
Thomas Schäfer über die GM-Entscheidung

Thomas Schäfer über die GM-Entscheidung

Paradox ist es schon, dass ausgerechnet er, der Vertreter der Bundesregierung in der Opel-Treuhand, den Verkauf an das Magna-Konsortium, den just die Bundesregierung so sehnlichst wünscht, rundweg ablehnt. „Wir haben keine Lösung, die Opel am Ende des Tages in ein wettbewerbsfähiges Unternehmen führen wird“, sagt Manfred Wennemer.
Offiziell wird der Deal in Russland bejubelt. Doch Experten fürchten hohe Kosten für die Sberbank.
Die Kommentatoren der Tageszeitungen bewerten den Verkauf von Opel an Magna mit Zurückhaltung. Große Gewinnerin des Deals ist übereinstimmender Ansicht nach Kanzlerin Merkel.
Die Vertreter der deutschen Politik in der Treuhand trugen die Entscheidung für Magna nicht mit. Beteiligte sagen: Opel ist noch nicht gerettet. Kritik gibt es auch von der Opposition.

Vorspiel vor dem TV-Duell am Sonntag: Westerwelle, Künast und Gysi lieferten sich im ZDF einen Schlagabtausch. Keiner glänzte. Aufschlussreich war die Debatte dennoch.
Mit dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und seinen russischen Partnern haben sich im Bieter- Wettstreit um Opel die von Bund, Ländern und Arbeitnehmern bevorzugten Kandidaten durchgesetzt.
Acht Unternehmen unterzeichneten am Donnerstag ein Abkommen über den Ausbau einer flächendeckenden Infrastruktur für Wasserstofffahrzeuge in Deutschland.
Wir sind das Volk, wir sind Papst – wir sind Opel. Die Aufschrift auf den gelben T-Shirts der Opelaner hat Charme. Aber tief blicken lässt sie auch. Maßlos überhöht haben die Deutschen das Schicksal eines Autoherstellers. Aber an Opel hängt die Volkswirtschaft nicht.
GM-Vize John Smith, Chefunterhändler des US-Konzerns bei dem Opel-Deal, machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. In seinen Blogs ließ er deutlich erkennen, für wie problematisch er den russischen Einfluss hielt.
Was sich die Sberbank und der Autohersteller Gaz von dem Deal versprechen.

Die Rettung des Autoherstellers wird in Berlin groß in Szene gesetzt. Ob Angela Merkel oder Frank-Walter Steinmeier, alle zeigen sich erleichtert.
Händlerin Heidi Hetzer freut sich auf Magna.
Die Zukunft von Opel ist entschieden: General Motors will den Autobauer an Magna verkaufen. Kanzlerin Merkel spricht von beherrschbaren Bedingungen.
Verkaufen, in die Insolvenz schicken oder doch behalten? Zwei Tage hat der GM-Verwaltungsrat über Opels Zukunft beraten, heute soll die Bundesregierung informiert werden
Der Verwaltungsrat von General Motors hatte am Mittwoch eine harte Nuss zu knacken: Wenn der US-Konzern seine deutsche Tochter Opel tatsächlich behielte, würde er mit bis zu 6,1 Milliarden Dollar ein Drittel mehr Geld benötigen als bisher angenommen.
Die SPD will Lohnverzicht in der Wirtschaftskrise für Mitarbeiter attraktiver machen. Wer bereit ist, zur Sanierung seines Unternehmens vorübergehend beim Gehalt zurückzustecken, soll im Gegenzug Anteile an der Firma erwerben können.
Elektroautos sind auch auf derInternationalen Automobil-Ausstellung(17. bis 27.

Dieter Althaus verwirrt Partei und Koalitionspartner. Nach seinem Rücktritt sagt er nun, er habe die Amtsgeschäfte nie abgegeben. Die Opposition spricht von "Real-Satire".
Eile ist nicht geboten – deshalb sollte GM erst nach der Bundestagswahl entscheiden
General Motors will den deutschen Autohersteller Opel nun offenbar doch unter dem eigenen Konzerndach halten. GM würde damit die Pläne der deutschen Regierung durchkreuzen.
Eile ist nicht geboten – deshalb sollte General Motors erst nach der Bundestagswahl über die Zukunft von Opel entscheiden.

