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Elektroautos stehen an einer Ladestation.

© picture alliance/dpa/Carsten Koall

„Neue E-Mobilitätsprämie“: Söder kündigt Förderprogramm für Elektroautos an

Der Absatz von E-Autos ist eingebrochen. Der CSU-Chef stellt nun für den Fall einer Regierungsbeteiligung einen „Auto-Plan“ in Aussicht. In Bayern hängen 450.000 Jobs von der Branche ab.

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Die deutsche Automobilindustrie steht in einer tiefen Krise. Das liegt auch am schwachen Absatz von Elektroautos. CSU-Chef Markus Söder hat nun ein massives Förderprogramm für den Absatz von Elektroautos angekündigt, sollte sich die Union bei der Bundestagswahl am 23. Februar durchsetzen.

„Eine neue Bundesregierung muss alles daran setzen, unsere Schlüsselindustrie wieder zu stärken und bei der Transformation kraftvoll zu begleiten. Vor allem bei Elektrofahrzeugen muss der von der Ampel angerichtete Schaden schnellstens korrigiert werden“. Deutschland brauche einen „Auto-Plan“, um die Transformation der deutschen Automobilindustrie zu unterstützen, sagte der bayerische Ministerpräsident der „Augsburger Allgemeinen“.

Die Automobilindustrie ist die wirtschaftliche Lebensader unseres Landes.

Markus Söder, CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident

„Es braucht eine neue E-Mobilitätsprämie, den zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Einführung eines vergünstigten Ladestrompreises für E-Autos.“ Zudem sollten steuerliche Anreize neue Impulse bei der Nachfrage setzen. Damit stellte Söder der Zeitung zufolge weitere Verbesserungen für gewerblich genutzte E-Autos in Aussicht.

Bayern sei mit fast 30.000 E-Ladepunkten bundesweit Spitzenreiter, bis 2030 sollen es 100.000 sein. „Diesen Ehrgeiz brauchen wir künftig wieder in ganz Deutschland. Denn nur so werden wir unseren Wohlstand und damit auch die Stabilität unserer Demokratie sichern“, sagte Söder.

Söder sagte, man brauche ein neues, niederschwelliges Investitionsprogramm für Zulieferer „nach bayerischem Vorbild“. Bayern habe einen Transformations- und Modernisierungsfonds von 100 Millionen Euro allein für die Autobranche. Dabei würden vor allem kleine und mittlere Unternehmen im Mobilitätsbereich über Technologietransfer-Zentren unterstützt.

Wir sind das große Verliererland der Automobilindustrie.

 Ferdinand Dudenhöffer, Automobilexperte

Der Markt für Elektroautos war im vergangenen Jahr massiv eingebrochen, nachdem die damalige Ampel-Koalition die Kaufprämie für Kunden gestrichen hatte. Bayern hängt mit mehr als 450.000 Jobs besonders stark von der Autobranche ab. Auch deshalb ist der Ministerpräsident so alarmiert. „Die Automobilindustrie ist die wirtschaftliche Lebensader unseres Landes“, sagte er. 

Der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sagte der Zeitung, die deutschen Werke seien inzwischen für Autohersteller im Vergleich zu den ausländischen Standorten immer weniger bedeutend, wie die Krise bei VW zeige. „Die deutschen Autohersteller haben rund 15 Millionen Autos weltweit verkauft, davon werden aber nur rund drei Millionen aus Deutschland exportiert.“

Auch der deutsche Inlandsmarkt sei im internationalen Vergleich immer weniger wichtig. Deutschland mache weniger als drei Prozent am weltweiten Automarkt aus. Neue Werke entstünden vielleicht in Polen, in Spanien, den USA oder China, aber nicht mehr in Deutschland.

„Wir sind das große Verliererland der Automobilindustrie.“ China werde 2030 mehr Autos verkaufen als die USA und die EU zusammen. Das Auto der Zukunft sei elektrisch und nahtlos vernetzt „mit allen Dingen, in denen der Kunde lebt, wohnt und mit denen er interagiert“. (lem)

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