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Kontrollen auf Berliner Bahnhöfen: Polizei stellt trotz Verbot mehr als 250 Messer sicher
Sechs Wochen lang haben Einsatzkräfte Berlins Bahnhöfe kontrolliert. Nun liegen Zahlen vor. Auch offene Haftbefehle wurden vollstreckt.
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In der mehrwöchigen Aktion zur Kontrolle von unter anderem Messern hat die Bundespolizei an 15 Berliner Bahnhöfen 561 Waffen sowie weitere verbotene Gegenstände sichergestellt. Sie bezeichnet den Einsatz in einer Mitteilung als „erfolgreich“.
Das Mitführverbot für die gefährlichen Gegenstände galt vom 1. Oktober bis zum 17. November täglich von 14 Uhr bis 4 Uhr des Folgetages. Kontrolliert haben die Beamten unter anderem an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Spandau, Jungfernheide, Wedding, Ostbahnhof, Warschauer Straße, Neukölln und Hermannstraße.
In 200 Fällen lag der Mitteilung zufolge ein Verstoß gegen die Allgemeinverfügung vor, bei 289 Fällen lagen direkte Verstöße gegen das Waffengesetz beziehungsweise der in Berlin geltenden Waffen- und Messerverbotszone im ÖPNV vor.
In den sechseinhalb Wochen kontrollierten die Einsatzkräfte 10.723 Personen. Neben den 561 sichergestellten Gegenständen registrierte die Bundespolizei dabei auch 774 weitere Straftaten.
Gewaltdelikte als zentrales Problem auf den Bahnhöfen
Ein zentraler Grund für den Alarm auf den Bahnhöfen waren vor allem Gewaltdelikte. Deshalb mussten die Beamten fast 200 Mal auf den Bahnhöfen eingreifen. Die Bundespolizei misst ihnen in ihrer Statistik als „bedeutsames Kriminalitätsphänomen“ eine hohe Relevanz bei.
Auch offene Haftbefehle konnten die Beamten vollstrecken. 62 Personen, die eigentlich im Gefängnis hätten sitzen müssen, wurden auf den Bahnhöfen gefasst.
Doch die weitaus größte Zahl in der Statistik fällt in den Bereich Fahndungstreffer. 836 Personen wurden in dem Kontext laut der Bundespolizei kontrolliert. Betäubungsmitteldelikte (128) und Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz (137) fallen dort ebenso hinein.
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