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Spezialeinsatzkommando der Polizei. (Symbolbild)

© dpa

Kriminalität in Berlin: Razzia wegen Überfall auf Geldtransporter

Ermittler haben in Neukölln, Charlottenburg-Wilmersdorf und Tempelhof-Schöneberg die Wohnungen von Verdächtigen aus dem Clanmilieu durchsucht.

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter im vergangenen Oktober haben Ermittler und Spezialkräfte am Donnerstag ab 6 Uhr Wohnungen in Berlin durchsucht. Die Razzia fand an den Meldeanschriften von Beschuldigten in Neukölln, Tempelhof-Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf statt. Im Fokus stehen vor allem zwei Verdächtige: Ein 41-jähriger Libanese und ein 28-Jähriger deutscher Staatsbürger. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Festnahmen gab es keine - man habe Beweismittel sicherzustellen versucht. Die beiden Männer sollen Polizeiangaben zufolge der "Organisierten Kriminalität" zuzurechnen sein.

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Die Tat, die durch die Razzia am Dienstag aufgeklärt werden soll, geschah am 19. Oktober 2018, um 7.30 Uhr. Damals hatten zwei Wagen an der Schillingstraße nahe Alexanderplatz einen Geldtransporter gestoppt. Maskierte stiegen aus, bedrohten die Fahrer mit schweren Waffen und bogen die Tür des Tresorfahrzeuges mit Spezialwerkzeug auf.

Das Gerät stellte sich als eine von der Feuerwehr gestohlene Hydraulikschere heraus. Die Täter schleppten Kisten aus dem Fahrzeug und versuchten diese in einen Mercedes zu laden, wobei es Probleme gab: Die Kisten waren offenbar zu groß. Beim Losfahren fiel eine Kiste aus dem Auto. Dies zeigen Videos, die Augenzeugen von dem Überfall gemacht haben. Die Täter flohen in zwei Autos nach Kreuzberg.

Die Beute blieb zurück

Die Polizei war schnell vor Ort und nahm die Verfolgung auf. In der Neuen Grünstraße schossen die Täter auf das Polizeiauto und trafen die Kühlerhaube. Nur einige Minuten später hatte eines der Fluchtfahrzeuge einen Unfall. In der Feilnerstraße ließen die Täter den Mercedes samt Beute zurück. Das zweite Fahrzeug, einen Audi, fand die Polizei später in Kreuzberg. Beide Autos waren vor der Tat gestohlen worden.

Erste Festnahmen gab es schon im November 2018: Damals verhafteten Polizisten einen 38-Jährigen aus dem Umfeld eines deutsch-arabischen Clans. Die Ermittler kamen ihm durch DNA-Spuren im Fluchtwagen und an den Geldkisten auf die Spur. Diesem Mann wird schwerer Raub und versuchter Mord an Polizisten vorgeworfen.

Razzia bei der Großfamilie Remmo

Im Dezember wurde ein zweiter Verdächtiger festgenommen: Ein 32 Jahre alter Mann aus Mariendorf. Er soll der Logistiker der Bande sein und für den Überfall ein Fahrzeug und das Hydraulikwerkzeug besorgt haben. Die beiden werden dem Clan-Milieu zugerechnet. Insgesamt soll es jedoch fünf Täter geben.

Zuletzt fand wegen des Geldtransporter-Überfalls am 29. Januar eine Razzia statt. Dabei ging es um einen Verdächtige aus der bekannten Großfamilie Remmo. Festnahmen gab es allerdings keine. Über zahlreiche Remmos wird derzeit verhandelt – es geht um Mord, Einbruch und Geldwäsche.

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