieht zum Beispiel ein Stück eingezäuntes, niedrig bewachsenes Land aus, zu dem ein alter Plattenweg führt. Betonquader, eingelassen mitten in eine leere Landschaft, sehen danach aus, sie könnten die Stöpsel auf verlassenen Ölquellen sein, und Mulden in der Erde mutmaßliche Reste von Tümpeln, in die früher die Bohrflüssigkeit gekippt worden ist. Ein Bauernhof, auf dem Teppichklopfstangen aus zusammengeschweißtem Bohrgestänge stehen, sieht erst recht nach Öl aus.

Hatten die drei Männer solche Sachen gefunden, sind sie ausgestiegen und haben jeden angesprochen und ausgefragt, den sie finden konnten. Den Schrecken der Einheimischen angesichts der neugierigen holländischen, äthiopischen und kanadischen Kanadier wandelte Bouwman rasch in Nähe, indem er ihnen von seiner Zeit als Druschba-Trassen-Involvierter erzählte. Die Druschba-Trasse war eine von der DDR gebaute Erdgasleitung in der Sowjetunion, ein ins Mythische gehobenes Projekt im Namen der Völkerfreundschaft und der Energiesicherheit, jedem DDR-Bürger war sie ein Begriff. Dieser Holländer, mögen sich die Leute gedacht haben, der da von seiner Trassenmitarbeit erzählte, der also irgendwie ihre Erfahrungen teilte, musste einer von ihnen sein.

Irgendwann bekam er in einer Landesbehörde den Tipp, in das Dorf Reinkenhagen in Nordvorpommern zu fahren. Sie fuhren hin, ein Plattenweg. Der Äthiopier sagte, Mensch, da steht sogar eine Pumpe. Neben der Pumpe stand auch noch eine Baracke. Und in der Baracke lagen die geologischen Unterlagen zu allen Ölnachforschungen, die je in der DDR gemacht worden waren. Bouwman und seine Kollegen waren am Ziel. Reinkenhagen, Erdölmuseum. Stützpunkt einer unglaublich regen Gruppe von Ölpensionären. Schauplatz der ersten, 1961 auf Öl gestoßenen Suchbohrung in der DDR.

Bouwman sagt, sie hätten geweint vor Glück damals. Sie wurden Mitglied im Museumsförderverein, haben mit den Pensionären gesprochen und wieder gesprochen, jeden zweiten Mittwoch im Monat traf sich dort der alte Kreis der DDR-Ölarbeiter, Geophysiker, Geologen, Techniker, „gewaltiges Knowhow“, sagt Bouwman, so viel, dass es nicht einmal in der großen Menge offizieller Papiere Platz gefunden habe, „vor allem die Probleme nicht“. Die Probleme hatten die Leute in ihren Köpfen und ihren Kladden.

Wenn Kräfte der Naturgewalten

sich hemmungslos sehr schnell entfalten:

Mit hohem Druck das Gas entweicht,

fontänenhaft zum Himmel steigt.

Im Überschallbereich das Dröhnen.

Man meint, es will die Erde stöhnen.

Hoch explosiv das Gasgemisch,

verschwunden war der Antriebstisch.

Die Strophen gehören zu einem Gedicht aus dem Jahr 1999, in dem sich der Autor Fritz Wolf, ein ehemaliger Schichtführer, an eine Bohrung Jahrzehnte zuvor erinnert, die den Männern damals um die Ohren flog. Auch jene erste Ölquelle von Reinkenhagen im Jahr 1961 war ein paar Tage lang außer Kontrolle geraten, davon wiederum handelt das einst in Rostock uraufgeführte Theaterstück. Im Vorwort dazu schrieb der Schriftsteller Kurt Barthel: „Worin bestand das Heldentum der Arbeiter und Bauern von Reinkenhagen...? Das Heldentum bestand darin, dass sie zehn Tage und Nächte Schwerspat schaufelten. Andere standen mit Schläuchen bereit ... die Dritten rechneten Zahlenkolonnen herauf und herunter. Mit 400 atü“ – also 400 mal mehr als der Druck der Erdatmosphäre – „drohte es aus der Tiefe. Wie viel atü menschlichen Geistes und Muskelkraft die Katastrophe verhinderten, ist nicht berechenbar.“

Lesen Sie mehr im vierten Teil.

