Die am Mittwochabend angelaufenen Streiks der Lokführer könnten Millionenschäden verursachen. Und die Gewerkschaft droht mit weiteren Ausständen.
Claus Weselsky

Mehr als 90 Prozent der Lokführer stimmen für neue Streiks im Schienenverkehr. GDL-Chef Weselsky schlägt scharfe Töne an.

Bahnreisende müssen sich in Kürze auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Mitglieder der Lokführergewerkschaft wollen die Arbeit notfalls unbefristet niederlegen, um ihre Ziele durchzusetzen.

Ex-Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat der Lokführergewerkschaft GDL angeboten, im festgefahrenen Tarifstreit mit den Bahn-Arbeitgebern zu vermitteln. Gleichzeitig warf er der Lokführergewerkschaft vor, einen Machtkampf auszutragen.
Der Ton bei der Bahn wird schärfer. Ein baldiges Ende des Tarifstreits bei der Eisenbahn wird immer unwahrscheinlicher. Die privaten Konkurrenten brechen die Verhandlungen ab.
Wegen des Streiks der Lokführergewerkschaft GDL standen heute zwischen 8.30 und 11.30 Uhr auch Züge von und nach Berlin still. In den nächsten Stunden gibt es weiterhin Verspätungen und Zugausfälle.
Berlin - Angesichts des neuen Streiks bei der Eisenbahn an diesem Freitagmorgen sind die Fronten zwischen den Arbeitgebern und der Lokführergewerkschaft GDL verhärtet. Ihr Vorsitzender Claus Weselsky wies am Donnerstag das neue Angebot der Deutschen Bahn vom Freitag als „Dreistigkeit“ zurück.

Nach der ersten Warnstreikwelle in der vergangenen Woche will die GDL am Freitag erneut den Bahnverkehr lahm legen. Geplant sind Arbeitsniederlegungen von 8:30 bis 11:30 Uhr. Auch der Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg ist betroffen, allerdings nicht die S-Bahn.
Ragnar Nordström ist Chef des größten privaten Bahn-Konkurrenten Veolia Verkehr. Mit dem Tagesspiegel spricht er über den Streik der Lokführer und den Weg zu einer Einigung.

Die Lokführergewerkschaft GDL kämpft für ihre Eigenständigkeit. Am stärksten ist sie in Ostdeutschland.

Drei Tage nach dem ersten Warnstreik haben die Lokführer am Freitag erneut die Arbeit niedergelegt. In ganz Deutschland fahren die Züge unter erheblichen Einschränkungen.
Heute Ausstand zwischen 8.30 und 11.30 Uhr

Bahn-Personalchef Ulrich Weber spricht im Tagesspiegel-Interview über den Streik der Lokführer und die Eigenheiten der Gewerkschaft GDL.

Die Lokführer-Gewerkschaft gibt sich stark und verlangt ein neues Angebot – doch die Arbeitgeber lehnen ab. Der Warnstreik am Dienstag hatte bereits zu erheblichen Behinderungen im Berufsverkehr geführt.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat für die kommenden zwei Wochen weitere Warnstreiks angekündigt. Bis zum Ende der Urabstimmung am 7. März werde es auf jeden Fall weitere Arbeitskampfmaßnahmen geben, erklärte GDL-Sprecherin Gerda Seibert.
Auch die geplagten Kunden der Berliner S-Bahn verschonte die Lokführergewerkschaft GDL nicht. Die Stimmung in der Öffentlichkeit und der Rückhalt in der Bevölkerung sind offenbar keine relevante Größe.
Frust im Frost: Gleich beim ersten Warnstreik der Lokführer wurde es für die Fahrgäste ungemütlich
So sieht es also aus, wenn die Lokführergewerkschaft GDL „maßvoll“ und „verantwortungsvoll“ mit dem Mittel des Streiks umgeht. Das zumindest hatte ihr Vorsitzender Claus Weselsky vergangene Woche den Eisenbahnfahrern versprochen.
Seit heute früh um sechs haben die Lokführer gestreikt. Die Berliner S-Bahn war lahmgelegt, die U-Bahn ist noch voller als sonst. Weiterhin gibt es Verspätungen und Zugausfälle - auch im Fernverkehr.
Angesichts widersprüchlicher Mitteilungen zum Streikbeginn bei der Bahn sieht sich die Lokführergewerkschaft GDL als Opfer einer gefälschten Email-Mitteilung. Wann der Streik losgeht und wo, will ihr Chef nicht sagen.

