zum Hauptinhalt
Hollywood-Star Kevin Costner ist derzeit in seinem neuen Film „Horizon“ in den Kinos zu sehen. (Archivbild)

© IMAGO/NurPhoto/IMAGO/Luca Carlino

Clip mit Hollywood-Legende: BVG zahlt 47.000 Euro für Werbespot mit Kevin Costner

Zehntausende Euro haben die Berliner Verkehrsbetriebe für ein paar Minuten Dreharbeiten mit Schauspieler Kevin Costner ausgegeben. Dabei hat das Unternehmen drängende Probleme.

Stand:

Drei Personen im Western-Look betreten einen Bus. Als die Busfahrerin weiterfährt, wird sie vom Sonnenuntergang geblendet, verschwommen ist an der nächsten Haltestelle ein Mann zu erkennen. Die Türen öffnen sich – und wer steigt ein? Es ist Hollywood-Star Kevin Costner.

Der 69-Jährige setzt sich auf einen Platz, nickt der Busfahrerin zu, formt mit seinen Fingern eine Pistole und schießt lässig auf eines der Cowgirls im Bus. „Echte Helden fahren mit unseren Kutschen zu ‚Horizon‘. Jetzt im Kino“, endet das einmütige Video.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

47.000 Euro hat der kurze Werbespot mit der Hollywood-Legende die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gekostet, wie nun aus der Antwort von Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek (CDU) auf eine parlamentarische Anfrage der AfD hervorgeht. Weitere 47.000 Euro zahlte demnach Marken-Partner Tobis Filmverleih. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet.

Die Dreharbeiten fanden demnach im August statt. Kevin Costner war zu dieser Zeit gerade auf Werbetour für seinen neuen Western „Horizon“, der seit dem 22. August in den deutschen Kinos läuft. Nur wenige Minuten soll mit dem Star auf dem Betriebshof Cicerostraße in Wilmersdorf gedreht worden sein, berichtet die „B.Z.“

Alle Videos aus Berlin & der Region können Sie hier ansehen

Die BVG kämpft derzeit mit allerhand Problemen: überalterte U-Bahnzüge, Ausfälle, Fahrplan-Chaos, eine unzuverlässige App, frustriertes und fehlendes Personal – und noch frustriertere Fahrgäste. Warum gibt man in dieser Lage so viel Geld für eine Minute Hollywood-Feeling aus? „Ziel des Spots ist die Kundenbindung; der Spot konnte positive Aufmerksamkeit für die BVG und den Berliner ÖPNV generieren – denn selbst fiktive Helden nutzen selbstverständlich die BVG“, erklärt das Unternehmen in der Antwort auf die AfD-Anfrage.

CDU-Verkehrsstaatssekretär Johannes Wieczorek stellt klar, dass die BVG selbst über die Art und Weise sowie die inhaltliche Ausgestaltung ihrer Werbung entscheidet. Und ergänzt: „Daneben steht für den Senat fest, dass der Leistungsfähigkeit der BVG in ihrem Kerngeschäft Priorität eingeräumt werden muss, insbesondere vor dem Hintergrund des aktuell geltenden Ausnahmefahrplans.“

Das Werbebudget der BVG lag in den vergangenen drei Jahren bei jeweils 3,5 Millionen Euro. Für das laufende Jahr seien keine weiteren Werbespots geplant, teilte das Unternehmen mit.

Nach Angaben der BVG hat sich das Werben gelohnt: „Werbewirkung, Image-Werte, die Abschlüsse in den jeweiligen Abos und die Download-Zahlen der Apps sind durchweg positiv“, habe die Evaluation aller Kampagnen ergeben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })