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Das Opfer wurde in einem Fitnessstudio neben dem Soho House niedergestochen.

© IMAGO / robertharding

Update

Attacke nachts im Fitnessstudio: Clan-Mitglied in Berlin niedergestochen – Polizei fahndet nach Tatverdächtigem

Ein Mann aus der Neuköllner Großfamilie Remmo wird durch einen Stich in den Bauch verletzt – die Polizei sucht einen tatverdächtigen Libanesen.

In der Nacht zu Mittwoch ist in Berlin ein bekanntes Mitglied der Remmo-Familie attackiert worden. Der 24-Jährige wurde gegen 2 Uhr in einem Fitnessstudio neben dem bekannten Soho House in Prenzlauer Berg niedergestochen. Notarzt und Sanitäter versorgten den Schwerverletzten vor Ort, danach kam er in ein Friedrichshainer Krankenhaus.

In der Klinik wurde der Betroffene, der einen Stich in den Bauch erlitten hat, zunächst von Polizisten bewacht. Der deutsch-arabische Remmo-Clan war in den vergangenen Jahren immer wieder in blutige Auseinandersetzungen mit anderen Großfamilien verwickelt.

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Im aktuellen Fall suchen Ermittler nach Tagesspiegel-Informationen nach einem Libanesen, der Ende 30 und wegen anderer Delikte polizeibekannt ist. Die Ermittlungen laufen bei der örtlichen Kriminalpolizei. Am Vormittag hieß es zunächst, das LKA habe den Fall übernommen.

Die Gewerkschaft der Polizei teilte nach der Tat mit, man sei nicht überrascht. Es dürfe kein "Normalzustand" werden, dass bei Streit im Milieu schwerste Verletzungen und Tod in Kauf genommen werden.

Auch der Niedergestochene ist den Behörden seit Jahren bekannt. Er selbst stand 2019 wegen Mordverdachts vor dem Landgericht Berlin. Angeklagt war der damals 21-jährige Neuköllner, weil seine DNA am Körper des getöteten Vaters einer anderen Großfamilie gefunden wurde: Das Opfer Ali O. war im Mai 2017 am frühen Morgen von Maskierten vor seinem Haus in Britz mit Schlagstöcken zu Tode geprügelt worden. Zwei Jahre danach wurde der angeklagte Remmo-Sohn freigesprochen.

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Nach der Urteilsverkündung tobte sein Vater, der bekannte Issa Remmo, vor laufenden Kameras durch das Gerichtgebäude in Moabit. Er schrie über Minuten den Staatsanwalt an und musste von Justizbeamten aus dem Haus geleitet werden.

Anderen Angehörige der Großfamilie sind wegen diverser Straftaten angeklagt, darunter der Diamanten-Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden. In vielen Fällen wurden Remmo-Männer zudem verurteilt, beispielsweise nach dem Einbruch in das Berliner Bode-Museum und einem Überfall auf einen Geldtransporter am Kurfürstendamm. Einzelne Mitglieder der aus dem Libanon stammenden Großfamilie sind gut vernetzt und gehen mitunter presserechtlich gegen Berichterstattung vor.

Weitere Tagesspiegel-Texte zum Thema:

Derzeit streiten das Bezirksamt Neukölln und Remmo-Angehörige vor einem Zivilgericht. Es geht dabei um eine Villa in Alt-Buckow, in der Familienmitglieder leben. Sie ist von der Justiz beschlagnahmt worden, weil der Kauf des Hauses mit illegalen Geldern erfolgt sein soll.

Die Villa gehört deshalb seit 2020 dem Land. Gegen eine Räumungsklage wehren sich die Remmos. Das Bezirksamt führte vor Gericht an, dass das Vertrauensverhältnis zu den Bewohnern gestört sei, weil diese einen gefälschten Mietvertrag vorgelegt hätten. Die Familie bestreitet dies. Ein Vergleich zwischen Amt und Remmos kam nicht zustande, demnächst entscheidet das Gericht.

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