Die Erwartungen waren riesengroß. Franz Müntefering sollte die Sozialdemokraten aus dem Tal der Depressionen führen. Nun aber sieht sich die SPD zu einer brutalen Einsicht gezwungen: Selbst einer wie er kann das Ruder nicht herumreißen.
Im Verwaltungsrat des größten US-Autokonzerns haben zehn Männer und drei Frauen zu bestimmen, was aus Opel wird. Porträts der Entscheider.
CAROL M. STEPHENSONDie 58-jährige Kanadierin war drei Jahrzehnte lang in der Telekommunikationsindustrie tätig und leitete unter anderen das Kanada-Geschäft von Lucent.
FRITZ HENDERSONFrederick A. Henderson ist in Detroit geboren, sein erstes Auto war ein 1969er Buick Skylark, und sein Vater war Buick-Verkaufsmanager: Mehr GM kann man wohl kaum im Blut haben.
GM soll die deutsche Tochter auf keinen Fall behalten, fordert die Belegschaft. Die Politik erwägt, die Staatshilfen zurückzufordern.
VERKAUF AN MAGNADie deutsche Politik ist auf das Konsortium um den kanadisch- österreichischen Autozulieferer Magna und die russische Sberbank festgelegt. Nur für diese Variante ist Staatsgeld geflossen: bisher 1,5 Milliarden Euro, die nach internen Berechnungen bis Mitte Januar reichen.
Nach Presseinformationen will General Motors den Einstieg von Magna bei Opel verhindern. Stattdessen wollen die Amerikaner rund eine Milliarde Dollar in den deutschen Autohersteller investieren - und Opel behalten. Die FDP hat gegenüber dem Tagesspiegel die unverzügliche Rückzahlung der staatlichen Hilfen für diesen Fall gefordert.
Nach der Abwrackprämie: SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier und die IG Metall feiern den Erfolg ihrer gemeinsamen Idee.
Die bisherige Opel-Mutter General Motors (GM) ist laut einem Zeitungsbericht bereit, mehr als eine Milliarde Dollar in den deutschen Autohersteller zu investieren. Das berichtete das „Wall Street Journal“ am Mittwoch unter Berufung auf eine informierte Person.
Viele hielten sie für einen faulen Kompromiss, noch mehr aber freuten sich über ihre Umsetzung: Die Abwrackprämie sorgte in den vergangenen acht Monaten für Furore in Deutschland. Nun ist der staatliche Fördertopf leer. Was hat die Aktion gebracht, und wie geht es nun weiter?
600 Millionen weniger Staatshilfe und mehr Eigenkapital: Mit einer neuen Offerte will Opel-Interessent RHJ International im Rennen um den Rüsselsheimer Autobauer punkten.

Wie ein SPD-Minister gegen einen CSU-Kabinettskollegen Stimmung macht – und fast alle profitieren.
Noch immer ist die Präferenz der Regierung klar: Der Autozulieferer Magna soll Opel übernehmen. Doch auch den Zuschlag an Konkurrent RHJI wird akzeptiert – wohl oder übel.
Nach ergebnislosen Gesprächen zwischen der Bundesregierung und GM-Vertretern wird weiter über die Zukunft von Opel spekuliert. Dabei gerät die Bundesregierung zunehmend in die Kritik. GM tritt selbstbewusst auf.

Fred Irwin, Chef des Beirats der Treuhand, hofft auf eine Lösung für Opel vor der Bundestagswahl.

Weiter Verwirrung um die Zukunft von Opel: Der US-Konzern rückt offenbar von den Verkaufsplänen ab. Für die deutschen Werke hätte dies gravierende Folgen.

UPDATE Bund, Länder und der US-Autokonzern General Motors (GM) haben ihr Spitzentreffen beendet. Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt, doch eine schnelle Lösung soll sich nicht abzeichnen.
Ginge es nicht um die Opelaner und ihre Familien, deren Zukunft nach wie vor am seidenen Faden hängt – das Publikum könnte bei Chips und Bier gespannt dem Krimi folgen, der sich da gerade vor unseren Augen abspielt. Tatorte sind Berlin, Moskau, Detroit und Washington.
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