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Thema

Museumsinsel

Von Michael Zajonz Dass der Deutsche Bundestag diese Woche über den Wiederaufbau des Berliner Schlosses abstimmen wird, verdankt sich nicht nur der Expertenkommission „Historische Mitte“, sondern ebenso dem Engagement von Bürgervereinen wie Wilhelm von Boddiens Förderverein Berliner Stadtschloss oder der Gesellschaft Historisches Berlin. Die Einschränkung, dass sich die Parlamentarier zwischen zwei mehr oder weniger historisierenden Varianten der Wiederherstellung entscheiden sollen, illustriert in verblüffender Deutlichkeit einem noch vor wenigen Jahren undenkbaren common sense deutscher Erinnerungskultur: die allerorten beabsichtigte oder schon ins Werk gesetzte Rekonstruktion lange aufgegebener Wahrzeichen.

Zu einem Filmfest unter dem Motto „Kino der moralischen Unruhe“ laden für heute, den Geburtstag des 1996 verstorbenen Regisseurs Krzysztof Kiesloswski, das Polnische Institut, die European Film Academy und das Museumsinsel-Festival ein. Nach der Eröffnung einer Ausstellung um 18 Uhr im Polnischen Institut diskutieren um 20 Uhr vor den Stufen des Pergamonaltars der Regisseur Michael Haneke und der renommierte Dokumentarist Ulrich Seidl.

Das Olympiastadion, das Kanzleramt, die Bundesministerien, Forschungseinrichtungen - in Berlin gibt es massenhaft spannende Orte. Nicht mal ein Blick durchs Schlüsselloch ist erlaubt.

Jetzt wird das Geld, dass Berlin bei der Sanierung der Museumsinsel spart, vom Kultur- in den Wissenschaftsetat umverteilt. In diesem Jahr sind es immerhin 5,3 Millionen, 2003 weitere 10,8 Millionen Euro, die das Land nicht mehr an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz zahlen muss, weil der Bund einspringt.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Von Uwe Schlicht Am Anfang der großen Haushaltsdebatte im Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses stand das Selbstlob des Wissenschaftssenators Thomas Flierl (PDS): „Mit dem Doppelhaushalt 2002/2003 ist es gelungen, die Priorität für Wissenschaft und Forschung zu sichern." Danach zählte der Senator die Einzelheiten auf.

Stiftungspräsident Klaus-Dieter Lehmann hat sich zu früh gefreut: "Das Trommeln hat sich gelohnt", verkündete er erleichtert, nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder am Mittwoch bekannt gegeben hatte, der Bund übernähme die Sanierungskosten der Museumsinsel ab 2003 zu hundert Prozent. Wie aus einer Tischvorlage des Haushaltsausschusses vom 15.

Von Bernhard Schulz Berlin im Mittelpunkt bundespolitischer Dramatik – das ist die Rolle, die einer Hauptstadt zukommt. Eigentlich wollte heute der Bundestag über die Empfehlungen der „Kommission historische Mitte Berlin“ debattieren.

Von Brigitte Grunert Der Bund will die Kosten für die Sanierung der Museumsinsel künftig allein tragen, lehnt aber weitere finanzielle Hilfen für die überschuldete Hauptstadt vorerst ab. Außerdem wird er dem Land Berlin das Staatsratsgebäude für die Einrichtung der internationalen Business School überlassen.

Der Masterplan der Museumsinsel ist ein Prestigeprojekt der Bundesregierung. Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte schon in seiner ersten großen Berliner Rede die Sanierung der Museumsinsel als nationale Aufgabe hingestellt und damit den Weg für eine reine Bundesfinanzierung gewiesen: „Dieses einzigartige Ensemble in den nächsten 10 Jahren für die Kultur wiederzugewinnen (.

In jeder Klasse gibt es Streber, Mittelmaß und Sorgenkinder. Letztere schwänzen die Schule, schreiben die Hausarbeiten ab, stören im Unterricht und haben auf dem Schulhof die größte Klappe.

Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin hat sich dafür ausgesprochen, dass der Bund die finanzielle Alleinverantwortung bei den Investitionskosten für die Berliner Museumsinsel übernimmt. Es sei wichtig, die Blockade aufzulösen, die durch den Ausfall der Landesmittel entstehen würde, da die Bundesmittel bisher stets an die des Landes gekoppelt gewesen seien.

Am Mittwoch soll bei einer gemeinsamen Sitzung von Bundeskabinett und Berliner Senat die Zukunft des Schlossplatzes sowie der Museumsinsel besiegelt werden. Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" will aus Senatskreisen erfahren haben, dass zwischen Bund und Berlin Einigkeit darüber herrsche, den Empfehlungen der Schlossplatz-Kommission zu folgen, und einen Neubau mit barocker Fassade zu errichten.

Blitzartig durchschneiden grelle Lichtstrahlen die Häuserfluchten einer Megastadt, bis die Leinwand in geometrische Formen zerfällt. Gähnende Schatten breiten sich aus und verschlingen die Blitze mit ihrer Schwarzmalerei.

Von Johannes Voelz

Thomas Flierl ist der fünfte Kultursenator in zwei Jahren: Nachfolger von Peter Radunski, Christa Thoben, Christoph Stölzl und Adrienne Goehler, die jeweils individuelle Sparmethoden entwickelten. Peter Radunski erfand die Bemühenszusage.

