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Das Kiezlabor, ein energieautarkes Tiny House, ist aus einem alten Schiffscontainer entstanden.

© Florian Reimann

„Ohne dich sind wir nur ein Container“ : Das Kiezlabor kommt nach Berlin-Kreuzberg

Ausstellungen, Diskussionen – oder einfach Kaffee: Das mobile Tiny House vom City Lab soll in den Kiezen Nachbarn zusammenbringen. Während der Freiwilligentage macht es Halt in Kreuzberg.

Ideen entstehen am besten, wenn Platz für Neues da ist. Zum Beispiel vor oder in einem ehemaligen Schiffscontainer, der jetzt ein „Kiezlabor“ ist. Der Sechs-Tonnen-Container vom City Lab zieht seit Juni durch die Stadt und macht im Rahmen der Freiwilligentage Halt im Kreuzberger Graefekiez.

Das energieautarke Tiny House soll temporäre Orte im Stadtraum schaffen, in denen zum Beispiel über die Zukunft der Stadt diskutiert, eine Ausstellung gezeigt, ein Treffpunkt für die Nachbarschaft entsteht oder einfach nur gemütlich Kaffee getrunken werden kann. Ausprobiert wurde das schon auf der „re:publica“ und auf dem Tempelhofer Feld (Stationen hier online).

Das City Lab ist ein vom Land gefördertes Projekt der Technologiestiftung Berlin. Es will ein öffentliches Innovationslabor für die Stadt der Zukunft sein, digitale Verwaltungsvorgänge ankurbeln – und Menschen dazu anregen, am Stadtleben mitzuwirken. Da gibt es zum Beispiel die digitale Plattform „Gieß den Kiez“, die Information über den Wasserbedarf von Bäumen und mögliche Gießaktionen vereint und dokumentiert. Und es gibt das „Kiezlabor“, das nicht nur vom City-Lab-Team, sondern gemäß dem Motto „Ohne dich sind wir nur ein Container“ auch von anderen Interessierten mit Themen, Workshops und Ideen gefüllt werden kann.

Das Kiezlabor kann mit offenen Werkstätten, Workshops oder Kunst-Installationen mit Leben gefüllt werden.  

© CityLab Berlin

„Wir haben gemerkt, dass wir in Kreisen, die sich mit Open Source, Prototyp-Entwicklung und Smart City-Konzepten beschäftigen, bekannt sind. Aber es ist schwer, aus dieser Nische rauszukommen“, sagt Anne Kruse, Transformationsmanagerin für Stadtenwicklung und Beteiligung.

Das Kiezlabor soll deswegen auch als eine Art Zwischenraum von Verwaltung, Innovationslaboren wie City Lab und den Kiezen dienen. Das Ziel sei, vor allem jene Themen zu diskutieren, die die Kiezbewohner:innen sowieso schon beschäftigen.

Darüber hinaus sei das Kiezlabor eine Plattform, um Kiezbewohner:innen und Politiker:innen zusammenzubringen, wie Kruse sagt. „Dadurch, dass es keine Hürde gibt – man kann jederzeit wieder gehen, aber auch bleiben – ist der Ort und das Angebot zugänglich und niedrigschwellig“, erklärt die Beteiligungsexpertin. Solche Orte gebe es selten in Berlin.

Noch bis zum 18. September steht das Kiezmobil an der Dieffenbach-/ Ecke Grimmstraße und am 9. September wird es von 10 bis 14 Uhr mit Angeboten gefüllt, organisiert vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Für Kinder seien Spiel- und Bastelangebote geplant und für Erwachsene verschiedene Themeninseln.

Dort soll etwa über Engagementmöglichkeiten im Kiez, Förderungen und die „Gemeinsame Sache – Berliner Freiwilligentage“ informiert und diskutiert werden. Auch mit dabei ist von 10 bis 11 Uhr die Kiezlegende Kalle Witzkowski aus der Theater-Sitcom „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“.

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