
© dpa/Sebastian Gollnow
Zur Kontrolle der Stadtvögel: Dieser Berliner Platz bekommt einen Taubenschlag
Die Senatsverwaltung will die Berliner Bezirke für ein Taubenschutzmanagement erwärmen, die Resonanz war bisher allerdings zurückhaltend. Doch jetzt macht Marzahn-Hellersdorf den Anfang.
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Sie verschmutzen Straßen und Plätze, vielleicht übertragen sie auch Krankheiten: Stadttauben sind bei den meisten Menschen alles andere als beliebt – trotz ihres schillernden Federkleides. Nach Schätzungen flattern derzeit rund 19.000 von ihnen durch Berlin, darunter auch die etwas menschenscheueren Ringeltauben sowie als Brieftauben gezüchtete Tiere, die sich den wildlebenden Tauben angeschlossen haben. In Berlin gibt es seit langem Überlegungen, wie sich die Population kontrollieren lässt.
Wie der rbb berichtet, plant die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz nun ein Pilotprojekt zum Taubenmanagement – und zwar in Marzahn-Hellersdorf. Ziel ist die „Bestandskontrolle beziehungsweise Bestandsregulation”, heißt es.
Dafür soll auf dem Alice-Salomon-Platz in Hellersdorf, wo sich besonders viele Tauben aufhalten, ein Taubenschlag aufgestellt werden. Die Eier der Vögel können dort gezielt durch Attrappen ausgetauscht werden, ohne die Tauben zu gefährden.
Die zum Auftakt entstandenen Kosten von 18.000 Euro übernimmt die Senatsverwaltung; wer darüber hinaus die Kosten von rund 10.000 Euro jährlich zahlen muss, ist noch nicht klar. Eigentlich hatte die Verwaltung bis Ende des Jahres mit den zwölf Bezirken zusammen ein Konzept zum Taubenmanagement erarbeiten wollen.
Die Resonanz war jedoch eher zaghaft, Arbeitsgruppen sind bisher noch nicht zustande gekommen. „Die vielen Arbeitsgruppen und Unterarbeitsgruppen sehen nicht danach aus, als würde es bald Lösungen geben”, hatte Treptow-Köpenicks Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) kürzlich dem „Tagesspiegel Checkpoint“ gesagt.
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