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Eine Aktivistin von Fridays for Future demonstriert mit einem Schild mit der Aufschrift „Das war’s mit Lars“ auf dem Invalidenplatz.

© dpa/Fabian Sommer

Perspektiven für die engagierte Generation : Wir brauchen einen echten Dialog mit der Jugend

Junge Menschen fühlen sich angesichts der Zukunftsaussichten machtlos. Ihr Engagement für einen lebenswerten Planeten ist aber dringend nötig und muss stärker sichtbar werden.

Johannes Vogel
Eine Kolumne von Johannes Vogel

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Die Jugend sei so pessimistisch wie noch nie, lautet das Fazit der vor drei Monaten erschienen Trendstudie „Jugend in Deutschland 2024“. Diese Studie, die seit 2020 regelmäßig durchgeführt wird, präsentiert Einstellungen, Trends und Perspektiven der 14- bis 29-Jährigen in Deutschland.

Hingegen betont die kürzlich erschiene „Sinus-Jugendstudie 2024“, die seit 2008 alle vier Jahre die Einstellungen von 14- bis 17-Jährigen ermittelt, dass die Teenager sich trotz Verunsicherung eine optimistische Grundhaltung behalten haben.

Unabhängig davon, was genau zutrifft, machen mich diese Ergebnisse besorgt. Ich frage mich: Wie können wir gemeinsam mit jungen Menschen eine Vision für ein gutes Leben trotz aller Krisen und Kriege entwickeln? Wie laden wir sie ein, Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten?

Und falls Sie sich jetzt fragen, was das mit Natur und Biodiversität zu tun hat: Ohne das Engagement der jungen Generation werden wir die Grundlage allen Lebens, die Biodiversität, nicht erhalten können – ein „weiter so“ ist keine Option.

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Doch um zu beantworten, wie es denn anders weitergehen soll, muss man sich eine verstärkte Zusammenarbeit wünschen: auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene, zwischen unterschiedlichen Politikbereichen in der Bundesregierung. Politik, Gesellschaft, Wirtschaft sowie unterschiedlichen Wissenskulturen müssen konstruktiv und lösungsorientiert zusammenarbeiten. Doch das reicht noch nicht.

Es bedarf konkreter Schritte in all diesen Bereichen, damit Kinder und Jugendliche umfassend und wirksam Zukunft mitentwickeln, damit sie Maßnahmen für Biodiversität und ein gutes Leben gestalten und umsetzen können. Wir brauchen einen echten Dialog mit der jungen Generation.

Dazu liegt seit Kurzem ein bedenkenswerter Vorschlag auf dem Tisch. Es sollte eine nationale Anlaufstelle geschaffen werden, die sammelt und berichtet, welche Beiträge Kinder und Jugendliche in Bezug auf Umweltschutz, Biodiversität, Gesundheit und Gerechtigkeit bereits leisten, wie ihre Interessen an einem guten Leben aussehen, und was dafür erforderlich ist.

Der Vorschlag stammt aus einem der Vorbereitungspapiere für die Weltnaturkonferenz, die dieses Jahr vom 21. Oktober bis zum 11. November in Kolumbien stattfinden wird. Wir sollten ihn für Deutschland umsetzen. Das Museum für Naturkunde Berlin steht dafür gern bereit.

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