Nach heftiger Kritik am ursprünglichen Gesetzentwurf hat Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) nachgebessert: Fünft- und Sechstklässler, deren Eltern berufstätig sind, können auch weiterhin in den Ferien in den Hort gehen.
Schule

Wenn es jahrelang bergab gehe, müsse eine Auflösung der Schule erwogen werden, hieß es aus SPD- und CDU-Fraktion. Auch eine Änderung des Beamtenrechts wird diskutiert, damit schwache Rektoren abgelöst werden können.

Jens Großpietsch, Rektor an der Moabiter Heinrich-von-Stephan-Schule, hat in schwierigem Umfeld viele Krisen erfolgreich gemeistert. Für gescheiterte Schulleiter und andere Bildungsprobleme schlägt er radikale Lösungen vor.
DIE SCHULE Die ehemalige Heinrich-von-Stephan-Hauptschule war Mitte der 80er Jahre auf dem Tiefpunkt und begann den Reformprozess. 1990 erreichte sie, dass sie sich als erste Schule der Stadt zur Integrierten Haupt-Realschule umwandeln durfte.
Es ist an der Zeit, zur Abwechslung die negativen Folgen der Verbeamtung aufzuzeigen. Dazu zählt, dass man schwachen Schulen kaum helfen kann, wenn der verbeamtete Schulleiter blockt.

Mit neuen Unterrichtsmaterialien und Projektwochen gehen Schulen gegen Ausgrenzung vor. Das Thema Cybermobbing beunruhigt Eltern und Lehrer am meisten.
Wer schon immer mal wissen oder mitteilen wollte, wo Lehrer fehlen oder durch fachfremde Kräfte notdürftig ersetzt werden, sollte sich die Internetseite der Lehrerinitiative „Bildet Berlin!“ ansehen.
Viele Eltern sind derzeit auf der Suche nach einem Schulplatz - weil ihr Kind das Probejahr am Gymnasium nicht geschafft hat, oder weil alle Wunschschulen beim Übergang in die Oberschule belegt waren. Die Bildungsverwaltung hilft ihnen dabei wenig.

An der Gustav-Falke-Schule in Wedding sind Deutsch-Garantie-Klassen ein Erfolg. Die Anmeldezahlen steigen. Um Elite-Klassen geht es dabei nicht. Auch andere Schulen interessieren sich für das Modell.

In der United Big Band spielen Nachwuchsmusiker aus vier Berliner Gymnasien. Im Juni reisen sie nach Madagaskar und besuchen ein Hilfsprojekt für Kinder. Bei einem Benefizkonzert am Sonnabend sollen Spenden gesammelt werden.
Nun geht das Schauspiel um die fehlende Hochbegabtenklasse an der Rosa-Luxemburg-Schule in die nächste Runde: Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) erscheint auf der Bühne. Höchstpersönlich soll sie den Eindruck verwischen, sie würde der Verwaltung ein „offensichtlich politisches Thema überlassen“, wie die Eltern argwöhnen.
SCHULARTEN In Berlin können die Eltern von behinderten Kindern entscheiden, ob ihr Kind eine Regelschule oder eine Schule mit sonderpädagogischem Förderschwerpunkt besuchen soll. Es ist auch möglich, zwischen den Schularten zu wechseln.
Der Streit um eine dritte Hochbegabtenklasse am Pankower Rosa-Luxemburg-Gymnasium eskaliert. Die Eltern drohen mit Klage, die Bildungsverwaltung bemüht sich derweil um Erklärungen und lädt die Eltern zum Gespräch.

Die Sancta-Maria-Schule in Zehlendorf ist die einzige private Förderschule für Kinder mit Lernbehinderungen Ihre Schülerzeitung, der „Rasende Kurier“, wird als eine der besten Deutschlands gekürt.

Die Staatliche Ballettschule in Prenzlauer Berg nimmt jetzt Zehntklässler in die gymnasiale Oberstufe auf.
Nicht mal in den Ferien lässt das Thema Schule unsere Autorin los. Da kann es schon mal zu Verwechslungen kommen.
BIOGRAFIE Mieke Senftleben, geboren 1952 in Delmenhorst, ist Vizevorsitzende der Berliner FDP. Von 2001 bis 2011 gehörte sie dem Abgeordnetenhaus an und war bildungspolitische Sprecherin.

