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In Gedenken an verstorbene Hamas-Geiseln: Graffiti mit antisemitischen Parolen in Berlin übersprüht
An der Mauer des Tempelhofer Felds wurde mit einem Graffiti der sechs verstorbenen Geiselopfer der Hamas gedacht. Jetzt haben Unbekannte es mit antisemitischen Parolen besprüht.
Stand:
In Berlin-Tempelhof haben Unbekannte ein Graffiti in Gedenken an die sechs verstorbenen Geiseln der Hamas in Gaza mit antisemitischen Parolen übersprüht. Die Bluesky-Userin @fraukassandra veröffentlichte den Vorfall auf der Social-Media-Plattform.
„Rest in Peace and Power. Hersh, Carmel, Eden, Ori, Alex und Almog. #bringthemhome“ stand auf der Mauer des ehemaligen Flughafengeländes geschrieben. Am Mittwochmorgen wurde das Graffiti jedoch mit antisemitischen Parolen verschandelt: „Free Palestine. From German Colonialism“ wurde über den ursprünglichen Schriftzug geschrieben, die Namen der Opfer durchgestrichen.
Die zwei Frauen und vier Männer im Alter zwischen 23 und 40 Jahren gehörten zu den Geiseln, die von der Hamas am 7. Oktober entführt wurden. Ihre Körper wurden von den Israelischen Streitkräften (IDF) in einem Tunnel in Rafah im südlichen Gazastreifen gefunden, sie sollen nur kurze Zeit vorher ermordet worden sein. Ein Hamas-Sprecher sagte dagegen, sie seien bei einem israelischen Bombenangriff ums Leben gekommen.
Seit dem 7. Oktober haben die IDF in verschiedenen Einsätzen acht Geiseln befreit. Einem Bericht der israelischen Zeitung „Haaretz“ zufolge hatten Vertreter der Sicherheitsdienste des jüdischen Staates der Regierung erst vor Kurzem mitgeteilt, dass die Hamas ihren Wächtern befohlen habe, „Geiseln zu töten und zu fliehen, wenn israelische Truppen sich ihnen nähern.“
Wenige Stunden nach den Beerdigungen der getöteten Geiseln protestierten Menschen in ganz Israel. Sie forderten von der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, endlich ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln zustande zu bringen. Auch in der Nähe des Wohnhauses des Regierungschefs kam es zu Protesten mit mehreren Hundert Teilnehmern.
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