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Aktivistinnen und Aktivisten von Attac stehen mit Slogans, wie „Hinter dem Faschismus steht der Milliardär!“ und einer Musk-Maske vor dem Axel-Springer-Hochhaus und demonstrieren, kurz vor dem «Welt»-Wirtschaftsgipfel.

© dpa/Annette Riedl

Update

Polizei räumt Sitzblockade vor Springer-Zentrale: Mehrere hundert Menschen protestieren gegen Wirtschaftsgipfel der „Welt“ in Berlin

Die „Welt“ lädt zu einem Wirtschaftsforum in Berlin. Sprechen sollen etwa Elon Musk, Olaf Scholz und Friedrich Merz. Mehrere hundert Menschen haben sich vor der Springer-Zentrale versammelt. Die Stimmung ist aufgeheizt.

Stand:

Ein Bündnis verschiedener ziviler Gruppen hat zu einer Demonstration gegen den „Wirtschaftsgipfel“ der Zeitung „Welt“ am Montag in Berlin aufgerufen. Unter dem Motto „Die Reichen essen? Wir essen mit“ protestieren mehrere hundert Menschen seit 17 Uhr vor dem Gebäude des Axel-Springer-Verlags in Kreuzberg. Zu den Organisatoren zählen etwa die Klima-Gruppen Tesla stoppen, Extinction Rebellion und Letzte Generation.

Gegen 18 Uhr war die Stimmung gegenüber der Springer-Zentrale deutlich aufgeheizt. Demonstrierende skandieren „Ganz Berlin hasst die Polizei“ und „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“. Die Bildung einer Sitzblockade wird von der Polizei mit Gewalt verhindert, es kommt zu Rangeleien zwischen Einsatzkräften und Demoteilnehmenden. Mindestens eine Person wird festgenommen.

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Mit einem Projektor strahlen Teilnehmende den Spruch „(b)Eat the Rich“ auf die Fassade des Springer-Hochhauses. Einige Versammlungsteilnehmer sind vermummt, es ertönen Redechöre wie „Springerpresse halt die Fresse“.

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In einem Redebeitrag am späten Nachmittag kündigte ein vermeintlicher Praktikant der FDP an, dass er hier mal „richtig in die Menschen reinhören“ und mit der „Bevölkerung ins Gespräch kommen“ wolle. „Unser Reichtum basiert schließlich auf den Menschen und dafür wollen wir Dankbarkeit zeigen“, sagt er. Das Axel-Springer-Gebäude ist bis zur Straßenkante weiträumig abgesperrt. Dahinter patrouillieren Sicherheitsmitarbeiter, die auch Pressevertreter:innen des Gehwegs verweisen.

Vor dem Verlagsgebäude der „Welt“ in Kreuzberg demonstriert ein Aktionsbündnis gegen einen dort stattfindenden Wirtschaftsgipfel.

© Madlen Haarbach

Bei der offiziellen Zubringerdemonstration hatten sich rund 400 Personen am Roten Rathaus versammelt. Angemeldet hatten die Veranstalter 750. Einige haben Plakate dabei, auf denen Sprüche stehen wie „Lassen Sie mich durch, ich bin Lobbyist“ oder „AfD Verbot jetzt“.

Bei dem „Welt-Wirtschaftsgipfel“ werden am Montag und Dienstag prominente Redner:innen aus Wirtschaft und Politik erwartet. Angekündigt ist etwa eine Live-Schalte mit Tesla-Chef Elon Musk, der zuletzt wegen eines möglichen Hitlergrußes auf der Einführungsfeier des neuen US-Präsidenten Donald Trump in die Schlagzeilen geriet.

Der Wirtschaftsgipfel soll nach Angaben des Springer-Verlags den Teilnehmenden ein „einzigartiges Speed-Dating mit den exklusivsten Entscheidern Europas“ ermöglichen. Die Konferenz ist nicht öffentlich. Eine Tagesspiegel-Anfrage nach dem genauen Programm und den Teilnehmenden ließ der Verlag unbeantwortet.

Elon Musk, Olaf Scholz und Alice Weidel erwartet

Aus der Politik sollen etwa Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Kanzlerkandidat:innen Friedrich Merz (CDU), Robert Habeck (Grüne), Sahra Wagenknecht (BSW) und Alice Weidel (AfD) teilnehmen. Aus der Wirtschaft werden die Geschäftsführer von Unternehmen wie der Allianz, Vonovia, Siemens und Rheinmetall erwartet.

Ein Bündnis aus Sozialverbänden, Klimabewegung und Kulturvereinen demonstrtrieren vor dem Roten Rathaus und gehen zum Axel-Springer-Hochhaus. Zum „Welt“-Wirtschaftsgipfel“ sind die Kanzlerkandidaten eingeladen und Tech-Milliardär Musk soll sich virtuell zuschalten.

© dpa/Annette Riedl

Die Proteste gegen den Gipfel starteten am Montag um 16.30 Uhr mit einer Zubringer-Demonstration ab dem Roten Rathaus. Das Bündnis kritisiert insbesondere, dass die Konferenz im Geheimen stattfindet.

„Die selbsternannte Elite hetzt nicht nur in ihren Wahlkämpfen, sondern auch in den Parlamenten gegen Grundwerte der Demokratie, wie Menschenrechte, Gleichheit, Volkssouveränität und Gewaltenteilung“, wird Bündnissprecherin Ronja Müller in einer Mitteilung zitiert. Das Bündnis wirft dem Verlag vor, insbesondere Teilnehmende aus dem rechten politischen Spektrum eingeladen zu haben.

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