Die Spitzenforschung in Deutschland soll einen entscheidenden Schub bekommen. Dafür sollen DFG-Forschungszentren an den Universitäten sorgen, die neu eingerichtet werden.
Geisteswissenschaften
Literatur kann lebensrettend sein: Stephen Greenblatt berichtet, dass sie in England seit dem 14. Jahrhundert darüber entschied, ob ein Verbrecher an den Galgen kam.
Ein elementares Englisch ist die Verkehrssprache der heutigen Welt. An dieser Tatsache kommt niemand mehr vorbei.
Wenn Elizabeth Dunn morgens vor ihr Seminar tritt, blickt sie in einigermaßen unbedarfte Gesichter: Die Mehrheit der Studenten an der Universität Colorado ist weiß, entstammt der Mittelschicht und war noch nie im Ausland. "Wie kann ich denen klar machen, wie verstrickt wir alle sind?
Edson Mitchell gilt als der Mann, der die spektakulärste Bankenfusion Europas, den Zusammenschluss von Deutscher und Dresdner Bank, zum Scheitern gebracht hat. Der 47-jährige Amerikaner und Chef der Deutsche Bank-Investmentsparte pochte darauf, dass das Investmentgeschäft der Dresdner Bank abgestoßen werden sollte.
"Mein stärkstes Argument für die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen ist: Denjenigen, die üblicherweise bei uns einen Hochschulabschluss erwerben, schadet es nicht. Bei einer Reihe anderer Fragen ist es sehr nützlich.
Einen König vom Thron zu stoßen, war schon immer kompliziert. Meist war eine erfolgreiche Absetzung nur mit Gewalt zu haben, wobei häufig nicht nur die Krone in den Staub fiel, sondern das gekrönte Haupt gleich mit.
Ob Literatur oder Müll oder Wohnorte: Scott Bradfield will sich nicht entscheiden. Der rothaarige Mittvierziger im Jeanshemd verspricht kalifornische Frische in die Berliner Samuel-Fischer-Gastprofessur zu bringen, die sich dem Ideal der Weltoffenheit verpflichtet sieht.
Warum er den Leibniz-Preis bekommen hat? "Das fragen Sie lieber die, die ihn mir gegeben haben", sagt Joachim Küpper.
Was ein Krieg ist - darüber scheint im Prinzip weitgehend Einigkeit zu herrschen. Womit sich hingegen eine moderne Geschichtswissenschaft beschäftigt, die die verschiedenen Facetten von Krieg und Gewalt untersuchen will, ist indes nicht immer so ganz klar.
Ein Genussmensch, denkt man, wenn man Antonio Skármeta sieht, ein Gourmet, ein Ironiker. Sein blanker Kopf glänzt über dem schwarzen Haarkranz, heiter blinzeln seine Augen.
Traditionell zeichnet die FU an ihrem Gründungstag, dem vierten Dezember, Stipendiaten und Nachwuchswissenschaftler aus: Von den Partneruniversitäten der FU erhalten drei Studenten Ernst-Reuter Stipendien: Mandana Covindassamy von der École Normale Supérieure, Paris. Sie wird über den Schriftsteller Robert Walser forschen.
Sein Gang war schwankend, unkontrolliert. "Wer Christian Skrzyposzek sah, dachte er sei Alkoholiker", sagt Wojciech Mroz, polnischer Radiojournalist und Nachbar von Skrzyposzek.
Die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung haben in Berlin die Max-Planck-Forschungspreise verliehen. Zwölf Forscher erhielten die mit jeweils bis zu 250 000 Mark dotierte Auszeichnung.
Als Edward Saids Autobiografie im letzten Jahr im Original in den USA erschien, erregte ein Artikel des israelischen Wissenschaftlers Justus Reid Weiner in der US-Zeitschrift "Commentary" großes Aufsehen. Der Autor warf Said vor, Stationen seines Lebens "gefälscht" zu haben.
