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RECORD DATE NOT STATED Silvester 2023 / 2024 am Alexanderlatz in Berlin ** NUR FÜR REDAKTIONELLE ZWECKE ** EDITORIAL USE ONLY **Die Polizei versucht an Silvester 2023 / 2024 am Alexanderplatz die Böllerverbotszone durchzusetzen. Berlin Copyright: RetoxKlar *** New Years Eve 2023 2024 at Alexanderlatz in Berlin FOR EDITORIAL PURPOSES ONLY EDITORIAL USE ONLY p Police try to enforce the firecracker ban zone at Alexanderplatz on New Years Eve 2023 2024 Berlin Copyright RetoxKlar Copyright: RetoxKlar doc7tieshleqpx1fjrgloy6 ,EDITORIAL USE ONLY

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Furcht vor „Böller-Exzessen ohne Rücksicht auf Verluste“: Berlin setzt in der Silvesternacht 4300 Polizisten ein

Polizeipräsidentin Slowik Meisel will auffällige Personen über Silvester verstärkt in Gewahrsam nehmen. Mehr als 100.000 gefährliche Feuerwerkskörper wurden in der Hauptstadt schon sichergestellt.

Stand:

Die Berliner Polizei hat sich für den Silvestereinsatz im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal breiter und flexibler aufgestellt, um Angriffe auf Polizisten und gefährliche Böllerei zu unterbinden. Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel kündigte am Montag an, dass zum Jahreswechsel 4300 Beamte allein in der Hauptstadt im Einsatz sein werden. In normalen Nächten sind rund 1000 Polizisten im Dienst.

Daneben hat die Polizei ihre Bemühungen verstärkt, illegales Feuerwerk frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Am Wochenende waren 150 Beamte zusätzlich im Dienst, um in Hotspot-Kiezen gegen illegale Böllerei vorzugehen. Vor allem Jugendgruppen gerieten dabei ins Visier. Am Montag, mit dem Verkaufsstart von legalem Feuerwerk, waren 200 Beamte in Berlin dafür zusätzlich im Dienst, am Dienstag werden es 350 sein.

Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel warnte am Montag vor „Böller-Exzessen“ mit „völliger Empathielosigkeit und ohne Rücksicht auf Verluste“. Dazu käme noch das illegale Feuerwerk, das nur für Profis zugelassen und für andere Menschen hochgefährlich sei. Der Andrang beim Verkaufsstart für Feuerwerk am Montag zeige, dass einiges zu erwarten sei.

Bereits seit Oktober ist eine Ermittlergruppe in Berlin im Einsatz, um den illegalen Böllerhandel zu unterbinden. Bei 130 Gewerbekontrollen und 14 Durchsuchungen stellte die Polizei 147.000 Pyro-Produkte sicher. Davon gehörten allein 108.000 Produkte zur Kategorie F4. Es handelt sich also um gefährliches Großfeuerwerk wie Kugelbomben, das nur Experten bedienen dürfen. 

Pyrotechnik für den Erfolg auf Social Media

In der Polizei besteht trotz der Erfolge die Sorge, dass noch weitaus mehr gefährliche Pyrotechnik im Umlauf ist. Insgesamt sind 49 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Dabei stießen die Ermittler auch auf ein neues Phänomen: Ein Jugendlicher hortete Pyrotechnik, um in den sozialen Medien neue Follower zu gewinnen.

Gegen auffällige Personen, die mit dem Abbrennen von Böllern Leib und Leben gefährden, will die Polizei in diesem Jahr verstärkt „Unterbindungsgewahrsam“ für den Jahreswechsel beantragen – das heißt, die Personen für bis zu fünf Tage in Gewahrsam nehmen. Dazu gab es nach Behördenangaben verstärkte Rücksprachen mit der Justiz. Mit 87 Personen, die vor einem Jahr Silvester in Zusammenhang mit gefährlichem Feuerwerk auffällig wurden, führte die Polizei sogenannte Gefährderansprachen durch.

Silvester 2024: 44 Beamte verletzt

In den vergangenen Jahren hat sich die Lage zum Jahreswechsel immer weiter zugespitzt – mit massiven Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte. Vor einem Jahr waren 44 Beamte verletzt worden. Für einen Polizisten endete der Jahreswechsel beinahe tödlich, eine Kugelbombe traf sein Bein. Auch ein Siebenjähriger wurde durch die Explosion einer Kugelbombe lebensgefährlich verletzt. In Schöneberg waren die Fassaden eines Straßenzuges durch die Wucht der Explosion einer Kugelbombe entglast worden.

Böllerverbotszonen wurden vergrößert und werden bei Bedarf an neuralgischen Punkten mit Gittern abgesperrt. Lediglich der Alexanderplatz sowie der Bereich um Fernsehturm und Neptunbrunnen werden gesperrt und mit Zugangskontrollen gesichert. Die Verbotsbereiche um die Sonnenallee in Neukölln und um den Steinmetzkiez in Schöneberg sind vergrößert worden. Hinzu kommt ein neuer Verbotsbereich um die Admiralbrücke. Die Polizei will mit diesem Konzept schneller und flexibler agieren, die Absperrungen hätten zu viel Personal gebunden. Nun sollen die Einsatzkräfte gezielt Gruppen und Personen kontrollieren, die sich auffällig verhalten.

Deutlich präsent will die Polizei aber auch an vielen anderen Stellen sein, an denen es in den vergangenen Jahren heftige Böllerei und Angriffe auf Polizisten und Feuerwehrleute gab: am Bahnhof Gesundbrunnen, in Gropiusstadt und in der High-Deck-Siedlung in Neukölln. „Die meisten Menschen wollen friedlich feiern“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel. „Wir kümmern uns um eine sehr kleine Zahl von Menschen, die unverantwortlich mit Pyrotechnik und dem Leib und Leben anderer umgehen und keine Empathie zeigen.“

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