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Die Konjunktur in Deutschland und den übrigen zehn Euro-Ländern hat nach Feststellungen des Bundesverbandes deutscher Banken "wieder Tritt gefasst". Für die Bundesrepublik wird für dieses Jahr ein durchschnittlicher Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 2,75 Prozent nach plus 1,4 Prozent erwartet.

Die eigentliche Bewährungsprobe für die Europäische Zentralbank (EZB) und den Euro steht noch aus. "Wir hatten ein erfolgreiches erstes Jahr, aber die Herausforderungen warten noch auf uns", prognostizierte EZB-Chefvolkswirt Otmar Issing am Donnerstagabend in Frankfurt.

Die Einführung des Euro hat nach Ansicht der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erheblichen Veränderungen nicht nur des wirtschaftlichen und finanziellen Umfeldes geführt, sondern auch die Struktur der europäischen Finanzmärkte stark beeinflusst. Viel stärker als früher träten jetzt marktorientierte Elemente in den Vordergrund.

Die durch Zinsängste und Gewinnmitnahmen ausgelösten massiven Kursverluste an der Welt-Leitbörse New York haben am Mittwoch erneut die anderen Aktienmärkte weltweit belastet. Die deutlichsten Rückgänge mussten dabei Hongkong mit einem Minus von rund sieben Prozent und Stockholm mit fast fünf Prozent hinnehmen.

Angst vor steigenden Zinsen in Europa und den USA sowie Gewinnmitnahmen angesichts der Kursrallye der vergangenen Tage haben am Dienstag die europäischen Aktienkurse nachgeben lassen. Der Deutsche Aktienindex (Dax), der bereits am Montag rund drei Prozent eingebüßt hatte, verlor vorübergehend mehr als 200 Punkte und stand im Xetra-Handel um 7 Uhr 30 bei 6586,95 Zählern noch gut 2,4 Prozent im Minus.

Geldmenge über PlanDie Geldmenge M3 ist in der Euro-Zone im November mit einer Jahresrate von 6,2 Prozent gewachsen. Das Geldmengenwachstum lag damit leicht über dem Oktoberwert, den die Europäische Zentralbank am Dienstag von sechs auf 5,8 Prozent revidierte.

Klaus Friedrich, Chefvolkswirt der Dresdner Bank: "Für die Einstellung zum Wechselkurs haben die Amerikaner vor Jahren den Ausdruck "benign neglect", also wohlwollende Vernachlässigung, geprägt. Genau diese Lässigkeit fehlt uns noch im Umgang mit unserem Euro.

Obwohl der gesunkene Außenwert des Euro das Bild der Bilanz nach einem Jahr Währungsunion beeinträchtigt hat, funktioniert die europäische Geldpolitik. Dieses Fazit zog der Chef-Volkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Otmar Issing, am Donnerstag im Rahmen eines Seminars der Europäischen Bewegung in Königsstein.

Der Euro hat nach der Veröffentlichung der deutschen November-Arbeitsmarktdaten am Dienstag weiter klar an Wert gewonnen. Auf den europäischen Devisenmärkten legte die Einheitswährung am Morgen auf 1,0270 Dollar zu, nachdem Händler den geringen Anstieg der Arbeitslosigkeit im größten Euro-Staat guthießen.

Wirtschaftsexperten reagieren auf das Rekordtief des Euro an den Finanzmärkten nach wie vor gelassen. Führende Volkswirte am Finanzplatz Frankfurt (Main) sprachen sich am Freitag gegen ein Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Stützung des Euro aus.

Keine Zinserhöhung der EZBDer Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen für den Euroraum unverändert gelassen. Dies teilte die EZB am Donnerstag in Frankfurt (Main) mit.

Der Wirtschaftsexperte Jürgen Kromphardt zum Bündnis für Arbeit, zur Rente mit 60 und zur SteuerpolitikJürgen Kromphardt (65) gehört seit März zu den "fünf Weisen" im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der am vergangenen Dienstag sein Herbstgutachten vorgelegt hat. Kromphardt ist Professor für Volkswirtschaftlehre an der Technischen Universität Berlin und gilt als Keynesianer, der gesamtwirtschaftliche Probleme über eine Lockerung der Geld- und Fiskalpolitik zu lösen versucht.

Inflation droht keine, denn mehr Banknoten druckt die Bundesbank für das ehemalige Jugoslawien nichtRolf Obertreis In Montenegro kann man nun auch mit der D-Mark bezahlen. Das hat die montenegrinische Regierung beschlossen, ohne die Bundesbank vorher um ihre Zustimmung zu bitten.

Von Rolf Obertreis

Das wichtigste Instrument, mit dem die EZB versucht, Geldnachfrage, Geldmenge und Preisentwicklung zu beeinflussen, ist der Tender- oder Refinanzierungsatz. Zu diesem "Preis" können sich die Geschäftsbanken bei den Nationalbanken gegen Sicherheiten, wie etwa Wertpapiere, für einen bestimmten kurzfristigen Zeitraum liquide Mittel besorgen.

Wenn der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute tatsächlich die Zinsen erhöht, gibt es dafür zumindest auf dem Papier einen wesentlichen Grund: Das immer stärkere Wachstum der Geldmenge M 3, das sich mehr und mehr von dem Referenzwert entfernt, den sich die EZB am Jahresanfang selbst gesetzt hat. Er liegt bei einer Rate von 4,5 Prozent.

Von Rolf Obertreis

US-Notenbanker Alan Greenspan redet - und schickt die Aktienkurse auf Talfahrt. Deutsche Titel bleiben bislang relativ stabiljhw Die Angst vor dem Oktober hat die Börsen weltweit erfasst.

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