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Nach Absage im Februar: Francesca Albanese zu Tagung in Räumen der FU erwartet
Die Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats soll bei einer wissenschaftlichen Tagung an der FU Berlin sprechen. Ein Vortrag im Februar war kurzfristig abgesagt worden.
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Die vielfach kritisierte UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese soll am Mittwoch bei einer Veranstaltung in Räumen der Freien Universität Berlin sprechen. Dies bestätigte die FU auf Anfrage. Organisatorin der Veranstaltung sei aber nicht die Uni, sondern die Europäische Gesellschaft für Internationales Recht (ESIL).
Albanese ist seit 2022 Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrats für die besetzten palästinensischen Gebiete. Mit Äußerungen zum Vorgehen Israels im Gazastreifen hat sie in der Vergangenheit den Vorwurf des Antisemitismus auf sich gezogen. Auch der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hatte ihr Israelhass vorgeworfen.
Im Februar war eine ebenfalls bei der FU geplante Veranstaltung mit Albanese kurzfristig nach Kreuzberg verlegt worden. Als Grund nannte FU-Präsident Ziegler Sicherheitsbedenken. Aus Protest besetzten rund 40 Personen einen Hörsaal an der Universität.
Nun soll sie im Vorprogramm der Jahrestagung von ESIL bei einer Veranstaltung zu internationalem Recht mit dem Untertitel „Eine Kartographie und Anatomie des Genozids“ auftreten. Dabei sein soll der israelische Architekt Eyal Weizman. Er ist Gründer des Projekts Forensic Architecture, das das israelische Vorgehen im Gazastreifen als Völkermord bezeichnet.
Tagung mit 600 Teilnehmern
Die FU teilte auf Anfrage mit, zu der ESIL-Tagung würden 600 Teilnehmende aus 60 Ländern im Henry-Ford-Bau erwartet. Die Einladung folge den für Fachtagungen üblichen wissenschaftlichen und prozeduralen Standards. Die Hochschulleitung sei nicht mit der Bewertung der Positionen der Eingeladenen befasst und nehme keinen Einfluss auf den Verlauf.
Im Übrigen seien Universitäten laut Grundgesetz der Wissenschaftsfreiheit verpflichtet, erklärte die FU weiter. „Dazu gehört auch, dass Forschende eigenständig über Themen, Formate und Gäste wissenschaftlicher Veranstaltungen entscheiden können.“ (Tsp/dpa)
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