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Propalästinensische Demo am Kanzleramt am 07. Juli 2025.

© Neue Generation

Update

Farbattacke im Berliner Regierungsviertel: Palästina-Aktivisten beschmieren Fassade des Bundeskanzleramts

Ein Mann und eine Frau verteilen rote Farbe auf der Fassade des Kanzleramts, halten Banner hoch und rufen laut Polizei den verbotenen Slogan „From the River to the Sea“. Sie wurden festgenommen.

Stand:

Zwei Aktivisten haben am Montag das Bundeskanzleramt in Berlin mit roter Farbe beschmiert. Sie wollten damit ein Zeichen gegen die Eskalation im Israel-Palästina-Konflikt setzen, heißt es in einer Mitteilung von der Gruppe „Neue Generation“. Die Polizei bestätigte den Vorfall.

Demnach sollen eine Frau und ein Mann gegen 12.15 Uhr rote Handabdrücke und Farbe auf die weiße Fassade des Bundeskanzleramts verteilt haben, teilte eine Sprecherin der Polizei mit. Dabei sollen sie laut der Sprecherin den verbotenen Slogan „From the River to the Sea“ skandiert haben. Die Organisation selbst weist dies zurück.

Tochtergruppierung der Neuen Generation

Die beiden Personen gehören „Palestine Rising“, einer jungen Tochterkampagne der „Neuen Generation“ an, die wiederum aus der Klimaschutzgruppe „Letzte Generation“ hervorgegangen ist. Laut der Gruppe wollten sie mit dem Farbprotest den „Genozid im Gazastreifen“ anprangern sowie ihre Forderung „nach einem Ende der deutschen Mittäterschaft“ bekräftigen.

Im Anschluss setzten sich die beiden Protestierenden vor die Wand und hielten Banner mit der Aufschrift „Die Drecksarbeit ist blutig“ und „Stoppt Völkermord – keine deutsche Mittäterschaft“. Die „Drecksarbeit“ beziehe sich dabei auf eine Aussage des Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) zu den Militärangriffen Israels auf den Iran im Juni, als er beim ZDF zu Gast war. „Es zerreißt mir das Herz, jeden Tag Menschen im Gazastreifen sterben zu sehen – Kinder, Frauen, Familien. Die Tatsache, dass unsere Regierung das unterstützt, macht mich sprachlos“, wurde der Mann zitiert.

Bundespolizisten, die für den Schutz des Kanzleramtes zuständig sind, nahmen die Frau und den Mann fest. Die Berliner Polizei übernahm die weiteren Ermittlungen wegen politisch motivierter Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Berliner Versammlungsfreiheitsgesetz. Die Aktivisten seien im Polizeigewahrsam, sagte ein Polizeisprecher.

Die Aktion ist nicht die erste der Gruppe im Zusammenhang mit dem Gazakrieg. Im Juni war das berühmte „Bruderkuss“-Bild an der East Side Gallery mit einem Schriftzug in roter Farbe überschrieben worden. Auf dem Mauergemälde war „Stop Genocide“ (Stoppt den Völkermord) zu lesen.

Proteste der Vorgängerorganisation Letzte Generation richteten sich vor allem gegen mangelndes Engagement für den Klimaschutz. (Tsp, dpa)

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