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Stärke von 4,5: Erschütterungen nach Erdbeben in Kroatien bis nach Italien spürbar
In Kroatien hat am Dienstagabend die Erde gebebt: Das Beben sorgte in mehreren Regionen für spürbare Erschütterungen. Berichte über größere Schäden liegen nicht vor.
Stand:
Ein starkes Erdbeben hat Kroatien erschüttert. Das Beben, das nach Messungen des Deutschen Geoforschungszentrums (GFZ) eine Stärke von 4,5 erreichte, ereignete sich am Dienstag, 11. Februar, um 18.43 Uhr mitteleuropäischer Zeit. Die Erde bebte in einer Tiefe von acht Kilometern nahe der Ortschaft Gospić auf dem Festland, rund 100 Kilometer nordöstlich der Küstenstadt Zadar.
Die Erschütterungen waren nicht nur entlang der kroatischen Küste, sondern auch in Teilen Italiens, darunter Venetien, Umbrien und die Marken, deutlich zu spüren. Berichte über größere Schäden oder Verletzte liegen derzeit nicht vor.
Bis zu sieben Millionen Menschen leben in dem Bereich, in dem Beben spürbar war. Es erreichte in den rund 150 bis 200 Kilometer entfernten Regionen Split, Zagreb, Rijeka und Ljubljana noch Stärken um 2.5. Anwohner in der Umgebung von Gospic berichteten laut Erdbebennews von einem Vibrieren des Bodens und einem lauten Grollen. „Kurz vor dem starken Beben hat es leicht gerollt. Danach wieder. Das Haus hat gewackelt. Die Gläser haben geklirrt“, sagte ein Bewohner von Rovanjka, das in der Nähe von Zadar liegt.
In den vergangenen 30 Tagen wurden in Gospić 17 Erdbeben über der Magnitude 2,2 registriert. Damit lag die seismische Aktivität im vergangenen Monat aber deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, die Abweichung betrug über 20 Prozent. Das Mittelmeergebiet ist eine seismisch aktive Zone.
Im vergangenen Jahr hatte sich am 1. Mai ein starkes Erdbeben in Kroatien ereigne. Das Beben der Stärke von 4,8 hatte sein Epizentrum in der Gespanschaft Karlovac südwestlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb. Die Erschütterungen des Erdbebens waren laut Skapski fast landesweit zu spüren, deutlich unter anderem in Zagreb sowie entlang der nördlichen Adria-Küste sowie in weiten Teilen von Bosnien-Herzegowina.
Ausläufer des Bebens von 2024 erfassten Slowenien sowie Teile von Ungarn, Österreich und den Nordosten Italiens. Erdbeben der Stärke 6,4 hatten im Jahr 2020 in Kroatien schwere Schäden angerichtet und mehrere Todesopfer gefordert.
Erdbebenserie auch in der Ägäis
Unterdessen geht die Erdbebenserie rund um die griechischen Inseln Santorin und Amorgos weiter: Das mit einer Stärke von 5,2 stärkste Beben in der Ägäis war am Montagabend bis in die mehr als 200 Kilometer entfernte Hauptstadt Athen zu spüren, so die Erdbebenwarte in Athen.
Am frühen Dienstagmorgen folgten weitere Erdstöße. Auf Santorin herrscht der Ausnahmezustand, weil die Erde seit Wochen immer wieder bebt. Insgesamt wurden seit Ende Januar mehr als 12.800 Erdstöße rund um die Kykladeninsel registriert.
Aus Angst vor den Beben haben seit Anfang Februar rund 11.000 Menschen Santorin verlassen, die Schulen auf der Insel bleiben vorerst bis Freitag geschlossen. Experten rechnen damit, dass die Erdstöße noch Wochen anhalten werden.
Auch ein schweres Erdbeben und Tsunamis werden nicht ausgeschlossen. Die für ihre spektakuläre Küstenlandschaft bekannte Insel Santorin liegt auf einem ruhenden Vulkan, der zuletzt 1950 ausgebrochen war.
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