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Seit Jahrzehnten im Bundestag: Linken-Spitzenmann Gregor Gysi.

© Mario Heller/Tagesspiegel

Update

Landesliste der Berliner Linken: Gregor Gysi zum Spitzenkandidaten gewählt

Der bald 77-jährige Gysi wird die kriselnde Partei in den Wahlkampf führen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen prominente Frauen.

Stand:

Die Berliner Linke geht mit Gregor Gysi als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl am 23. Februar. Der 76-Jährige wurde bei der Wahl der Landesliste am Freitagabend mit 95 Prozent der Stimmen auf den Spitzenplatz gewählt. Nominiert worden war er durch den Landesvorstand unter Führung der beiden Vorsitzenden Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer.

Gysi, der im Januar 77 Jahre alt wird und dem Deutschen Bundestag seit 2005 ununterbrochen angehört, gilt in Berlin nach dem Austritt von Ex-Kultursenator Klaus Lederer als populärster Vertreter der Linkspartei. Seinen Wahlkreis in Treptow-Köpenick gewann Gysi stets direkt, zuletzt nahm sein Vorsprung auf die Konkurrenz aber immer weiter ab. Bei der Wahl im kommenden Jahr wird er unter anderem gegen Dustin Hoffmann (CDU) und Josephine Thyret, Ko-Landeschefin des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), antreten.

Das schwierige Erbe von Gesine Lötzsch

Auf Platz zwei der Landesliste wurde Ines Schwerdtner, seit Oktober 2024 gemeinsam mit Jan van Aken Bundesvorsitzende der Linkspartei, gewählt. 88,2 Prozent der Delegierten gaben Schwerdtner ihre Stimme.

Die 35-Jährige kandidiert direkt in Lichtenberg und tritt dort das schwierige Erbe der vor Ort bestens vernetzten Gesine Lötzsch an. Diese hatte bereits im Sommer erklärt, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten und dabei heftige Kritik am Zustand der eigenen Partei geübt.

Schwerdtner bleibt wenig Zeit zur Eingewöhnung: Um das Direktmandat konkurriert sie mit dem CDU-Lokalmatadoren Danny Freymark, dem Ex-Linken und BSW-Kandidaten Norman Wolf sowie Beatrix von Storch, Co-Chefin der AfD-Fraktion im Bundestag und Spitzenkandidatin der Berliner AfD.

Auf Rang drei der Liste wählten die Delegierten mit 79,9 Prozent der Stimmen Katalin Gennburg. Politisch verwurzelt in Treptow-Köpenick, wirft sich die Abgeordnete in die Konkurrenz zu den deutlich prominenteren Direktkandidaten Mario Czaja (CDU) und Oliver Ruhnert (BSW). Innerhalb des Linken-Landesverbandes stieg Gennburg in den vergangenen Jahren zu einer der prägenden Figuren auf, seit 2023 ist sie Vize-Chefin der Partei. In Marzahn-Hellersdorf beerbt sie Petra Pau, die genau wie Lötzsch freiwillig auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte.

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