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Thema

Geisteswissenschaften

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung hat dem Berliner Philosophieprofessor Klaus Heinrich den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa zuerkannt. Den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik erhält der Stuttgarter Literaturprofessor Volker Klotz.

Rudolf Scharping hat es seinem Chef wieder einmal gezeigt. Was der Kanzler kann, kann ich schon lange, dachte sich der Verteidigungsminister und lud sich einen Schriftsteller ins Haus.

Von Hans Monath

Philosophen, so hat Nietzsche gemeint, sind Menschen des Morgen, die sich mit dem Heute in Widerspruch befinden. Sie müssen sich in und vor der Zeit verantworten, und das heißt: wissen, was an uns von weit her geschieht.

Dreieinhalb Jahre dauert die Suche der Humboldt-Universität Berlin nach einem Leitbild nun schon. Immer wieder wurde vertagt, was einst so verheißungsvoll mit großer Geste begonnen hatte: dem Entwurf des Philosophieprofessors Volker Gerhardt.

In der Wissenschaft gilt künftig das normale Arbeitsrecht. Über die Anwendung diskutieren die Sozialwissenschaftlerin Martina Röbbecke, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Max-Planck-Gesellschaft, Dirk Hartung und der Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Wolf-Michael Catenhusen.

Nietzsche behauptete einmal, wer unter Deutschen leben müsse, habe sehr an der "Übersetzung des guten Ausländischen in ein schlechtes Einheimisches" zu leiden. In dieser Situation befindet man sich freilich nicht nur unter Deutschen, denn Sprachbarrieren gilt es immer wieder und überall auf der Welt zu überwinden.

Wenn es so etwas wie einen hippokratischen Eid für Historiker gäbe, so würden sie sich darin wohl verpflichten, ihr ganzes Streben zum Wohle der Wahrheit einzusetzen. Denn nichts irritiert die Geschichtswissenschaft mehr als die gezielt vorgebrachte Unwahrheit, genauer: die Lüge.

Kann die Freie Universität ihr Klinikum Benjamin Franklin vielleicht doch noch retten? Der erste Vizepräsident der Uni, Dieter Lenzen, trat am Donnerstag gemeinsam mit dem Dekan der Humanmedizin, Martin Paul, vor die Öffentlichkeit, um die Gründe für eine leise Hoffnung zu erklären.

Von Anja Kühne

Es gibt diese Gestalten in Romanen und Erinnerungen, die niemandem auffallen und ewig nur eine Nebenrolle spielen. Sie bleiben verschwommen, im Nebel, man nimmt sie hin und liest über sie hinweg.

Von Dorothee Nolte

Man hätte schon beim Fußball hellhörig werden müssen. Aber Anfang der 90er Jahre erntete jeder, der den Zustand des deutschen Fußballs als bedenklich bezeichnete, noch ein selbstgefälliges Schulterzucken: Die Deutschen hatten immer gewonnen, wenn es darauf ankam.

Im Kreis der Unternehmen, die noch in diesem Jahr eine private Elite-Wirtschaftshochschule in Berlin gründen wollen, regt sich Kritik am Konzept einer rein betriebswirtschaftlich orientierten Business School. Ergänzend sollten auch geisteswissenschaftliche Fächer gelehrt werden, heißt es.

Von Ursula Weidenfeld

Über 50 Universitäten aus dem ganzen Bundesgebiet haben sich bereits um Fördermittel des Bundes für die neuen Junior-Professuren beworben. Dies teilte das Bundesbildungsministerium am Donnerstag mit.

Wenn eine geisteswissenschaftliche Tagung mit dem Hinweis auf ein Syndrom eröffnet wird, so kann dies zweierlei bedeuten. Erstens: Die Wissenschaft ist von einer Krankheit befallen.

"Das kommt einem schon gespenstisch vor" - kommentiert die Koordinatorin des Symposiums "Gerechter Krieg - gerechter Friede" die Aktualität der Veranstaltung. Lediglich 16 Teilnehmer hatten sich für das seit Monaten geplante Symposium des Graduiertenkollegs "Anthropologische Grundlagen und Entwicklungen im Christentum und Islam" an der Universität Bamberg angemeldet.

Von Wolfram Eilenberger

Es geht ums Ganze: um das "ethische Selbstverständnis unserer Gattung", wie der Philosoph Jürgen Habermas sagt. Noch vor wenigen Jahren klang das Wort "Klonen" wie ein Scherzwort - und nun verkündet der italienische Fortpflanzungsexperte Severino Antinori bei einem Kongress in Washington, er werde noch dieses Jahr beginnen, das genetische Duplikat eines Menschen zu züchten.

Von Peter von Becker

Um kurz nach acht betritt er seine Insel. Die ist weiß und quadratisch, mit sieben Klapphockern drauf und einem CD-Player mit Miniboxen.

Der Wissenschaftsrat wurde bei seinem jüngsten Vergleich über die Länge der Studienzeiten so deutlich wie nie zuvor. Er lobte die Universitäten im Osten und in Bayern, weil sie die kürzeste Studiendauer aufweisen und den Beweis antreten, dass Regelstudienzeiten von neun oder zehn Semestern kein utopisches Ziel sind.

Prüfungen sind das dicke Ende jedes Studiums. Das gilt allemal für den mündlichen Teil, den viele Kandidaten besonders fürchten: Die Tür zum Zimmer des Professors öffnet sich, man reicht ihm die schweißnasse Hand und muss unmittelbar Rede und Antwort stehen - spontan, souverän und intelligent.

Charles Darwins epochales Werk über die "Entstehung der Arten" ist ein wahrlich wichtiges Buch, das auch viele Biologen zu kennen glauben, selbst wenn es die wenigsten von ihnen gelesen haben. Zeitgleich mit dem weit weniger bekannten britischen Naturforscher Alfred Russel Wallace hatte Darwin vor 140 Jahren eine revolutionäre Antwort auf die Frage gefunden, wie sich Leben mit seinen unendlich vielen Facetten entwickelt und wie Evolution funktioniert.

Wieder einmal sorgt die Judikative in Deutschland für Politik, und es entsteht eine längst fällige öffentliche Debatte. Aufgrund zweier Urteile des Bundesverfassungsgerichts sind die Kinder als Renten- und Pflegeversicherungszahler von morgen zum Thema geworden.

Bachelor- und Masterstudiengänge wollen alle - jedenfalls all diejenigen, die in Wissenschaftsorganisationen und in der Politik Studienreformen planen. Denn das Studium dauert bis zum ersten Abschluss, dem Bachelor, sechs Semester und ist damit mindestens zwei Semester kürzer als bis zum traditionellen Diplom oder Magister.

Von Bärbel Schubert

Die genügsamste aller Pflanzen im Garten der Hochschuldozenten ist - wie man seit langem weiß - die des Lehrbeauftragten. Für einen Lohn, der seit anderthalb Jahrzehnten nicht mehr angehoben wurde, hat er sich zu einer maßgeblichen Stütze des Lehrbetriebs an den Hochschulen entwickelt.

Von Anja Kühne
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