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Thema

Geisteswissenschaften

In allen Bundesländern steuert die große Pensionierungswelle unter den Professoren dem Höhepunkt zu. Baden-Württemberg hat dann gegenüber Berlin einen unschätzbaren Vorteil: Die Pensionierungskosten müssen die Universitäten nicht aus ihrem eigenen Etat aufbringen, wie das in Berlin seit Jahrzehnten üblich ist.

Den einen sind sie die letzten noch nicht geschleiften Denkmale wahrer Gelehrsamkeit, den anderen skurrile Fossilien aus einer vergangenen Zeit - die deutschen Akademien der Wissenschaften. Als sie gegründet wurden, sollten sie Forschungsergebnisse erörtern und zu neuen Forschungsleistungen anregen.

Von Hans Joachim Meyer

Faszination, Charme und Existenz der Philosophie beruhen auf den großen Fragen nach dem menschlichen Leben, nach unserer Situation in der Welt. Doch heute dominieren die Naturwissenschaften, und zugleich sind wir, Kinder einer fast vergangenen Postmoderne, skeptisch geworden gegenüber großen Theorien.

Hinter der heilen Welt verbarg sich möglicherweise ein Ehe- und Beziehungsdrama. Nach dem Mord an dem deutschstämmigen Professorenehepaar Susanne und Half Zantop in dem US-Städtchen Dartmouth fahnden Polizei und Justiz derzeit fieberhaft nach Robert W.

Weg vom Autor, hin zu Text und Subtext ist die Philologie gewandert, auf einem Straßengeflecht, das viele Richtungen kennt, aber keine zurück zur autorzentrierten Lektüre. Trotzdem liest man mit jener ambivalenten Bernhard-Liebe, die zwischen Sucht und Überdruss changieren kann, diesen kleinen Band - Joachim Hoells Thomas Bernhard-dtv-portrait - von der ersten Seite wie einen Romanführer durch das Reale, von dem man eigentlich weiß, dass es nicht existiert.

Von Caroline Fetscher

Die alte Universität soll einer Totaloperation unterzogen werden, einer großen Reform an Haupt und Gliedern. Dazu gehört, dass alle Studierenden in nicht allzu ferner Zukunft auf die neuen Master- und Bachelorstudiengänge umsteigen sollen.

Von Anja Kühne

Wenn Elizabeth Dunn morgens vor ihr Seminar tritt, blickt sie in einigermaßen unbedarfte Gesichter: Die Mehrheit der Studenten an der Universität Colorado ist weiß, entstammt der Mittelschicht und war noch nie im Ausland. "Wie kann ich denen klar machen, wie verstrickt wir alle sind?

Von Anja Kühne

Edson Mitchell gilt als der Mann, der die spektakulärste Bankenfusion Europas, den Zusammenschluss von Deutscher und Dresdner Bank, zum Scheitern gebracht hat. Der 47-jährige Amerikaner und Chef der Deutsche Bank-Investmentsparte pochte darauf, dass das Investmentgeschäft der Dresdner Bank abgestoßen werden sollte.

Ob Literatur oder Müll oder Wohnorte: Scott Bradfield will sich nicht entscheiden. Der rothaarige Mittvierziger im Jeanshemd verspricht kalifornische Frische in die Berliner Samuel-Fischer-Gastprofessur zu bringen, die sich dem Ideal der Weltoffenheit verpflichtet sieht.

Von Katrin Hillgruber

Als Edward Saids Autobiografie im letzten Jahr im Original in den USA erschien, erregte ein Artikel des israelischen Wissenschaftlers Justus Reid Weiner in der US-Zeitschrift "Commentary" großes Aufsehen. Der Autor warf Said vor, Stationen seines Lebens "gefälscht" zu haben.

Wenn Gerd Krüger über seine Bewerbung um eine Professur spricht, klingt er wie ein verschuldeter Spieler, der die Roulettekugel beschwören will: "Diesmal müsste es was werden", sagt er. Dabei denkt er an die Berufungskommission, eine "Löwengrube", in der ihm noch "einige hungrige Exemplare das Handwerk legen wollen".

Von Anja Kühne

Die Sorge stand den etwa 30, fast ausnahmslos männlichen und angegrauten Hochschullehrern ins Gesicht geschrieben. Sie waren am Sonntag zur Eröffnung einer deutsch-amerikanischen Konferenz über die Perspektiven der Geisteswissenschaften in die Berliner Humboldt-Universität gekommen, und sahen sich gleich zu Beginn durch eine schonungslose Dia-Projektion mit ihrer möglichen Zukunft konfrontiert: Gulliver, der Riese, bewegungsunfähig am Boden, gepeinigt von Zwergen.

Berlin will ja eigentlich eine Dienstleistungsmetropole sein, aber so viel Service war den Meisten dann doch etwas suspekt. "Ich putz meine Schuhe schon selbst, und das regelmäßig", plärrten viele Passanten auf dem Alexanderplatz, fast schon ein bißchen beleidigt, dass Daniel Lehmann sich anbot, ihnen kostenlos die Schuhe zu putzen.

Mit Architektur aus dem Mittelalter ist Englands zweitgrößte Stadt nicht eben reich gesegnet, dafür erhebt sich inmitten des parkähnlichen Universitätscampus ein Bauwerk, das auf der ganzen Insel einzigartig ist: Wenn Birminghams Studenten morgens dem Hauptgebäude zustreben, führt ihr Weg an einer aus Backstein errichteten Kopie des eleganten Rathausturms in der toskanischen Stadt Siena vorbei.Rund 19 000 Studierende sind gegenwärtig an der größten Lehrstätte der englischen Midlands eingeschrieben, mehr als ein Viertel davon bewältigt ein Graduiertenstudium.

Gottes Mühlen mahlen langsam, und die der TU und des Senats ebenso. Wer die Geschichte des Frankreich-Zentrums an der Technischen Universität verfolgt hat, kann sich einer gewissen Ungeduld nicht erwehren: 1993 wurde die Idee geboren, dann gab es jahrelang Streit um die Konzeption und um Personen.

Von Dorothee Nolte

Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 -1716), der große Gelehrte, das Universalgenie, der rätselhafte und verwirrende Mann, der rastlose Pläneschmied, Junggeselle, Fürstendiener und Fürstenberater, ein Visionär, fanatischer Arbeiter, weithin berühmt im Leben und doch fast vergessen gestorben, steht am Anfang der jetzt 300-jährigen Geschichte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).Von Leibniz sagt man, dass er Vieles begonnen und Nichts zu Ende gebracht habe, da er aus dem Umstand, dass er alles konnte - und zwar meistens besser als alle anderen - ableitete, dass er sich auch in alles einmischen solle.

Brandenburgs Hochschulen sollen nach Meinung der CDU-Bundestagsabgeordneten Katharina Reiche auf Kernbereiche konzentriert werden. Diese sollten Biowissenschaften, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Medien und die Geisteswissenschaften sein, sagte sie in einem Interview mit den "Potsdamer Neueste Nachrichten" am Montag.

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