Bouwman kennt diese Texte, sie stehen in einem Buch, das die Männer vom Erdölverein geschrieben haben. Er hat dieses Buch oft bei sich. Leuten, die sich für ihn und seine Arbeit interessieren, schenkt er es. Er ist den Reinkenhagenern dankbar und sie sind es ihm auch. An der Museumswand, die der Förderverein für seine Urkunden vorgesehen hat, „als Dank für die geleistete Arbeit zum Wohle unseres Dorfes“, „in Würdigung aktiver ehrenamtlicher Arbeit zum Wohle der Gemeinde“, „für das persönliche Engagement für das Gemeinwohl“, hängt seit dem Jahr 2009 auch ein gerahmter Brief: „Das Wissen und die Erfahrungen derer, die zu ,jener Zeit‘ selbst mitgewirkt haben, ist von unschätzbarem Wert“, steht darin, „Mit freundlichen Grüßen aus Kanada“, aus der Zentrale von Central European Petroleum.

Bouwman und Schröter sind angekommen. Ein ungefähr fußballfeldgroßes, asphaltiertes Gelände am Wasser, übereinandergestapelte Baucontainer, der Bohrturm. Über allem liegt ein Rauschen, wie von einer ein paar hundert Meter entfernten, nächtlichen Autobahn. Der Bohrmeißel ist gerade bei 184 Metern Tiefe angekommen, 79 000 mal hat er sich bisher gedreht, insgesamt 20 Stunden und 12 Minuten lang.

Es hat Sorgen gegeben und Ärger, bevor der Turm hier aufgestellt werden konnte. Wegen des Lärms, der nun aber offenkundig kaum vorhanden ist, wegen möglicher Unfälle, wegen der Landschaft. Die Leute auf Usedom leben von der Landschaft, der Tourismus ist in Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich sehr wichtig. Zehn Prozent allen Geldes, das die Landesbewohner einnehmen, kommt von den Urlaubern.

Bouwman hat deswegen eine Einwohnerversammlung abgehalten. Er hat eine Liste herumgereicht. „Aus einem Fass Erdöl (ca. 159 l) werden ca. 73 Liter Benzin gemacht“, steht darauf. „Aus dem Rest werden folgende Produkte gemacht:“, es folgt eine Aufzählung aus 144 Einzelposten, „Fahrradreifen, Wischmopp, Wasserleitungen, Kleidung, Herzklappen, Kortison, Toilettensitze, Angelruten, Kontaktlinsen, Waschmittel, Boote, Fußballstollen ...“. Er hat erklärt, dass der Turm ohnehin nur ein paar Wochen dastehen wird. Falls dann tatsächlich Öl gefördert werden sollte, blieben nur ein paar Container und ein paar Rohre da, ringsherum würde man Pappeln pflanzen. Pudagla würde zum Ausgleich auch einen neuen Waldrand bekommen, so wie auch schon Brandenburg für erste Ölnachforschungen von Bouwman einen neuen Waldrand bekommen hat. Die Leuchtstoffröhren an der Bohranlage seien so beschaffen, dass nicht so viele Mücken hineinfliegen. Bouwmans Arbeiter würden bei den Leuten von Pudagla Essen, Trinken und Übernachtungen kaufen, auch im Winter, wenn die Urlauber wieder weg sind. Und zehn Prozent des geförderten Öls gehören dem Staat.

Zur Einwohnerversammlung war auch ein Mann gekommen, der laut sagte, dass ihm das nicht reiche. Er sagte, „die Bodenschätze gehören dem Land. Davon möchten ja die Menschen hier auch ein bisschen was von abhaben.“ Die Menschen hier. Jacobus Bouwman, der Holländer, der in Kanada auf ein Erdöllager in Deutschland aufmerksam wurde, der seit sechs Jahren kaum etwas anderes tut, als an dieses Erdöllager heranzukommen, der als Einziger dem Wissen von Reinkenhagen Beachtung schenkte, Investorengeld beschafft und 40 Millionen Euro davon bereits ausgegeben hat, der dabei ist, das Schwarz vom Gold ein wenig abzuwaschen, vielleicht sechs Wochen lang, vielleicht, falls die Pudagla-Bohrung fündig wird, ein wenig länger, in einem Alter, in dem andere längst in Rente sind, sah sich einem Mann gegenüber, der nichts dergleichen getan hatte und mit einer Art Feudalrecht argumentierte.

Vielleicht hat Bouwman in diesem Moment wieder an die Seltsamkeit gedacht, das Merkwürdige, das der Abneigung der Ölverbraucher gegenüber den Ölförderern zu eigen ist. Vielleicht hätte er dem Mann eine Fahrt ins nahe Reinkenhagen empfehlen sollen. Dort hängt ein Hinweis auf die möglichen Alternativen zu Bouwmans Arbeit an der Wand. Ein Hinweis auf Mord und Totschlag. In großen Buchstaben steht da ein Satz des ehemaligen US-Notenbankiers Alan Greenspan: „Beim Irak-Krieg ging es hauptsächlich um Öl.“

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