Wenn Gerd Krüger über seine Bewerbung um eine Professur spricht, klingt er wie ein verschuldeter Spieler, der die Roulettekugel beschwören will: "Diesmal müsste es was werden", sagt er. Dabei denkt er an die Berufungskommission, eine "Löwengrube", in der ihm noch "einige hungrige Exemplare das Handwerk legen wollen".
Die Sorge stand den etwa 30, fast ausnahmslos männlichen und angegrauten Hochschullehrern ins Gesicht geschrieben. Sie waren am Sonntag zur Eröffnung einer deutsch-amerikanischen Konferenz über die Perspektiven der Geisteswissenschaften in die Berliner Humboldt-Universität gekommen, und sahen sich gleich zu Beginn durch eine schonungslose Dia-Projektion mit ihrer möglichen Zukunft konfrontiert: Gulliver, der Riese, bewegungsunfähig am Boden, gepeinigt von Zwergen.
In Sachsen ringt die regierungstragende CDU der Staatsregierung beim Haushaltsentwurf 2001/02 Zugeständnisse ab. Allerdings nur auf familien- und sozialpolitischem Gebiet.
Berlin will ja eigentlich eine Dienstleistungsmetropole sein, aber so viel Service war den Meisten dann doch etwas suspekt. "Ich putz meine Schuhe schon selbst, und das regelmäßig", plärrten viele Passanten auf dem Alexanderplatz, fast schon ein bißchen beleidigt, dass Daniel Lehmann sich anbot, ihnen kostenlos die Schuhe zu putzen.
Die Romanistin Brigitte Schlieben-Lange, Nachfolgerin ihres Lehrers Eugenio Coseriu auf dem Tübinger Lehrstuhl für romanische Sprachwissenschaft, ist kurz vor ihrem 57. Geburtstag in Frankfurt gestorben.
Wenn von Genen die Rede ist, dann geht es meist auch um Geschäfte, um neue Medikamente und um Nahrungsmittel. Für Gottfried Schatz ist das zu wenig, viel zu wenig.
Der 55-jährige Philosoph und Berliner Schriftsteller wird damit für sein soeben erschienenes Buch "Nietzsche. Biografie seines Denkens" (siehe Tagesspiegel vom 19.
Auch Profesoren sind Menschen, die wenig altruistisch denken. Bisher sind die Professoren wegen des Geldes auf die Barrikaden gegangen.
Heute gilt es einem Phänomen die Reverenz zu erweisen, das in der deutschen Wissenschaft zu den Ausnahmen zählt. Einem Geisteswissenschaftler, der sich in frühen Werken der alten Literatur annahm: Dem Meister Eckhart war eine der ersten Schriften gewidmet, die Wolfgang Frühwald verfasst hat.
Klaus Ulrich Werner ist ab August neuer Leiter der Germanistik-Bibiliothek der Freien Universität. Der 44-Jährige studierte Germanistik und Geschichte in Freiburg und Wien.
Fehlende Detailkenntnis und Oberflächlichkeit: Mit diesen Vorwürfen hat der Akademische Senat der Technischen Universität (TU) wichtige Teile der Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur größten technischen Hochschule Deutschlands kritisiert. Vor allem die Ausbildung von Lehrern und die Zukunft der Geisteswissenschaften standen im Mittelpunkt der Debatte.
Die Universität Pristina im Kosovo hat 16 000 Studenten, 2000 Beschäftigte und nur einen Etat von 12 Millionen Mark. In Deutschland reichen 12 Millionen Mark gerade für die Jahresausstattung eines Fachbereichs.
Jacques Derrida ist ein Grenzgänger der philosophischen Zunft, ein enfant terrible der Wissenschaften, vor allem der sich akademisch gebärdenden Philosophie. Konnte es ein Zufall sein, dass ihm die ehrwürdige Universität Cambridge vor einigen Jahren den Ehrendoktorhut verweigern wollte?