Für Montag hatte die Gewerkschaft GDL eigentlich Streiks angekündigt. Neben Arbeitgebern und Kunden kritisiert das auch die große Konkurrenz von der Verkehrsgewerkschaft EVG.
Streik oder nicht Streik – die Aussichten für Berlin bleiben verwirrend. Auch bei Streiks in anderen Bundesländern könnte es am Montag Beeinträchtigungen geben. Zugausfälle werden erst kurzfristig mitgeteilt.
Gewerkschaft bereitet Streik vor / Doch Mitarbeiter plagen auch Gewissensbisse
Die Lokführer geben sich lernfähig. Früher, im Tarifstreit 2007/2008, setzte ihre Gewerkschaft GDL noch auf Brachialtaktik und markige Worte, um ans Ziel zu gelangen.
Bahn- und S-Bahnkunden müssen sich ab Montag auf Einschränkungen einstellen, ab diesem Tag sind Warnstreiks möglich. Die Berliner S-Bahn werde davon ausdrücklich nicht ausgenommen. Viele S-Bahn-Mitarbeiter plagen Gewissensbisse.
Lokführer trafen sich in Berlin und wollen streiken Doch Mitarbeiter plagen auch Gewissensbisse
Die Lokführer geben sich lernfähig. Früher, im Tarifstreit 2007/2008, setzte ihre Gewerkschaft GDL noch auf Brachialtaktik und markige Worte, um ans Ziel zu gelangen.

Bahnkunden müssen sich ab Montag auf Zugausfälle und Verspätungen aufgrund von Warnstreiks der Lokführer einstellen. Das kündigte die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) an. Auch die Berliner S-Bahn werde einbezogen.

Die S-Bahn Berlin fordert die Gewerkschaft Deutscher Lokführer eindringlich auf, sie vom geplanten bundesweiten Streik zu verschonen. Am heutigen Mittwoch fällt die Entscheidung.
Heute entscheidet sich, ob und wann die Züge stillstehen. Dabei sollte das Angebot besser werden

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft der Lokführer, über den bevorstehenden Streik und die Belastung der Berliner S-Bahn.

Politiker und Vertreter der Verkehrsverbände reagierten ablehnend auf die Ankündigung der Lokführer, auch die Berliner S-Bahn bestreiken zu wollen: Der Tarifstreit träfe Berlin zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.

Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) beschloss am Donnerstag Streikmaßnahmen, um die Tarifverhandlungen mit dem Bahn-Konzern und dessen Wettbewerbern zum Abschluss zu bringen.
Bei der Deutschen Bahn zeichnet sich ein neuer Arbeitskampf ab. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erklärte die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn am Montagabend für gescheitert und entscheidet am Donnerstag über Warnstreiks.

Die privaten Bahnen lassen die Tarifverhandlungen mit der GDL scheitern. Der Konflikt ist auch ein Konflikt um Tarifeinheit.
Im Streit um die Zukunft des Tarifsystems verhärten sich die Fronten / Beamtenbund gegen DGB
Tarifverhandlungen auf Ende Juli vertagt
Die Beschäftigten der Bahn wollen bis zu sechs Prozent mehr Geld. Ohne Druck so befürchten die Gewerkschaften, wird es keine Einigung geben.

Eisenbahn-Kunden werden in diesem Sommer möglicherweise wieder Streiks des Personals erdulden müssen. Die Lokführergewerkschaft GDL drohte mit einem Arbeitskampf, sollte es bis zum Sommer keinen Flächentarifvertrag für alle deutschen Bahnunternehmen geben.
Die Lokführergewerkschaft GDL droht mit Streiks ab Ende Juli. Wenn es bei den Verhandlungen über einen Flächentarifvertrag für die Branche bis zum Sommer kein Ergebnis gebe, "werden wir um schmerzhafte Arbeitskämpfe nicht herumkommen. Und zwar auch bei der Deutschen Bahn", sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky dem Tagesspiegel.