Nach zehn Jahren im Parlament steht FDP-Bildungsexpertin Mieke Senftleben jetzt vor einer Neuköllner Brennpunktklasse - als Vertretungslehrerin.
NEU Der Gesetzentwurf des Senats sieht vor, dass Grundschüler der fünften und sechsten Klassen künftig ohne erneute Bedarfsprüfung die Ganztagsbetreuung in Anspruch nehmen können – allerdings nicht in den Ferien. Ab nächstem Schuljahr gilt die neue Regelung für Fünftklässler, im Jahr darauf auch für Sechstklässler.
Bei dem Workshop "7 x jung" lernen Schüler, was Antisemitismus, Verfolgung und Ausgrenzung bedeutet. Das Angebot setzt auf empathisches Begreifen und will die Schüler sensibilieren. Denn antisemitische Vorurteile sind noch immer verbreitet, auch auf Schulhöfen.
Für Fünft- und Sechstklässler soll die Ferienbetreuung abgeschafft werden. Dabei lernen sie dort, selbstständig zu werden. Und viele berufstätige Eltern sind auf das Angebot angewiesen.
Kein Infoschreiben der Schule löst wohl bei berufstätigen Eltern so viel Stöhnen und Stirnrunzeln aus wie der Schrieb am Anfang des Schuljahres, auf dem die Ferien – und unterrichtsfreien Tage – mitgeteilt werden. Zwei Wochen Herbstferien, eineinhalb Wochen Weihnachtsferien, kurz danach Winterferien, Osterferien, sechs Wochen im Sommer und dazwischen noch jede Menge Brückentage oder schulfrei wegen Fortbildungen.
Zwei Schlüsselpositionen hat die Senatsverwaltung für Bildung neu besetzt. An der Spitze der Schulaufsicht steht nun ein Mann, der schon manche Schule das Fürchten gelehrt hat.

Trotz Easy-Abi-Skandals: Die meisten Abiturienten lassen ihre Abschlussfeiern von Agenturen organisieren. Der Doppeljahrgang versprach ein besonders lukratives Geschäft. Worauf man bei der Planung achten sollte.

Mit einer Bären-Puppe erklärt die Polizei Grundschülern, wie sie sich vor Übergriffen schützen können. Die Kinder sollen lernen, nein sagen zu können.
Nach den Prüfungen ist das Abitur noch lange nicht vorbei. Ein Jahrgang braucht: ein Abi-Motto, ein Logo, Shirts, einen Abi- Streich, eine Zeitung, eine Party, einen Abi-Ball und eine Abschlussfahrt.
27 Horte und Grundschulen in Berlin sind Teil der Initiative "Haus der kleinen Forscher". Spielerisch werden Kinder an Naturwissenschaften und Technik herangeführt - mit Alltagsgegenständen.

1550 Pädagogen sind nicht diensttauglich – doppelt so viele wie vor fünf Jahren. Fehlende Beamte bekommen zum Teil über Jahre volle Lohnfortzahlung. Der Unterrichtsausfall ist leicht angestiegen.

Die ersten 22 Schulinspektionsberichte stehen jetzt im Internet. Zimperlich sind die Gutachter nicht: Neben viel Lob gibt es auch harsche Kritik. Jetzt müssen Schulen ihre Defizite aufarbeiten.
Die Bildungsverwaltung will offenbar den stellvertretenden Leitern von Grundschulen mehr Zeit für Organisations- und Leitungstätigkeiten zubilligen. Nach Informationen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und des Interessenverbandes Berliner Schulleitungen (IBS) sind dafür im Entwurf der neuen Zumessungsrichtlinien für das Schuljahr 2012/13 höhere Stundenzahlen vorgesehen.

