Die Deutsche Bahn soll für das S-Bahn-Chaos Verantwortung übernehmen. Wie reagiert der Staatskonzern?
Claus Weselsky
Der Tarifkonflikt bei der Bahn ist beigelegt. Gewerkschaften und Arbeitgeber einigten sich nach hartem Ringen am Samstagabend auf Details. Weitere Streiks sind damit vom Tisch. Auch für die umstrittenen Arbeitszeiten gibt es eine neue Regelung.
Im Tarifstreit bei der Bahn hat das Unternehmen ein höheres Angebot vom geschäftlichen Erfolg abhängig gemacht. Alle drei Gewerkschaften zeigten sich enttäuscht.
Die Tarifrunde von Bahn und Gewerkschaften gestalten sich als schwierig. Neben dem Geld gibt es auch bei der Arbeitszeit Uneinigkeit. Heute entscheiden die Arbeitnehmer über Streiks.
Bahngewerkschaften fordern mehr Geld

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn haben die drei Gewerkschaften ein erstes Angebot des Staatskonzerns zurückgewiesen.

Die angekündigte Preiserhöhung der Bahn kommt nicht gut an. Bahn-Chef Mehdorn weist aber gerne darauf hin, wer für die teureren Tickets verantwortlich ist: die Lokführer mit ihrer Gehaltserhöhung. Die so Gescholtenen sehen hinter der Preisoffensive jedoch ein ganz anderes Motiv.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken, hat an die Gewerkschaft Verdi und die Lufthansa appelliert, schnell an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Bahn-Gewerkschaft GDL verschärft Streit im Arbeitnehmerlager wieder

Generationswechsel an der Spitze der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL): Auf Manfred Schell folgt Claus Weselsky. Und der frisch gewählte Vorsitzende hat viel vor: Er will gegen die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn mobil machen.
Berlin - Als Claus Weselsky erstmals die Lokführergewerkschaft GDL anführte, lachte die ganze Republik. Allerdings nicht über den Schnauzbartträger mit dem unüberhörbaren sächsischen Akzent, sondern über Manfred Schell, den eigentlichen Vorsitzenden der kleinen Bahn-Truppe.

Der Vertreter der Lokführergewerkschaft spricht mit dem Tagesspiegel über die Gründe des erneuten Arbeitskampfes – und die Stimmung an der Basis.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will Berlin nicht von dem für Montag geplanten Streik ausnehmen - sie kann ihre Mitglieder nicht zügeln.
Berlin - Die Deutsche Bahn versucht mit allen Mitteln, einen unbefristeten Streik der Lokführer ab Montag noch abzuwenden. Beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main beantragte sie ein Einstweilige Verfügung gegen den Arbeitskampf.
Die Lokführergewerkschaft GDL hat sich skeptisch zu dem Plan der Deutschen Bahn geäußert, den für Montag angedrohten Streik durch neue Verhandlungen noch abwenden zu wollen.
Deutsche Bahn und Lokführer vertagen ihre Verhandlungen erneut – stehen aber nach eigenem Bekunden kurz vor der Einigung.
Der Streit zwischen Bahn und Lokführern entscheidet sich diese Woche am Geld

Sie sind Welten auseinander: Hier Bahnchef Mehdorn, der Fabrikantensohn, dort Gewerkschaftsführer Schell, der früher in Viehwaggons den Kot weggescheuert hat. Nun wollen sie wieder verhandeln. Die Chronologie einer Annäherung von Carsten Brönstrup.
Im Bahntarifstreit ist die Stimmung der Kontrahenten gereizt. Hartmut Mehdorn lehnt einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer ab. GDL-Chef Schell sieht damit keine Grundlage für weitere Verhandlungen - es drohen neue Streiks.
Bahn und Lokführergewerkschaft reden wieder miteinander. Was hängt von den Gesprächen alles ab?
Die neuesten Streikmeldungen im Überblick
Der Tarifkonflikt eskaliert: Die Deutsche Bahn hat beim Arbeitsgericht Frankfurt am Main eine Klage über fünf Millionen Euro für Warnstreiks im Nahverkehr Anfang Juli eingereicht. Dabei sei die Friedenspflicht verletzt worden. Die GDL droht für nächste Woche mit unbefristeten Streiks.
Ab Mittwoch soll es Streiks im gesamten Bahnverkehr geben. Womöglich unbefristet. Parallel dazu sollen jedoch die Gespräche wieder aufgenommen werden.

Morgen soll noch alles normal laufen bei der Bahn, doch am Mittwoch wollen die Lokführer mit Streiks erneut massiv den Verkehr stören. Heute nachmittag will die GDL ihre weiteren Pläne bekanntgeben.

Trotz Ultimatum: Die Bahn lehnt ein neues Angebot für die Lokführer ab. Die drohen dem Konzern mit dem "stärksten und härtesten Arbeitskampf" - bis die Bahn endlich einknickt und das Problem nicht mehr aussitzen kann.
Streik ja oder nein? Lokführer-Chef Manfred Schell kündigte in einem Interview an, diese Woche wolle die GDL auf Arbeitsniederlegungen verzichten. Seine Pressestelle zog dies umgehend zurück - die GDL will sich alle Optionen offen halten.
Die Lokführergewerkschaft GDL will erneut streiken, sollte die Bahn nicht bis Dienstag oder Mittwoch ein neues Angebot vorlegen. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn forderte indes, die Politik solle die Macht kleiner Gewerkschaften beschränken.

Den Bahnkunden drohen vorerst keine Streiks im Fernverkehr. Sollte das Arbeitsgericht Chemnitz das Streikverbot im Fernverkehr am Donnerstag aufheben, werde zunächst nur der Güterverkehr bestreikt, sagte der Vizechef der GDL, Claus Weselsky.

Die Lokführer haben der Bahn ein neues Ultimatum gestellt. Bis Montag 15 Uhr soll das Management ein neues Angebot vorlegen. Ansonsten soll nächste Woche wieder gestreikt werden.

Die Lokführer-Gewerkschaft dehnt die Streiks aus und will am Donnerstag und Freitag den Bahnverkehr lahmlegen. Die Bahn zeigt sich gleichzeitig kompromissbereit und feuert zwei Lokführer.

Am Donnerstag und Freitag wird wieder gestreikt - für 30 Stunden. Allerdings nur im Nahverkehr. Das Arbeitsgericht Chemnitz entschied, erst Anfang November über die Aufhebung des Streikverbots im Fern- und Güterverkehr zu verhandeln. Wegen der Arbeitsniederlegungen feuerte die Bahn Lokführer und erteilte Abmahnungen.
Die Gewerkschaft der Lokführer wird am Montag nicht zu Streiks aufrufen. Die GDL begründet dies mit der Rücksichtnahme auf die Pendler.
Der stellvertretende Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, droht mit neuen Streiks im Nahverkehr in der kommenden Woche. Um den Druck zu erhöhen, will er auch den Güter- und Fernverkehr bestreiken.

GDL-Vize Claus Weselsky will mit dem Arbeitskampf der Lokführer auch Güterzüge lahmlegen, um die Wirtschaft zu treffen. Auch einen Streik im Fernverkehr schließt er nicht aus.
Claus Weselsky führt die Geschäfte bei der Lokführergewerkschaft und setzt auf Streik
Claus Weselsky (Bild links) hat sich im Tarifkonflikt zwischen den Lokführern und der Bahn bislang eher im Hintergrund gehalten. Doch in den kommenden Wochen wird der stellvertretende Vorsitzende und Tarifexperte der Lokführergewerkschaft GDL der Frontmann sein.