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Große Monitore waren am zweiten Medientag der Technik-Messe Ifa auf dem Stand von LG in Betrieb.

© Britta Petersen/dpa

Die Ifa-Trends im Überblick: Wenn sich Backöfen auf Zuruf öffnen

Auf der Ifa zeigen Hersteller smarte Backöfen, Kühlschränke mit Kameras und faltbare Handys. Die Messe kann sich generellen Trends nicht entziehen.

Seit fast einem Jahr demonstrieren freitags tausende junge Menschen für mehr Klimaschutz. Sie fordern unter anderem mehr Nachhaltigkeit – von den Verbrauchern, aber auch von Firmen. Die Unternehmen kommen an dem Thema ganz offensichtlich nicht mehr vorbei. Aussteller der Internationalen Funkausstellung (Ifa), die am Freitag offiziell eröffnet worden ist, werben damit, dass ihre Produkte nachhaltigeren Konsum fördern.

Darunter sind zum Beispiel mehrere Hersteller von Haushaltsgeräten, die auf den ersten Blick keine Vorreiter in Sachen Umweltschutz sind. Bosch etwa möchte die „Zero Waste“-Bewegung unterstützen, die möglichst wenig Müll produzieren will. Laut einer Studie der Universität Stuttgart wandern jährlich 13 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland in den Müll. Mehr als die Hälfte, werfen Verbraucher jedes Jahr zu Hause weg.

Zu viel, finden Kühlschrankhersteller wie Bosch, Siemens und Liebherr. Neue Kühlfächer, integrierte Kameras und ein Vakuum-Frischhaltesystem sollen Kunden deshalb dabei helfen, Nahrungsmittel vor der Mülltonne zu bewahren. Auch der Handykonsum soll nachhaltiger werden, zumindest wenn es nach der Telekom geht. Das Unternehmen nimmt künftig alte Smartphones seiner Kunden zurück, bereitet sie auf und verkauft sie erneut.

Die insgesamt 1939 Aussteller der Ifa müssen in diesem Jahr kreativ werden, denn die Phase des Wachstums technischer Konsumgüter wird 2019 zu Ende gehen. Das sagte Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der Branchengesellschaft gfu bei der Messeeröffnung. Im ersten Halbjahr habe der Markt bereits ein Minus von zwei Prozent verzeichnet.

Kreativ geben sich die Aussteller so auch bei der Benennung verschiedener Trends: Begriffe wie Vereinfachung, Entschleunigung und Konnektivität sind in aller Munde. Statt immer lauter, größer darf es jetzt lieber leise und ruhig zugehen: Boschs Waschmaschine und Trockner sollen kaum noch zu hören sein. Der vernetzte Trockner stellt dann noch mit Daten der Waschmaschine das passende Programm ein. Smart Home ist hier das altbekannte Stichwort.

Einer kürzlich veröffentlichten Auswertung des Statistischen Bundesamtes zufolge nutzt bislang jedoch nur jeder zehnte Internetnutzer die Technologie. Samsung könnte sie nun attraktiver machen: Auf der Ifa präsentiert der Konzern eine Plattform, mit der Produkte verschiedener Anbieter verknüpft werden können. Dass dies bislang unmöglich war, sahen Kritiker als Hemmschuh für Smart Home.

Bei den Smartphones geht die Zukunft Richtung 5G. Messe-Chef Christian Göke sieht in der Technologie gar „die Chance, die Welt zu verändern“. Nokia überrascht dagegen mit einem Klapphandy, das LTE-Netz empfängt und Apps installiert hat, gleichzeitig aber mit großen Tasten auffällt.

Die Messe ist bis Mittwoch, 11. September, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Tagesticket kostet 17,50 Euro, ermäßigt 13 Euro. Auszubildende, Studenten und Schüler zahlen 9 Euro.

Backöfen: Klappe öffnet sich auf Zuruf

Siemens bringt 2020 einen Backofen in den Handel, der seine Tür auf Zuruf öffnet.
Siemens bringt 2020 einen Backofen in den Handel, der seine Tür auf Zuruf öffnet.

