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Arbeiter sind auf den S-Bahnschienen kurz vor dem Bahnhof Ostkreuz.

© Soeren Stache/dpa

Update

Stellwerksstörung auf Berliner Stadtbahn: S-Bahn scheitert an Aufnahme des Normalbetriebs

Die Wiedereröffnung der S-Bahn am Ostkreuz nach den viertägigen Bauarbeiten begann Dienstag früh mit Chaos. Ein Stellwerk funktionierte nicht.

Auf der Berliner Stadtbahn fuhr die S-Bahn am Dienstag nicht wie geplant. "Wegen einer Stellwerksstörung (nach Bauarbeiten) zwischen Ostkreuz und Friedrichstraße kann der Zugverkehr der Linien S5, S7, S75 und S9 nicht wie geplant aufgenommen werden", teilt die S-Bahn auf ihrer Website mit. Zwischen dem Bahnhof Alexanderplatz und Lichtenberg/Karlshorst bleibe der Zugverkehr der Linien S3, S5, S7, S75 und S9 weiterhin unregelmäßig. Derzeit seien keine Prognosen zur Störungsbehebung möglich. Eigentlich sollten die Züge auf der Stadtbahn am Dienstag ab Betriebsbeginn wieder fahren. Tausende Fahrgäste suchten sich fluchend in überfüllten Bussen und der ebenso überfüllten U5 einen anderen Weg. Ein Fahrgast beschrieb die Fülle bei Twitter: "Bahnhof Lichtenberg sah aus als würde dort eine Demo statt finden."

Gegen 7 Uhr fuhr als erste Linie die S7 wieder im 20-Minuten-Takt auf der Stadtbahn. "Es kamen einzelne Züge aus Osten an", berichtete ein Fahrgast die Situation gegen 8 Uhr. Gegen 8.20 Uhr fuhren die ersten Züge der S9 wieder durch.

Der Grund für die Störung ist unklar. Bei Twitter gab es nach der Störungsmeldung der Bahn diesen Dialog zwischen einem Fahrgast und der S-Bahn zu lesen:

Kunde: "Warum werden nach Bauarbeiten keine Test-Fahrten gemacht um dieses früher zu merken und evtl zu beheben?"

S-Bahn: "Die Testfahrten wurden in der Nacht durchgeführt. Allerdings mit unbefriedigendem Ergebnis. Die Techniker sind aber dran."

Die S3 verkehrt zunächst weiter zwischen Erkner und Karlshorst; der Ersatzverkehr mit Bussen für diese Linie zwischen Karlshorst und Ostkreuz bleibt vorerst von und nach Alexanderplatz verlängert.

Die S5 fährt zwischen Strausberg Nord/Hoppegarten und Lichtenberg, die S7 zwischen Ahrensfelde und Potsdam Hauptbahnhof im Zwanzig-Minuten-Takt, wobei schrittweise ein Zehn-Minuten-Takt aufgenommen werden soll, die S75 zwischen Wartenberg und Lichtenberg sowie Ostbahnhof und Spandau jeweils im 20-Minuten-Takt, die S9 zwischen Flughafen Schönefeld und Treptower Park sowie Ostbahnhof und Spandau.

Fahrgästen der Linie S5 empfiehlt die Bahn zur Umfahrung zwischen Wuhletal, Lichtenberg, Frankfurter Allee und Alexanderplatz die U-Bahnlinie U5. Weitere Ausweichmöglichkeiten stellen die Ringbahn ab Ostkreuz in Richtung Westkreuz dar sowie auf der Stadtbahn ab und bis Ostkreuz auch die Züge des Regionalverkehrs (RE1, RE2, RE7, RB 14, RB 21/22).

Ab dem Fahrplanwechsel verspricht die S-Bahn weniger Störungen

Am Bahnhof Ostkreuz gehen die jahrelangen Arbeiten zum Ausbau des Knotenpunkts derzeit in ihre letzte Phase. Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember sollen zwei weitere Gleise zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof in Betrieb genommen werden. Dann stehen insgesamt vier Gleise für die S-Bahnen zur Verfügung. Die Züge aus Richtung Osten können dadurch häufiger fahren, der Betrieb soll auch weniger störungsanfällig sein.

Seit dem Wochenende waren deshalb schon die fünf S-Bahn-Linien, die dort sonst stadteinwärts fahren unterbrochen. Besonders im Berufsverkehr am Montag brauchten Pendler viel Geduld. Eigentlich hätte am Dienstagmorgen dann alles wieder nach Plan laufen sollen. Ähnliche Umstellungen dieser Art in früheren Jahren hatten jedoch schon einen holprigen Start in den Normalbetrieb erwarten lassen.

Am kommenden Wochenende werden sich die Sperrungen zwischen Alexanderplatz und Lichtenberg sowie Karlshorst noch einmal wiederholen, inklusive Schienenersatzverkehr. Start ist am Freitag um 22 Uhr, das Ende in der Nacht zu Montag. Auf der S3 gibt es dann weiter Ersatzverkehr, allerdings verkürzt auf den Abschnitt Ostkreuz-Karlshorst.

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