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Der prominente Wochenrückblick: Harry Styles geistert immer wieder durch Berlin
In der vergangenen Woche war Berlinale. Aber nicht nur. Es gab auch unerwartete Begegnungen im Berghain, Flucht vor der Berliner Schnauze nach Brandenburg und Baustellen in Formfragen.
Stand:
Ja doch, in Berlin war Berlinale. Das haben wohl nicht nur an Promis beziehungsweise Film Interessierte inzwischen kapiert. Tatsächlich war die Ausbeute von Personen, die gemeinhin mit dem Attribut „A“ charakterisiert werden, in diesem Jahr besonders groß, entsprechende Berichterstattung also umfangreich. Alle waren sie da: Tilda Swinton, Timothée Chalamet, Robert Pattinson, Marion Cotillard, Benedict Cumberbatch – you, und der Boulevard, name it.
Außerdem Influencerin und Unternehmerin Kyle Jenner (in ihrer Funktion als Chalamets Freundin) und diverse sogenannte Markenbotschafterinnen für luxuriöse Filmfestspiel-Sponsoren. Hier war Sydney Sweeney wohl die bekannteste – die eigentlich ebenfalls schauspielert, aber eben auch für „Armani Beauty“ modelt.

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Das italienische Unternehmen war ganz nebenbei für die wohl glamouröseste Party der Festivalwoche verantwortlich. Für viele Gäste ein bisschen überraschend, weil auf der Einladung die Wilhelm-Studios an der Kopenhagener Straße in Reinickendorf angegeben waren. Schon lustig, dass es Mailänder Modehäuser braucht, um der Berliner Bussi-Bussi-Szene zu beweisen, dass nicht Mitte der Dreh- und Angelpunkt des Sehen- und Gesehenwerdens ist. Das ist übrigens auch nicht die Berlinale – obwohl der Eindruck hätte entstehen können. Man glaubt es kaum, aber in Berlin passierte auch Kino-Abseitiges.
Immer noch oder immer mal wieder geistert zum Beispiel der Mythos Harry Styles durch die Stadt. Er sei gar erneut im Berghain gesichtet geworden – mit Freundin. Außerdem in einem Späti. In der U-Bahn. An der Kreuzung. Im Treppenhaus. Die Geschichten über dubiose Begegnungen mit dem britischen Sänger sind ähnlich mannigfaltig wie die Gerüchte darüber, was er hier sucht. Die große Liebe, musikalische Inspiration, eine zweite Jugend? Sex, Drugs und Techno? Angenommen er lebe jetzt hier, wie einige behaupten, sollten wir uns alle mal wieder ein kleines bisschen entspannen; Leute wie er schätzen es doch, dass man sich für sie in Berlin eigentlich nicht interessiert.
Fernsehen auf dem Teppich der Tatsachen
Außerdem sind Leute wie er die wohl einzigen, die hier noch eine Wohnung finden – und können es sich auch deshalb leisten, eine bereits gefundene wieder zu verkaufen: Wladimir Kaminer tut das aktuell und nutzt dafür Facebook. Die Dreizimmerwohnung im Erdgeschoss mit 110 Quadratmetern soll 799.990 Euro kosten und kann mit bunten Details aus der Vergangenheit Interessenten anlocken. „Als wir sie gekauft haben, war sie eine Tanzschule mit einer Bühne im Wohnzimmer und einem Atomschutzbunker unter der Küche (praktisch)“, schrieb der Bestseller-Autor in das Social-Media-Inserat.

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Zu dem Angebot stellte Kaminer Fotos der Wohnung und des Kellers, der aus der Küche über eine Luke zu erreichen ist und den er als Bunker bezeichnete. 2007 hätten sie die Wohnung in Prenzlauer Berg gekauft, sagte er der dpa auf deren Nachfrage. Zwischenzeitlich habe sein Sohn mit einer Wohngemeinschaft darin gelebt. Er selbst und der Rest der Familie lebten schon länger in einer größeren Wohnung. Zudem sei er im Besitz eines Wochenendhauses in Brandenburg, wie er in einem Interview mit der „Welt“ sagte.
Ob der gemeiner Brandenburger höflicher ist als der gemeine Berliner, sagte er in diesem Zuge nicht. Es ist aber davon auszugehen. Glaubt man der Musikerin Shirin David, ist der Umgangston in der Hauptstadt nämlich besonders rau. Bei der „Berliner Zeitung“ beschwerte sie sich Anfang vergangener Woche: „Die Berliner sind sehr rough. Ich muss sagen, ich hab immer noch Schwierigkeiten, mit dieser Art umzugehen“. Darüber hinaus fände sie es auch nicht cool zu sagen: „Ich bin halt Berliner und ich rede so“.
Und was ist sonst noch passiert: Richtig, „RTL“ hat die „Stars“ vorgestellt, die seit Freitag in der 18. Staffel von „Let’s Dance“ gegeneinander antreten werden. Für Berlin wird das die Sängerin Jeanette Biedermann, die Stuntfrau Marie Mouroum, Schauspielerin Simone Thomalla, Comedian Osan Yaran und Musiker Ben Zucker sein. Also fast alle. Aus dem Rest der Republik kommen nur noch ein paar Sportler, Reality-TV-Persönlichkeiten und andere Influencer.

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Und damit sind wir auch schon beim Tipp zum Ende der Woche: Sollten Sie die Berlinale jetzt schon vermissen, sei Ihnen geraten, wieder auf den Teppich der Tatsachen kommen und den Fernseher einzuschalten. Dort wird Ihnen geholfen. Auf dem „Lets Dance“-Jury-Panel tun das zum Beispiel die Profi-Tänzer Motsi Mabuse und Joachim Llambi sowie der Atom-Nuklearökologe Jorge González. Was will man mehr?
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