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Thema

Claus Weselsky

Die Deutsche Bahn soll für das S-Bahn-Chaos Verantwortung übernehmen. Wie reagiert der Staatskonzern?

Von
  • Carsten Brönstrup
  • Christian Tretbar
Deutsche Bahn

Die angekündigte Preiserhöhung der Bahn kommt nicht gut an. Bahn-Chef Mehdorn weist aber gerne darauf hin, wer für die teureren Tickets verantwortlich ist: die Lokführer mit ihrer Gehaltserhöhung. Die so Gescholtenen sehen hinter der Preisoffensive jedoch ein ganz anderes Motiv.

Berlin - Als Claus Weselsky erstmals die Lokführergewerkschaft GDL anführte, lachte die ganze Republik. Allerdings nicht über den Schnauzbartträger mit dem unüberhörbaren sächsischen Akzent, sondern über Manfred Schell, den eigentlichen Vorsitzenden der kleinen Bahn-Truppe.

Von Carsten Brönstrup
Mehdorn

Sie sind Welten auseinander: Hier Bahnchef Mehdorn, der Fabrikantensohn, dort Gewerkschaftsführer Schell, der früher in Viehwaggons den Kot weggescheuert hat. Nun wollen sie wieder verhandeln. Die Chronologie einer Annäherung von Carsten Brönstrup.

Von Carsten Brönstrup

Im Bahntarifstreit ist die Stimmung der Kontrahenten gereizt. Hartmut Mehdorn lehnt einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer ab. GDL-Chef Schell sieht damit keine Grundlage für weitere Verhandlungen - es drohen neue Streiks.

Der Tarifkonflikt eskaliert: Die Deutsche Bahn hat beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eine Klage über fünf Millionen Euro für Warnstreiks im Nahverkehr Anfang Juli eingereicht. Dabei sei die Friedenspflicht verletzt worden. Die GDL droht für nächste Woche mit unbefristeten Streiks.

Bahn Güter Streiks

Morgen soll noch alles normal laufen bei der Bahn, doch am Mittwoch wollen die Lokführer mit Streiks erneut massiv den Verkehr stören. Heute nachmittag will die GDL ihre weiteren Pläne bekanntgeben.

suckale

Trotz Ultimatum: Die Bahn lehnt ein neues Angebot für die Lokführer ab. Die drohen dem Konzern mit dem "stärksten und härtesten Arbeitskampf" - bis die Bahn endlich einknickt und das Problem nicht mehr aussitzen kann.

Die Lokführergewerkschaft GDL will erneut streiken, sollte die Bahn nicht bis Dienstag oder Mittwoch ein neues Angebot vorlegen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn forderte indes, die Politik solle die Macht kleiner Gewerkschaften beschränken.

Güterzüge

Den Bahnkunden drohen vorerst keine Streiks im Fernverkehr. Sollte das Arbeitsgericht Chemnitz das Streikverbot im Fernverkehr am Donnerstag aufheben, werde zunächst nur der Güterverkehr bestreikt, sagte der Vizechef der GDL, Claus Weselsky.

Bahn

Die Lokführer-Gewerkschaft dehnt die Streiks aus und will am Donnerstag und Freitag den Bahnverkehr lahmlegen. Die Bahn zeigt sich gleichzeitig kompromissbereit und feuert zwei Lokführer.

Von Bernd Hops
streik

Am Donnerstag und Freitag wird wieder gestreikt - für 30 Stunden. Allerdings nur im Nahverkehr. Das Arbeitsgericht Chemnitz entschied, erst Anfang November über die Aufhebung des Streikverbots im Fern- und Güterverkehr zu verhandeln. Wegen der Arbeitsniederlegungen feuerte die Bahn Lokführer und erteilte Abmahnungen.

Claus Weselsky (Bild links) hat sich im Tarifkonflikt zwischen den Lokführern und der Bahn bislang eher im Hintergrund gehalten. Doch in den kommenden Wochen wird der stellvertretende Vorsitzende und Tarifexperte der Lokführergewerkschaft GDL der Frontmann sein.

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