Herr Julian Nida-Rümelin, in den vergangenen Wochen haben die Ministerpräsidenten der Länder angekündigt, ab 2005 aus der Finanzierung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aussteigen zu wollen. Nun hat auch Berlin im Rahmen der Haushaltssanierung sowohl seine Beteiligung an den Baukosten der Museumsinsel als auch am Betriebshaushalt ab 2003 in Frage gestellt.

Der rot-rote Senat, daran besteht kein Zweifel mehr, will sich von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz trennen. Ein erster Schritt ist mit der - allen Anzeichen nach zu erwartenden - Übernahme des Berliner Anteils an den Sanierungskosten der Museumsinsel durch den Bund getan.

Rund 31 Millionen Euro jährlich hofft Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) zu sparen, indem das Land sich an den Investitionen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht mehr beteiligt. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte nach Abschluss der Haushaltsberatungen, diese Mittel würden "für 2003 auf Null gesetzt".

"Der Ausstieg ist die Verhandlungsposition, die von den Ministerpräsidenten beschlossen wurde." So die knappe Presseerklärung der Ministerpräsidentenkonferenz zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Wochenende.

Berlin ist bei den Museen der Welt so beliebt wie lange nicht mehr: Die Häuser von Tokyo bis Barcelona reißen sich um Übernahmen Berliner Ausstellungen. New Yorks "Museum of Modern Art" wird im Frühjahr 2004 seine Schätze in Berlin präsentieren, das Pariser "Centre Pompidou" denkt "sehr ernsthaft" über eine Dependance in der deutschen Hauptstadt nach, wie nun Generaldirektor Peter-Klaus Schuster bestätigt (vgl.

In zehn Routen hat die BVG Berlins Straßen für die Lange Nacht unterteilt. Sechs davon starten vor dem Roten Rathaus, die Routen 1 bis 3 fahren im Sechs-Minuten-Takt.

"Sehen und Denken" heißt eine kleine, feine Ausstellungsreihe, die seit fünf Jahren an eher verborgenem Ort in der Akademie der Künste stattfindet: unter der Foyertreppe, wo der Akademiepräsident einmal im Jahr seine sogenannte Treppenrede hält. Ein Schelm, der hieraus Folgerungen über das Ansehen der Abteilung Bildene Kunst zieht, die hier eine Nische zur Präsentation von Mitgliedern und Gästen gefunden hat.

Von Nicola Kuhn

Während über die Verlagerung der Dahlemer Museumssammlungen nach Berlin-Mitte diskutiert wird, konnten ebendort zwei Wiedereröffnungen gefeiert werden. Die Neueinrichtungen der Museen für Osasiatische sowie für Indische Kunst markieren zwei Höhepunkte im Jahr 2000 der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Von Bernhard Schulz

Die Ordnung der Dinge hat mir zufällig die Weihnachtskolumne im Trialog beschert. Womöglich ist das ein Standort-Vorteil gegenüber meinen geschätzten Mitschreibern und Grund für mitmenschliche Zurückhaltung.

Die Volksbühne ist ein Paradebeispiel für Marketing und Understatement. "OST" steht auf dem Dach, wie ein Parteikürzel, und drin ist alles möglich - von Schlingensiefs Trashorgien zu Castorfs titanischen Exkursen über die russische Seele, die in Wahrheit verzweifelt-lustvolle Verbeugungen vor dem american way of life and death sind.

Antje Vollmers Lobeshymne auf die Museumsinsel teile ich. Und wenn das Stadtschloss wiedererrichtet werden und die ethnologischen Sammlungen aufnehmen würde, wäre dieses Ensemble, wie der Louvre in Paris, eine würdige Mitte Berlins.

Was hat die Museumsinsel in Berlin mit der Freien Universität zu tun? Zumindest soviel als die Museen im Zentrum Berlins nicht wie im Pariser Louvre ein ehemaliges Schloss in Anspruch nehmen, sondern eigenständige Gebäude.

Heute morgen um 10 Uhr öffnen sich endlich die Türen der Alten Nationalgalerie für die Öffentlichkeit - zur Wiederaneignung dieses kostbaren Kunstbesitzes den ganzen Dezember über bei freiem Eintritt. Der Enthusiasmus, um nicht zu sagen der Jubel der Festgesellschaft zur Wiedereinweihung am Sonntagvormittag wird sich bei den Besuchern zweifellos wiederholen.

Von Bernhard Schulz

Heute ist es endlich soweit: Ab zehn Uhr öffnen sich die Tore der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel für Jedermann. Zahllose Fernsehberichte und spaltenlange Artikel würdigten das Gelingen der grundlegenden Instandsetzung dieser Berliner Akropolis der Kunst.

Die feierliche Wiedereröffnung der Alten Nationalgalerie am heutigen Sonntag markiert einen Festtag im trüben Spätherbst. Mit dem beispielhaft restaurierten Bauwerk, aber ebenso mit der Zusammenfügung der lange zerrissenen Sammlung zum 19.

Bis 2010 werden Bagger und Bauarbeiter von der Museumsinsel nicht wegzudenken sein. Die Uhr des auf zehn Jahre angelegten Wiederaufbauprogramms tickt seit dem Jahr 2000.

Das erste Haus aus dem Ensemble der Berliner Museumsinsel ist nach umfänglicher Sanierung und gewichtigem Umbau fertig gestellt. Die Alte Nationalgalerie aus dem Verbund der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, wie sie zur Unterscheidung vom West-Berliner Neubau an der Potsdamer Brücke genannt wird, birgt erstmals seit der kriegsbedingten Schließung 1939 wieder den ungeteilten Überblick über die Kunst des 19.

Von Bernhard Schulz
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