© Siemens/dpa-tmn

Ist bald der Geburtstagskuchen fertig und wie lange braucht nochmal der Rollbraten nach Omas Rezept? Solche Frage müssen sich Nutzer von Boschs neuestem Backofen bald nicht mehr stellen, geht es nach dem Hausgerätehersteller. Der Holzstäbchen-Test bei Kuchen soll entfallen, Fleisch auf den Punkt gegart werden. Das neue Produkt bewirbt Bosch als ersten Backofen mit künstlicher Intelligenz. Im 30 Sekunden-Takt erhalten Nutzer die aktuelle Prognose der verbleibenden Backzeit.

Woher der Ofen die kennt? Der Sensor-Backofen greift auf eine Cloud zu, in der Daten von bislang rund 4000 Back- und Bratvorgängen von Experten eingespeichert sind und in die auch die eigenen Daten jedes Backvorgangs anonymisiert einfließen sollen. Auf Basis der Daten werde berechnet, wie lange ein Gericht noch braucht. Nutzenden Hobbyköche müssten dafür nur noch angeben, um was für einen Kuchen oder Braten es sich handelt – weitere Informationen, wie die Größe des Bratens, erfasst ein Sensor.

Entgegen der Darstellung bei Bosch betont Alex Kostner, Pressesprecher von Siemens, dass bei der „Weißen Ware“ bislang noch nirgends Künstliche Intelligenz zum Einsatz komme. Siemens setzt bei der Ifa auf einen Backofen, der seine Ofentür auf Zuruf öffnet. Alexa reagiert auf Kostners Zurufe allerdings vor Ort noch etwas widerwillig. Erst beim zweiten Mal öffnet sich die Klappe. Dann wird aber deutlich, wie Plätzchenbackenden, die mit den Händen im Teig hängen, damit geholfen ist.

Gleich mehrere Anbieter präsentieren Backöfen mit integrierten Kameras. Der Lasagne soll man über das Smartphone oder Tablet beim Brutzeln zuschauen können. Haier setzt mit einem Backofen der Premiumklasse zudem auch auf das Mitteilungsbedürfnis der Kunden: Sie können aktuelle Fotos ihres Mahls gleich bei Facebook oder Instagram teilen. Candy, Tochter-Unternehmen von Haier mit Sitz in Italien, hat gleich noch die Backofentür zum Touch-Screen umfunktioniert, auf dem Live-Aufnahme der backenden Lasagne, aber auch Rezeptvorschläge eingeblendet werden können.

Smartwatches: Mehr Akku mit Sonne und Körperwärme

Fossil lässt mehrere Marken und Hersteller eigene Smartwatches auf Basis der eigenen Technik entwickeln, unter anderem Emporio Armani.
Fossil lässt mehrere Marken und Hersteller eigene Smartwatches auf Basis der eigenen Technik entwickeln, unter anderem Emporio Armani.

© Florian Schuh/dpa-tmn

Wer bei Garmin seine Smartwatch kauft, bewegt sich bestenfalls gerne an der frischen Luft. Davon profitiert nun auch Garmins neues Spitzenmodell Fenix 6X Pro. Denn durch eine transparente Ladelinse nutzt das Solar-Modell der Serie Sonnenenergie und hält so bis zu drei Tage länger ohne Aufladen durch.

Die Uhr, die seit September in drei Versionen auf dem Markt ist, soll zudem die Sauerstoffsättigung im Blut des Trägers berechnen können. „Je höher der Wert, desto besser“, sagt Marc Kast von Garmin. Kunden könnten so besser ermitteln, wie ihr Körper sich beispielsweise bei Alpinsportarten an große Höhen anpasst. Auch der Schlaf lasse sich genauer unter die Lupe nehmen. Denn wer eine hohe Sauerstoffsättigung im Blut aufweist, schlafe auch gut. Das sogenannte Pulsoximeter am Rücken der Uhr misst mit Hilfe von Licht die Sättigung. Denn vereinfacht gesagt nimmt Blut mit einer hohen Sauerstoffsättigung Lichtwellen anders auf.

Garmin ist nicht der einzige Anbieter, der mit Solarlinsen arbeitet. Anfang des Jahres hat das Unternehmen Matrix Industries seine GPS-Sportuhr Powerwatch 2 vorgestellt, die allein mit Sonnenenergie und Körperwärme auskommen soll. Je größer die Differenz zwischen Körperwärme und Außentemperatur, desto schneller lade die Uhr.

