Mit großen Erwartungen blickt die Kulturwelt auf die Wiedereröffnung der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel. In den seit 1998 generalinstandgesetzten Räumen des Kunst-Tempels mit den Sammlungen von Malerei und Skulptur des 19.
Museumsinsel
Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin stellte gestern in Berlin seinen Haushalt für das kommende Jahr vor und erneuerte dabei sein Angebot, die Baumaßnahmen auf der Berliner Museumsinsel zu finanzieren. Daran knüpfte er allerdings Bedingungen: Er sehe durchaus, sagte der SPD-Politiker, dass Berlin "haushaltsmäßig in einer ziemlich verzweifelten Lage" sei.
Blendend weiße Marmortreppen und -geländer. Goldene Ornamente an den Durchgängen zu den Sälen und Kabinetten, wo edle Stoffe an den Wänden und sanftes Licht die Räume erhellen und die eigentlichen, goldgerahmten Helden bestens in Szene setzen: Knapp zwei Wochen vor der festlichen Wiedereröffnung blicken wir in die Alte Nationalgalerie.
Würdevoll und elegant erweckt es hohe Erwartungen - das Treppenhaus der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel. Der auf einem Sandsteinsockel ruhende Tempelbau, nach Plänen Friedrich August Stülers durch Heinrich Strack 1876 vollendet, wurde in den vergangenen drei Jahren für 133,5 Millionen Mark vom Keller bis unters Dach generalsaniert.
Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn montags ist das Pergamonmuseum geschlossen. Auch die Götter brauchen ihren Sonntag, wollen wenigstens am Montag in Ruhe gelassen werden.
Berlins graue und von Kriegsschäden gezeichnete "Akropolis" in der Spree bekommt wieder Glanz. Wenn am 2.
Vertreter führender Wirtschaftsunternehmen und das ZDF haben ein Kuratorium zur Unterstützung der Berliner Museumsinsel gegründet. Das Großprojekt eines Ausbaus der Museumsinsel bedürfe einer breiten Unterstützung in der Gesellschaft, hieß es zur Begründung.
Komisches Wort: Kulturpolitik. Seltsam aber auch die Umkehrung: politische Kultur.
Langsam schiebt sich die Museumsinsel in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Aber ist das große steinerne Schiff in der Spree schon dort angekommen, wo es hingehörte - sagen wir: an dem Ort, den man gerne und herzlich ungefähr mit der Formel vom "deutschen Louvre" umschreibt?
Berlin will den Bund in seiner Finanznot zur Kasse bitten. Seit seiner Wahl zum Regierenden Bürgermeister setzt Klaus Wowereit auf die nationale Aufgabe der Hauptstadt.
Eben noch musste für die Sanierung der Museumsinsel Baustopp wegen ausbleibender Berliner Zahlungen befürchtet werden. Nun soll es sogar schneller gehen.
Ganz mag sie auch als Berliner Kulturstaatssekretärin die Rolle der Oppositions-Frau nicht ablegen: Wenn sich die Crème der lokalen Politik bei der 10. "Langen Nacht der Museen" im Promibus zu hippen Bildungsbürger-Locations chauffieren lässt, organisiert Alice Ströver einfach einen Gegen-Trip zu jenen hauptstädtischen Ausstellungs-Orten, an denen es brennt, deren Zukunft ungewiss ist.
Nach Bayreuth fährt Frau Merkel gerne. Zuletzt im Juli.
Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hat die Bundesregierung zur kompletten Übernahme der Baufinanzierung für die Berliner Museumsinsel vom Jahr 2003 an aufgefordert. Mit dem derzeitigen, veralteten Finanzierungsmodell, bei dem sich der Bund und das Land Berlin die Baukosten zur Hälfte teilen, lasse sich das Ensemble nicht wie vorgesehen bis zum Jahr 2010 fertig stellen, sagte SPK-Präsident Klaus-Dieter Lehmann in einem Interview.
"Ich war nicht ausgezeichnet!!
Bis zum 15. September finden weiterhin jeden Abend Veranstaltungen auf der Museumsinsel statt.
Es ist der große Kulturerfolg dieses Sommers: Noch bis September dauert das Open-Air-Festival auf der Museumsinsel, und es hat in den vergangenen drei Monaten mehr als 50 000 Besucher angezogen. Das teilten die Veranstalter am Wochenende mit.
Es ist gewiss nicht die unangemessenste Reaktion, den drastischen lyrischen Auswurf, der Klaus Kinski 1952 aus der Feder schoss, unfreiwillig komisch zu finden. Pathetische Pose und wohlfeiler Expressionismus kennzeichnen die postum veröffentlichte Gedichtsammlung "Fieber - Tagebuch eines Aussätzigen" (Eichborn).
Die Berliner Shakespeare Company hat ehrgeizige Ziele. Ein privat finanziertes Globe Theater nach Londoner Vorbild soll gebaut werden.
Über das Areal des Hackeschen Markts ist jetzt ein vierbändiges Werk im Stadtwandel-Verlag herausgekommen. Die Bände widmen sich den Hackeschen Höfen, dem Neuen Hackeschen Markt, dem Gebäude Hackescher Markt 2-3 und dem Quartier an der Museumsinsel.
Das Freiluftkino Museumsinsel Im Kolonnadenhof der Alten Nationalgelarie, Bodestraße 1-3, zeigt am Sonntag, 5. August um 21 Uhr den Film: "Der Golem, wie er in die Welt kam.
