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Der prominente Wochenrückblick : Bekommt Deutschland eine neue Kanzlerin?
Rapperin Katja Krasavice will Deutschland regieren, Jasna Fritzi Bauer hat sich von ihrer Partnerin getrennt und Conchita Wurst macht Theater in Berlin. Die Promi-News der Woche.
Stand:
Noch keine 100 Tage ist Friedrich Merz Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und schon soll er wieder abgelöst werden. Die Skandalnudel, Rapperin und Internet-Persönlichkeit Katja Krasavice will übernehmen.
Mehr oder weniger nackt, mit nichts weiter als einer wallenden grünen Mähne und einer Schärpe bekleidet, posiert sie auf einem am Sonntag auf Instagram veröffentlichten Bild zwischen je einem Double von Olaf Scholz und Merz. Darüber und auf der Schärpe steht „Bundeskanzlerin“ geschrieben. Unter dem Beitrag kündigt sie an: „Endlich ist es so weit“.
Seit elf Jahren schwimme sie gegen den Strom und hätte einer ganzen Generation gezeigt, dass es egal ist, was andere von einem denken. „Selbst im kleinsten Tanga und mit 82735 Schönheits-OPs bin ich ECHTER als die Männer da draußen die nach außen auf perfekt machen während sie uns belügen!!! Weg mit Merz, Deutschland braucht eine Bitch auf dem Trohn!“ (sic!)
Die alte Werberweisheit „Sex sells“ setzt Krasavice gekonnt um. Auch Umsturzfantasien kommen bei einigen Menschen dieser Tage bekanntlich gut an. Wie ernst sie die Sache meint, ist jedoch fraglich – das Ganze könnte auch nur eine Promo-Aktion zur Ankündigung ihres fünftes Studioalbum sein, das im Januar kommenden Jahres erscheinen soll.
Die Trennung der Woche
Ebenfalls über Instagram wurde die Trennung der Woche bekannt. Schauspielerin Jasna Fritzi Bauer schrieb hier: „Ich möchte euch mitteilen, dass Katharina (Zorn) und ich in Zukunft getrennte Wege gehen.“ Sie bat außerdem darum, die Privatsphäre der beiden zu respektieren.

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Zorn veröffentlichte mehrere Stunden später ebenfalls ein Statement auf ihrem Profil, in dem es hieß, sie sei heute Morgen aufgewacht und das Leben sei anders gewesen. Sie sei überwältigt worden von unglaublich vielen Nachrichten von Freunden und Fremden mit Fragen. „Unsere Trennung so gestern öffentlich zu machen war nicht meine Entscheidung und dass das heute so geschieht, hat mich kurz aus der Bahn geworfen.“
Vor einem Jahr hatten die beiden in der „Vogue“ erstmals öffentlich über ihre Beziehung und ihr Familienleben mit Tochter und Hund gesprochen. Sie wollten damit auch ein Zeichen für queere Familien setzen. Bauer ist für ihre Rolle als Kommissarin aus dem Bremer „Tatort“-Krimi bekannt, Zorn ist Künstlerin. Die beiden veröffentlichten kürzlich einen gemeinsamen Roman - offenbar ohne Happy End.
Die Abschiebung der Woche
Das wiederum gibt es in der Causa Jimi Blue Ochsenknecht. Zumindest aus der Perspektive der österreichischen Staatsanwaltschaft. Nachdem der Kinderstar und Reality-TV-Darsteller für knapp zwei Wochen in Hamburg in Haft gesessen hatte, bewilligte das hanseatische Oberlandesgericht dieser Tage die Auslieferung.
Gegen den 33-Jährigen wird in Österreich wegen Betrugs ermittelt. Der Sohn des Schauspielers Uwe Ochsenknecht hatte Ende 2021 in einem Hotel in Tirol mehrere Tage lang einen Geburtstag gefeiert – und soll die fast 14.000 Euro hohe Rechnung trotz mehrfacher Ermahnung, Ratenzahlungsangeboten und Gerichtsverhandlungen nicht gezahlt haben.
Das Happy End der Woche
Übrigens, wer bei „Happy End“ Kirchenglocken läuten hört, sollte seltener ins Kino gehen, obige Meldung hat gezeigt: Viele Wege führen zum gelungenen Höhepunkt. Außerdem: „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“-Darsteller Lennart Borchert wird Vater!
Das ist insofern brisant, als Borchert vor einigen Jahren die Diagnose Hodenkrebs erhalten und dadurch einen seiner Hoden verloren hat. Die Kollegen von RTL wollen wissen, dass er daraufhin vorsorglich Spermien eingefroren habe.
Der Sender zitiert Borchert: „Während meiner Erkrankung konnte ich mir oft nicht vorstellen, Vater zu werden“, er habe Glück gehabt, andere hätten diese Möglichkeit vielleicht nicht. Dennoch möchte er auch Mut machen: „Trotz schwerer Vorgeschichte ist ein erfülltes Familienleben möglich (...). Bleibt positiv und geht zur Vorsorge.“ In diesem Sinne und bis hierhin: Ende gut, alles gut.
Wobei, stimmt ja gar nicht. Alles andere als gut findet Bühnenstar Tom Neuwirth alias Conchita Wurst nämlich, dass am Bundestag zum Christopher Street Day am 26. Juli keine Regenbogenflagge wehen soll: „Ich bin extrem enttäuscht von den Verantwortlichen“, sagte der österreichische Sänger, der bald als Gast im Musical „Romeo & Julia – Liebes ist alles“ in Berlin übernehmen wird.
Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hatte angeordnet, die Regenbogenfahne aus Neutralitätsgründen nur noch zum Internationalen Tag gegen Homophobie (17. Mai) hissen zu lassen. Mit dieser Entscheidung zog Klöckner Kritik auf sich – doch anstatt zurückzurudern, legte sie mehrfach nach.
Neuwirth ist im November zwölfmal als Todesengel im Berliner Theater des Westens zu sehen. „Ich freue mich extrem“, sagte der Sänger, der 2014 den Eurovision Song Contest (ESC) für Österreich gewonnen hatte, der „Deutschen Presse-Agentur“. Musical – und Theater an sich – sei gerade seine neue Liebe.
Auf die Frage, wie er auf die aktuelle Lage der LGBTIQ+-Community schaue, sagte Neuwirth, es habe immer Bewegung in der Menschheit gegeben und momentan gehe es in eine konservative Richtung. „Man versteht nicht ganz, wie es dazu kommt“. Er habe gedacht, dass die Gesellschaft schon viel weiter sei.
„Und jetzt fragt man sich: warum? Warum plötzlich wieder diese Ablehnung und diese Angst vor Diversität?“ Dabei seien doch alle Menschen anders. Niemand sei genau wie der andere. „Und doch sind wir alle Menschen.“ Wie lange Klöckner auf ihrem Posten beziehungsweise auf ihrer umstrittenen Entscheidung sitzen bleiben wird, wenn Krasavice das Ruder übernimmt, weiß wohl weder Neuwirth noch sonst jemand. Ende also doch mit offenem Ausgang.
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