In Deutschland soll die Smartwatch bald über Amazon erhältlich sein. Das Prinzip, über die Körperwärme Energie zu gewinnen, sei dem Unternehmen zufolge nicht neu. Die Schwierigkeit bestehe darin, die Technologie in einem so kleinen Sensor unterzubringen, dass er auf die Uhr passt. In Zukunft könne man sich vorstellen, die Technologie beispielsweise für einen Herzschrittmacher zu nutzen.

Konnektivität spielt bei den Smartwatches eine Rolle – wie auch sonst bei der Ifa. So können Apple-Nutzer künftig mit Hilfe der schlauen Fossil-Uhren via Bluetooth telefonieren. Bisher war das nur mit einem Android-Gerät möglich.

Smartphones: 5G-Netz und faltbare Handys

Samsungs erstes faltbares Handy Galaxy Fold gibt es auf der Ifa zu sehen.
Samsungs erstes faltbares Handy Galaxy Fold gibt es auf der Ifa zu sehen.

© REUTERS/Douglas Busvine

Anfangs sollte der neue Mobilfunkstandard 5G vor allem in der Industrie zum Einsatz kommen. Auf der Ifa 2019 konzentrieren die Mobilfunkanbieter Vodafone und Telekom sich nun auf Privatkunden. Michael Hagspihl, Manager der Telekom, verspricht: Kinofilme laden mit 5G in kurzer Zeit und über eine Augmented Reality können Nutzer Stars zu sich ins Wohnzimmer holen.

Erst am Donnerstag hatte die Telekom die ersten 120 Antennen aktiviert, 5G-Netz ist bislang jedoch nur in ausgewählten Bereichen von Städten wie Berlin, Köln oder Darmstadt empfangbar. Und auch in Berlin sind, wie berichtet, nur wenige Bezirke abgedeckt. Zudem brauchen die Nutzer dafür neue Smartphones.

Samsung präsentierte zum Messestart gleich vier 5G-fähige Geräte im City Cube. Vor allem das Modell Galaxy A90 5G könnte mit dem niedrigsten Preis von 749 Euro eine breitere Masse erreichen. Hochpreisig sind hingegen das Huawei Mate X und Samsungs Galaxy Fold. Beide nicht nur 5G-fähig, sondern auch: faltbar. 2100 Euro soll Samsungs Foldable kosten, das ab dem 18. September in Deutschland auf den Markt geht.

Nur eine teure Spielerei? Glaubt man einer Studie des Digitalverbands Bitkom und der Unternehmensberatung Deloitte kann sich jeder vorstellen, ein faltbares Smartphone zu nutzen. Das Telefon können Nutzer unterwegs mit einem nur 4,6 Zoll großen Display verwenden, bei aufgeklapptem Bildschirm lassen sich drei Apps gleichzeitig nutzen.

Waschmaschinen: Immer leiser, immer weniger Arbeit

AEG verbindet seine Waschmaschine und den Trockner der 9000er Serie über eine App.
AEG verbindet seine Waschmaschine und den Trockner der 9000er Serie über eine App.

© AEG/dpa-tmn

Wenn es nach dem Hausgeräthersteller Bosch geht, gibt es künftig nur noch einen einzigen Knopf an der Waschmaschine: den Startknopf. Den Rest macht die Maschine dann ganz alleine. Sie wiegt die Wäsche, erkennt das richtige Programm und dosiert das Waschmittel. Eigentlich können Boschs Geräte das schon heute.

Auf der Ifa stellt das Unternehmen Besuchern die Waschmaschine der Zukunft mit Namen „Concept“ vor. Bosch möchte herausfinden, wie der minimalistische Stil beim Kunden ankommt. Wer der Waschmaschine nicht ganz traut, kann sie weiter über die Home Connect-App kontrollieren.

Waschmaschinen mehrerer Herstellern können zudem mit dem Trockner kommunizieren. Der Trockner passt dann sein Programm automatisch an das der Waschmaschine an. Neben dieser Flüsterpost sollen die Geräte auch immer leiser werden. So verspricht Bosch mit einer Silence Edition gleich mehrere „Weltmeister im Leise-Sein“.

Arbeitsaufwand einsparen könnten Kunden auch durch neue Trockner wie ein Modell von Siemens der Serie iQ80, das mit Dampf arbeitet. Bereits getrocknete Wäsche soll er mit Dampf auffrischen und Falten auflösen – und damit das Bügeleisen überflüssig machen.

Für besonders hartnäckige Flecken hat der Elektrokonzern AEG zudem den Fleckenentfernerstift Expert Touch entwickelt. Er soll Tinten- oder Rotweinflecken mit Hilfe von Ultraschall entfernen. Die hochfrequente Vibration soll den Dreck lösen, ohne dem Stoff zu schaden.

Kuriositäten: Schwanzwedelnde Fellkissen, singende Sonnenbrillen und tanzende Großmütter

Qoobo soll Haustierliebhabern Ersatz bieten.
Qoobo soll Haustierliebhabern Ersatz bieten.

© Qoobo

Die Wohnung ist klein, die Zeit zu knapp für eine Katze oder einen Hund? Kein Problem, das Kissen „Qoobo“ des japanischen Start-ups Yukai Engineering soll für geheime Haustierliebhaber Ersatz bieten. Das befellte Qoobo-Kissen wedelt leicht mit dem haarigen Schwanz, wenn es langsam gestreichelt wird. Streichelt man schneller, kommt das Hinterteil in Fahrt.

Mit Qoobo wollen die Hersteller Menschen helfen, die einsam oder gestresst sind. Auch für Tierhaarallergiker ist das Kissen attraktiv. Wer sich bei der Ifa in Qoobo verliebt, muss allerdings Geduld haben: In Deutschland ist das haarige Gerät noch nicht auf dem Markt.

Wenn sich, wie angekündigt, Gewitterwolken über dem dem Messegelände zusammenziehen werden, dürften Besucher sicherlich nicht nach Sonnenbrillen Ausschau halten. Das Modell der texanischen Firma Mutrics zeichnet sich jedoch weniger durch seine Brillengläser mit UV-Schutz aus. Das Besondere an ihr ist vielmehr, dass sie dem Brillenträger ein ungewöhnliches Musikerlebnis verschafft.

Über den Ohren sind kleine Lautsprecher in die Brillenbügel eingebaut, ihr Sound ist für das Gegenüber nicht zu hören. Musik empfängt die Brille über Bluetooth, die Träger der Brille können außerdem Anrufe entgegennehmen oder auf Siri und Google Assistant zugreifen. Steuern kann der Nutzer diese brillenuntypischen Funktionen über drei Tasten am Bügel.

Wer technologische Kuriositäten fürs Auge sucht, der wird beim Stand von Kodak fündig. Das Unternehmen bietet Nostalgikern eine neue Sofortbildkamera: Ausgewählte Fotos können außerdem per Bluetooth an Smartphone oder Tablet gesendet werden. In einer App können die Nutzer 30-sekündige Videos an die Fotos heften. Werden sie im Anschluss ausgedruckt, sind sie als audiovisueller Gruß bereit: Wer ein Foto erhält, kann es mit der App einlesen und über eine Augmented Reality das Video abspielen. Die sitzende Großmutter vom Foto können Verwandte dann im Film auch tanzen sehen.

Kühlschränke: Lebensmittel sollen haltbarer sein, Kameras für den Durchblick

In einem auf null Grad heruntergekühlten Kühlschrank sollen Gemüse und Obst länger frisch bleiben.
In einem auf null Grad heruntergekühlten Kühlschrank sollen Gemüse und Obst länger frisch bleiben.

© Promo

Lange wusste Siemens-Pressesprecher Alex Kostner nicht, dass Tomaten und Eier nicht in den Kühlschrank gehören. Den Kommunikationsprofi hat das tatsächlich überrascht. Auch bei ähnlich unwissenden Käufern von Kühlschrankkameras mit Lebensmittelerkennung könnte dieses Wissen über die zugehörige App bald die Runde machen.

