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Gewerkschaftsmitglieder in der Charité-Belegschaft beteiligten sich in den vergangenen Wochen häufiger an Warnstreiks.

© dpa/Fabian Sommer

Update

Krankenhäuser und BSR betroffen: Verdi ruft zu mehrtägigen Warnstreiks in Berlin auf

Die Dienstleistungsgewerkschaft bestreikt Donnerstag, Freitag und Montag den öffentlichen Dienst. Am Montag ist bundesweit der Verkehr betroffen.

Kurz vor der entscheidenden Verhandlungsrunde verschärft Verdi die Warnstreiks im öffentlichen Dienst. In Berlin sind am Donnerstag und Freitag unter anderem Krankenhäuser, die Stadtreinigung sowie die Wasserbetriebe betroffen. Am 27. März soll es an der Charité, bei Vivantes und am Jüdischen Krankenhaus einen weiteren ganztägigen Warnstreik geben. Ebenfalls am 27. beginnen in Potsdam die Verhandlungen für rund 2,5 Millionen Beschäftigte der Kommunen und beim Bund. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Geld, aber mindestens 500 Euro im Monat.

Derzeit gibt es auch Tarifverhandlungen für das Sicherheitspersonal an den Flughäfen und für rund 180.000 Beschäftigte bei der Bahn. Dem Vernehmen nach wollen die beteiligten Gewerkschaften den Personenverkehr am kommenden Montag im ganzen Land lahmlegen; Details dazu werden am Donnerstag mitgeteilt. Ob der BER betroffen ist, war am Mittwoch noch nicht klar.

Der kommunale Berliner Arbeitgeberverband bezeichnete die Warnstreiks in den Krankenhäusern als „unverhältnismäßig“. Sie seien mit Blick auf die Patientenversorgung unangemessen. „Dreitägige Warnstreiks unmittelbar vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen auf Bundesebene, die zur Schließung von Betten und damit im Ergebnis zu Einschränkungen der Patientinnen- und Patientenversorgung führen können, sind nicht zielführend.“

Die Warnstreiks berücksichtigten im Übrigen nicht das am 23. Februar durch die Arbeitgeber unterbreitete Angebot, welches die Zahlung von 2500 Euro Inflationsprämie in zwei Tranchen und eine prozentuale Erhöhung um drei Prozent im nächsten Oktober und weitere zwei Prozent im Juni 2024 vorsieht.   

 Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung nach Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen werden wir durchführen.

Mitteilung der Charité

Am Donnerstag wird in der Charité, bei Vivantes einschließlich der Vivantes Tochtergesellschaften sowie am Jüdischen Krankenhaus gestreikt, ferner ruft Verdi die Gewerkschaftsmitglieder bei der BSR und den Wasserbetrieben zum Ausstand auf. Auch die Bäderbetriebe warnten vor Einschränkungen am Donnerstag.

Man werde „planbare, nicht dringende Eingriffe erneut verschieben müssen“, teilte die Charité mit. Die betroffenen Patientinnen und Patienten würden kontaktiert. „Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen werden wir durchführen“, teilte die Charité weiter mit.

Die BSR und die Wasserbetriebe werden auch am Freitag bestreikt. Ebenfalls am Freitag sind die Deutsche Rentenversicherung, die Arbeitsagenturen, die Behala sowie die in Berlin ansässigen Parteistiftungen betroffen. Die BSR teilte mit, dass Restabfall- und die Biotonnen Donnerstag und Freitag voraussichtlich nicht geleert würden. Auch Sperrmüllabholungen finden nicht statt. Die 14 Recyclinghöfe blieben voraussichtlich bis einschließlich Sonnabend geschlossen, teilte die BSR mit. Nur am Donnerstag bleiben alle Schleusen in Berlin und Brandenburg außer Betrieb.

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