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Die Einschränkung von Goldverkäufen durch die europäischen Zentralbanken reduziert nach Ansicht des britischen Experten Paul Walker die Unsicherheit auf dem Goldmarkt. "Die Gefahr eines sehr viel höheren Verkaufsniveaus als während des letzten Jahrzehnts ist zumindest für die nächsten fünf Jahre gebannt", sagte Walker, Direktor des Edelmetall-Consultingbüros Gold Fields Mineral Services, am Dienstag.

Der Goldpreis ist am Montagmorgen in London auf 281,50 Dollar je Feinunze geschnellt, nachdem am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) bekannt geworden war, dass die 15 europäischen Notenbanken vorläufig auf weitere Goldverkäufe verzichten wollen. Gold stieg zum Handelsstart am London Bullion Market um 14,25 Dollar, nachdem der Freitagsschlusskurs noch bei 267,25 Dollar gelegen hatte.

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg, hat vor übertriebenen Lohnforderungen im Euroraum gewarnt. In Zürich sagte der oberste Währungshüter am Freitag auf dem Schweizer Bankierstag, es bleibe zu hoffen, "dass der sich abzeichnende Aufschwung nicht durch übertriebene Lohnforderungen gebremst wird".

Bundesbank-Präsident Ernst Welteke sieht "noch keine Gefahren für die Preisstabilität" und daher "keine Veranlassung, die Notenbankzinsen im Euro-Währungsgebiet zu verändern". Er halte das Euro-Kurs-Niveau, das seit Wochen um die 1,05 Dollar pendele, für "angemessen", sagte der neue Bundesbank-Chef am Dienstag in Berlin, als er gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Dietrich Hoppenstedt, das Buch "Die Europäische Zentralbank" vorstellte.

Der neue Bundesbankpräsident Ernst Welteke sieht in der jüngsten Zinserhöhung der US-amerikanischen Notenbank kein Signal für die Zinsentwicklung in der Europäischen Währungsunion. Dem Magazin "Stern" und der Wochenzeitung "Die Zeit" sagte der seit gestern amtierende Bundesbankpräsident, es gebe keine Notwendigkeit, bei den Zinsen irgendetwas zu verändern.

Mancher mag den Wechsel an der Spitze der Deutschen Bundesbank nur noch als herausgehobene Personalie begreifen; als Stabwechsel eben - von CDU-Mitglied Hans Tietmeyer an den Sozialdemokraten Ernst Welteke. Seit Anfang des Jahres, mit dem Start des Euro, hat die Europäische Zentralbank das Zepter für die europäische Geldpolitik übernommen und die Deutsche Bundesbank ihren neuen Platz in der Zweiten Liga besetzt.

An diesem Dienstag blickt die ganze Welt nach Washington, um die Entscheidung der US-Notenbank zu verfolgen. Kaum jemand zweifelt daran, dass der geldpolitische Ausschuss der Bank unter Alan Greenspan die Zinsen etwas erhöht.

Von Jobst-Hinrich Wiskow

"Größer als der Potsdamer Platz, als die Debis-Zentrale und das Sony-Center zusammen" - so das Motto des Projekts am alten Frankfurter GüterbahnhofRuth Fühner "Größer als der Potsdamer Platz, als die Debis-Zentrale und das Sony-Center zusammen", so tönt es über das Projekt der Deutschen Bank auf dem Gelände des aufgelassenen Frankfurter Güterbahnhofs zwischen Hauptbahnhof und Messegelände. In dem Vergleich schwingt heimliche Genugtuung mit.

Zumindest in einer Sache hat der Juli alle geeint: Ebenso wie die Taxifahrer und Freibadbesucher in der Mittagssonne, kamen die Händler und Makler auf dem Frankfurter Börsenparkett ordentlich ins Schwitzen. Das lag allerdings weniger an den hochsommerlichen Temperaturen als vielmehr an den Kurskapriolen, die der Dax vollführte.

Amerikanische Urlauber können es sich diesen Sommer in Europa richtig gut gehen lassen. Gehobene Restaurants sind mit jenen Touristen gefüllt, die bisher preiswerte Bistros bevorzugten.

Ein bißchen mulmig scheint es den Beobachtern der Euro-Schwäche doch zu werden. Anders ist die Vielzahl der verbalen Interventionen in diesen Tagen nicht zu interpretieren.

Von Henrik Mortsiefer

Von Argentinien über Kanada bis zu Belgien haben Zentralbanken in den vergangenen Jahren große Teile ihrer Goldreserven verkauft. Die Schweiz hat sogar kürzlich die Verfassung geändert, um ihren Goldbestand deutlich reduzieren zu können.

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