Michael Hertz hat die internationale Nelson-Mandela-Schule in Wilmersdorf aufgebaut. Die Schule gilt als eine Art "Vereinte Nationen im Kleinen" mit ihren 1000 Schülern aus 60 Ländern. Jetzt geht der Schulleiter in den Ruhestand.
Das Grollen und Grummeln gegen den Mittleren Schulabschluss an Gymnasien war schon lange zu vernehmen. Jetzt reicht es auch dem Landeselternausschuss.

In der Max-Schmeling-Halle ging es am Freitag, den 23. März 2012, turbulent zu.
Die MSA-Prüfung sei für Gymnasiasten „Zeitverschwendung“, sagen die Eltern. Der Landeselternausschuss fordert zudem auch an Gymnasien die Möglichkeit, das Abitur in 13 Jahren abzulegen.
DAS PROZEDEREEin Schulinspektionsteam aus Pädagogen und Externen sichtet die Daten der jeweiligen Schule, bevor es sie für zwei Tage besucht, Unterrichtsstunden beobachtet und Interviews führt. Es werden 15 Merkmale wie Qualitätsentwicklung, Unterricht, Schulmanagement, Schülerleistung und Personalentwicklung untersucht.
Von Jugendbüchern inspirierte Improvisation, künstlerische Auseinandersetzung mit eigenen Erlebnissen, getanzte Märchen, Ensembles und Orchester – all das verspricht das Projekt Theater und Schule „TUSCH“. Am 15.
Jetzt ist es so weit: Der viel beschworene Doppeljahrgang startet ins Abitur. In wenigen Wochen wird sich zeigen, ob sich die fehlende elfte Klasse negativ auf die Noten auswirkt oder ob die Defizite kompensiert werden konnten.
In diesem Jahr gibt es rund 50 Prozent mehr freiwillige Rücktritte vom Abitur. Noch nie haben so viele Schüler das Handtuch geworfen wie in diesem Doppeljahrgang. Am Donnerstag beginnen die Prüfungen.
SCHULZEITVERKÜRZUNG Nach der Pisa-Diskussion wurde die Schulzeit zum Abitur auf zwölf Jahre verkürzt. So kommt es an den Gymnasien dieses Jahr zum Doppeljahrgang.
Kreativitätsgrundschulengibt es in Pankow, Friedrichshain, Hellersdorf, Karlshorst und Treptow, ein BIP-Gymnasium in Lichtenberg und acht Kitas in Friedrichshain, Treptow, Lichtenberg und Karlshorst. Grundschulen kosten monatlich 250 Euro (plus Hortbeitrag), das Gymnasium mindestens 180 Euro.
Kleine Gruppen, tolle Projekte: Kreativitätsschulen betonen den Spaß am Lernen.
Eltern sowie Schüler machen sich für eine bessere Bezahlung angesteller Lehrer stark. Eltern an einer Kreuzberger Grundschule haben einen Protestbrief an Wowereit und Scheeres geschrieben.
Die Verschnaufpause währte nicht lange: Zwei Jahre nach der Neuregelung des Zugangs zum Gymnasium steht Berlin wieder vor der Reform der Reform. Ob Probejahr, Zugangsbeschränkungen oder Losverfahren – alles steht erneut auf dem Prüfstand.

Berlins Schulsystem schneidet im Ländervergleich eher mäßig ab. Defizite gibt es bei der Lesekompetenz. Auch die Zahl der Schulabbrecher und Sitzenbleiber ist höher als im Bundesdurchschnitt.

50 Theaterstücke hat Lehrer Jürgen Müller an der Gustav-Heinemann-Schule bereits inszeniert. Zur Premiere seiner jüngsten Regiearbeit feierte die Schule in Marienfelde den ungewöhnlichen Pädagogen.

Zwei Schulen, die mal ganz unten waren, sehen wieder Licht am Horizont – und können Erfolge vorweisen. An der Rütli- und Heinrich-Mann-Schule in Neukölln geht es aufwärts. Aber der Weg ist beschwerlich.

Bei Elternforschungsgruppen interviewen Mütter und Väter ihre Nachbarn. Sie berichten von Diskriminierung im Schulsystem.
„Der Beweis ist erbracht: Es geht!“, sagt Campus-Rütli-Projektleiter Klaus Lehnert.