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Sie verhandeln über den nächsten Berliner Senat: CDU-Chef Kai Wegner und SPD-Chefin Franziska Giffey, noch Regierende Bürgermeisterin.

© dpa/Fabian Sommer

Berliner SPD streitet über Koalition mit CDU: Franziska Giffey besucht Partei in Pankow statt Juso-Kongress

Wer soll den nächsten Berliner Senat bilden? Franziska Giffey will die SPD in eine Koalition führen. Doch in der Partei gibt es Widerstand.

Trotz erster inhaltlicher Einigungen mit der CDU gehen die Diskussionen innerhalb der Berliner SPD um die umstrittenen Koalitionsverhandlungen mit den Christdemokraten weiter. Der Landesverband der Jugendorganisation Jusos berät am Samstag bei einer Konferenz über die geplante Koalition. Erwartet wird, dass sich die Delegierten deutlich gegen das Bündnis mit der CDU aussprechen. So hatten sich schon die Berliner Juso-Vorsitzenden geäußert und eine entsprechende Kampagne angekündigt.

Zu Gast bei den Jusos sind die SPD-Bundestagsabgeordnete Cansel Kiziltepe und der Berliner Wirtschafts-Staatssekretär Michael Biel, die beide an den Koalitionsverhandlungen beteiligt sind. SPD-Funktionäre weisen darauf hin, dass keineswegs alle 5000 Berliner Jusos die Einstellung ihrer Führungsebene teilen.

Die mögliche schwarz-rote Koalition bedeutet für die SPD ein großes strategisches Risiko.

SPD Friedrichshain-Kreuzberg

Die Regierende Bürgermeisterin und SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey nimmt nicht an der Juso-Versammlung teil, sondern besucht am Samstagvormittag eine Konferenz des SPD-Kreisverbands Pankow, dessen Delegierte ebenfalls unter anderem über die Koalitionsverhandlungen diskutieren.

Giffey wird für Zustimmung werben. Zugleich gibt es einen Antrag der SPD-Frauen in Pankow (Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, AsF): „Koalition mit der CDU Berlin stoppen.“ Die CDU stehe für ein rückschrittliches Frauenbild, lautet die Begründung.

Die Vorstände einiger SPD-Kreisverbände wie etwa Neukölln hatten sich bereits mehrheitlich gegen die Koalitionsverhandlungen ausgesprochen. Die SPD Friedrichshain-Kreuzberg schrieb: „Die mögliche schwarz-rote Koalition bedeutet für die SPD ein großes strategisches Risiko.“ Aber auch die Grünen seien „kein zuverlässiger Garant“ für SPD-Positionen. Andere Kreisverbände diskutieren noch.

Die knapp 19.000 Berliner SPD-Mitglieder können im April darüber abstimmen, ob sie den bis dahin ausgehandelten Koalitionsvertrag mit der CDU akzeptieren oder ablehnen. Dass manche SPD-Funktionäre gegen die Koalition seien, heiße noch lange nicht, dass die einfachen Mitglieder das ebenso sehen würden, heißt es immer wieder aus der Partei.

Die Verhandlungskommissionen von CDU und SPD hatten ihre Gespräche am Donnerstag begonnen und bereits erste Einigungen über Themen vorgelegt. (dpa)

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