Kameras sind in etlichen Vorzeige-Kühlschränken eingebaut und lassen sich teilweise nachträglich einbauen. So sollen Benutzer jederzeit einen Überblick darüber haben, welche Leckereien zu Hause auf sie warten. Über Smart Home-Apps können sich die Nutzer zudem Rezepte vorschlagen lassen.

Sie erhalten Tipps für Nachbestellungen oder den nächsten Einkauf und es erscheinen Vorschläge, wo welches Lebensmittel besser zu lagern sei. Um alles im Blick zu behalten, könnten Kunden auch auf die XXL-Varianten vieler Hersteller zurückgreifen. Doch hierfür dürfte vielen Geld und Platz fehlen.

Ein weiteres Extra der auf der Ifa präsentierten Kühlgeräte sind Kühlfächer, die ihren Inhalt auf null Grad herunterkühlen. „Mikroorganismen wachsen bei dieser Temperatur kaum“, sagt Claudia Meindl von Liebherr. Bis zu acht Tage länger halte der Salat im sogenannten Biofresh-Fach.

Auch anderes Gemüse und Obst bleibe länger aromatisch und knackig. Bosch verspricht eine dreimal längere Haltbarkeit von Lebensmitteln. Claudia Meindl sieht den Vorteil für die Kunden nicht nur darin, dass sie weniger Essen wegschmeißen. Sie sparten auch Geld und Zeit, da sie seltener einkaufen gehen müssten. Die Idee mit den Kühlfächern sei dabei eigentlich gar nicht so neu, in Lebensmittellagern kämen sie schon länger zum Einsatz.

Fernseher: Wenn der Bildschirm zum Kunstwerk wird

Panasonics Prototyp ist ein Fernseher sieht wie eine Vitrine aus, zumindest solange er ausgeschaltet ist.
Panasonics Prototyp ist ein Fernseher sieht wie eine Vitrine aus, zumindest solange er ausgeschaltet ist.

© Florian Schuh/dpa-tmn

Erst sollte sich der Fernseher der Umgebung anpassen, nun soll er selbst zum Kunst werden. In diesem Jahr ist der Fernseher in Samsungs „Connected Living Erlebniswelt“ kaum von den Kunstwerken an der Wand zu unterscheiden. Im Art Store können Samsungs Kunden zwischen mehr als 1000 Gemälden aus Museen und Galerien wählen. Schaltet der Kunde den Fernseher aus, wird er zum Kunstwerk, so die Idee. Zum Stromfresser werde das Gerät dem Marketing-Manager Sebastian Boms zufolge trotzdem nicht. Panasonic macht es sich dagegen etwas leichter. Seine TV-Geräte müssen sich nicht der Umgebung anpassen, sie haben einfach gleich einen durchsichtigen OLED-Display.

Viele Hersteller wie LG und Sharp zeigen auf der Ifa ihre neuen Fernseher mit 8K-Technologie. 4K-Fernseher haben eine Auflösung von acht Megapixeln, 8K-Geräte bieten gleich 33,2 Megapixel an. Erste Übertragungen in dieser hohen Bildqualität soll es 2020 von den Olympischen Spielen aus Tokio geben. Bisher gibt es kaum Material in dieser Auflösung. Hier hilft oft eine Künstliche Intelligenz, die das Bild auf 8K hochrechnet.

Bisher dürfte die neue Technologie allerdings in eher weniger Haushalten stehen. Denn die Geräte haben einen hohen Preis. Samsungs neues „massentaugliches“ TV-Gerät mit 55 Zoll kostet immer noch fast 4000 Euro. Der Durchschnittspreis eines Fernsehers liegt der Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik in Deutschland zufolge allerdings bei etwas mehr als 400 Euro.

Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon bleiben weiterhin ein Thema. So sollen Fernseher beispielsweise von Grundig künftig Amazons Streamingangebot vorinstalliert haben und nahezu komplett über die Sprachassistentin Alexa steuerbar sein. Die Zahl der Konkurrenten auf dem Markt wächst weiter. Seit April ist beispielsweise auch Rakuten TV in Deutschland verfügbar. Disney arbeitet zudem aktuell mit Disney+ an einem neuen Streamingdienst, der die Konkurrenten preislich unter Druck setzen könnte. Denn in den USA kostet der Dienst weniger als Netflix.

Anna Parrisius, Lisa Oder

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