Mit Architektur aus dem Mittelalter ist Englands zweitgrößte Stadt nicht eben reich gesegnet, dafür erhebt sich inmitten des parkähnlichen Universitätscampus ein Bauwerk, das auf der ganzen Insel einzigartig ist: Wenn Birminghams Studenten morgens dem Hauptgebäude zustreben, führt ihr Weg an einer aus Backstein errichteten Kopie des eleganten Rathausturms in der toskanischen Stadt Siena vorbei.Rund 19 000 Studierende sind gegenwärtig an der größten Lehrstätte der englischen Midlands eingeschrieben, mehr als ein Viertel davon bewältigt ein Graduiertenstudium.
Gottes Mühlen mahlen langsam, und die der TU und des Senats ebenso. Wer die Geschichte des Frankreich-Zentrums an der Technischen Universität verfolgt hat, kann sich einer gewissen Ungeduld nicht erwehren: 1993 wurde die Idee geboren, dann gab es jahrelang Streit um die Konzeption und um Personen.
Dieter Simon ist jetzt vom Plenum erneut zum Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt worden. Als Simon im Jahr 1995 in der Nachfolge von Hubert Markl sein Amt antrat, hatte er sich eine grundlegende Reform der Akademie auf die Fahnen geschrieben.
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 -1716), der große Gelehrte, das Universalgenie, der rätselhafte und verwirrende Mann, der rastlose Pläneschmied, Junggeselle, Fürstendiener und Fürstenberater, ein Visionär, fanatischer Arbeiter, weithin berühmt im Leben und doch fast vergessen gestorben, steht am Anfang der jetzt 300-jährigen Geschichte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW).Von Leibniz sagt man, dass er Vieles begonnen und Nichts zu Ende gebracht habe, da er aus dem Umstand, dass er alles konnte - und zwar meistens besser als alle anderen - ableitete, dass er sich auch in alles einmischen solle.
Brandenburgs Hochschulen sollen nach Meinung der CDU-Bundestagsabgeordneten Katharina Reiche auf Kernbereiche konzentriert werden. Diese sollten Biowissenschaften, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Medien und die Geisteswissenschaften sein, sagte sie in einem Interview mit den "Potsdamer Neueste Nachrichten" am Montag.
Die Volkswagen-Stiftung möchte Impulse für die fachübergreifende und internationale Zusammenarbeit von Wissenschaftlern geben. Bei der Jahrespressekonferenz im Wissenschaft Forum Berlin stellte die Kuratoriumsvorsitzende Helga Schuchardt sechs 1999 eingerichtete Förderinitiativen vor.
Das Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik an der Humboldt-Universität ist nach jahrelangen Vorbereitungen jetzt offiziell eröffnet worden. Es will Natur- und Geisteswissenschaften inhaltlich wieder mehr zusammenführen.
Alourdes Margaux war Anfang Zwanzig, als sie Haiti 1962 verließ und nach New York kam. Die ersten Jahre in der neuen Umgebung fielen ihr schwer.
In Deutschland hatte er schon fast eine zweite Heimat - auch wenn er seine erste nicht verlassen wollte. "Nur in der eigenen Sprache, im eigenen Land", sagte Huschang Golschiri, "sind wir lebendig.
Doktorarbeiten enden für den wissenschaftlichen Nachwuchs oft im Frust. Dann muss nämlich ein Verlag für das gute Stück gefunden werden, und das kostet Zeit und vor allem Geld, denn die Druckkosten zahlen viele aus eigener Tasche.
Am 24. Mai schlägt die Stunde der Wahrheit: dann unternehmen die Länder wohl den letzten Versuch, doch noch zu einer Einigung über die leidige Frage zu kommen, unter welchen Bedingungen in Deutschland gebührenfrei studiert werden darf und wann Studiengebühren zu bezahlen sind.
Was habe ich eigentlich in zahllosen Seminaren über Hegels und Schlegels Philosophie gelernt, was mich für die Berufswelt interessant macht? Welche praktischen Kompetenzen Geisteswissenschaftler im Studium erlangt haben, diskutierten Studenten mit Berufspraktikern an der Humboldt-Uni.