Der dritte Beitrag zum Museumsinsel-Festival "Götterleuchten" huldigt Frauen, die aus Liebe starben: Mit "Tod aus Liebe - Mythos Eros" erforschen Regiestudenten der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" vier mythologische Frauen-Figuren und ihre Todesarten: Phaedra, die ihrem Stiefsohn Hippolyte verfallen ist; Lucretia, die sich umbringt, weil sie geschändet wird; Alkestis, die sich für die Liebe zu ihrem Mann opfert und die weissagende Kassandra treten in den geschichtsträchtigen Räumen des Neuen Museums in Erscheinung. Unter der künstlerischen Leitung von Manfred Karge rückt der Nachwuchs dem Mythos dabei mit Texten aus unterschiedlichen Epochen zu Leibe: Neben Bearbeitungen von Euripides, Racine und Schiller kommen auch zeitgenössische Autoren wie Christa Wolf zu Wort.
Mit etwas Fantasie können auch die staubigen Stufen eines Baugerüstes zur Freitreppe eines edlen Palastes werden. Ein Kronleuchter an der rohen Decke, ein Teppich auf dem nackten Beton - und die Dauerbaustelle im Innern des maroden Neuen Museums gibt die Kulisse für eine klassische Tragödie.
Letztes Jahr rückte Manfred Meihöfer mit seinem Ensemble aus Puppen und Gummitieren Schillers "Räubern" zu Leibe und landete einen Überraschungserfolg: Die gepriesene Produktion wurde zu diversen Theater-Festivals eingeladen. Beim "Götterleuchten" auf der Museumsinsel tritt die illustre Schar nun erneut an.
Ob die Kronprinzenbrücke, die U-Bahnlinie 2, das Wissenschaftszentrum Adlershof, die Museumsinsel oder die Stadtumgehung von Köpenick - ohne Brüsseler Fördergelder bliebe in Berlin etliches auf der Strecke. Schwer auszudenken, wie sich der ohnehin schleppende Aufbau Ost gestalten würde - ohne EU-Strukturhilfen, ohne Zuschüsse für Werften, Fahrradwege oder Kläranlagen.
Nun singen sie wieder draußen vor der Tür. Wenn der Sommer kommt, blüht die Freiluftkultur.
Wer hätte das gedacht: Dass unter einem sozialdemokratischen Bürgermeister für die Kultur alles gut werden würde. Zumindest wird zurzeit so geredet: Das hässliche Wort vom Sparen ist trotz Bankenkrise und Milliardenverlusten endgültig vom Tisch.
Nach den düsteren Wolken des drohenden Baustopps auf der Museumsinsel strahlt seit gestern die Sonne reinen Glücks: Die Übergabe der renovierten Alten Nationalgalerie an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz markiert die erste Etappe der Insel-Sanierung auf einem Weg, der wohl doch länger als bis zum anvisierten Ende des Jahrzehnts reichen wird. Von den Kosten, die nach neuester Sprachregelung der Preußen-Stiftung ganz vom Bund getragen werden sollen, sei lieber gar nicht die Rede: Die rund zwei Milliarden Mark werden, neuesten Schätzungen zufolge, bei weitem nicht ausreichen.
Viele Filme werden erst dann wirklich interessant, wenn man sich ihre Entstehungsgeschichte vergegenwärtigt. Wenn man zum Beispiel weiß, dass der Hauptdarsteller während der Dreharbeiten todkrank war, oder wenn in NS-Propagandafilmen wie "Titanic" (1943) oder "Kolberg" (1945) ein Regime seinen eigenen Untergang inszeniert.
Neuer Senat und neuer Regierender Bürgermeister, neuer Streit und hoffentlich bald auch Neuwahlen - mal wieder typisch Berlin, alles neu. Manches alte Problem löst sich derweil ganz im Stillen und dennoch spektakulär.
Seit einer Woche ist der PDS-gestützte rot-grüne Minderheitssenat im Amt. Am Donnerstag wird der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit seine Regierungserklärung vor dem Abgeordnetenhaus abgeben.
Ein drohender Bau- und Planungsstopp bei der Sanierung der Berliner Museumsinsel scheint abgewendet zu sein. Bisher war nicht gesichert, dass das Land Berlin dazu seinen Anteil in Höhe von 30 Millionen Mark für das Jahr 2001 rechtzeitig bereitstellt, zumal ein Nachtragshaushalt von der Berliner SPD im Zuge der Koalitionsauflösung abgelehnt wurde.
Rette sich wer kann, heißt der Wahlspruch in der Finanzkrise Berlins. Während die Berliner jetzt so tun, als wäre ganz Berlin nur Kapitale - Kultur, Bildung, Wissenschaft als Nationalsymbole -, tricksen Bund und Länder sich aus der Verantwortung.
Die CDU-Mehrheit im Senat hat gestern den Entwurf für einen Nachtragshaushalt 2001 beschlossen. Darin werden Mehrausgaben und Einnahmeausfälle in Höhe von 700 Millionen Mark ausgeglichen.
Man nennt sie die "Jesuiten der Wirtschaft". Bei McKinsey, der weltweit bekanntesten Unternehmungsberatung, wird so streng auf die Firmenkultur geachtet, dass eine eigene Sprache geprägt wurde, die etwa Kunden in "Klienten" verwandelt.
Tief aus dem Berliner Haushaltsloch wird Ruf nach Bundeshilfen immer lauter. Vor allem in einem Bereich, in dem der Bund in den letzten Monaten schon größere Lasten übernommen hat, hofft das Land auf weitere Millionen-Zuschüsse.
Der Bund soll nach dem Wunsch Berlins möglichst ganz die milliardenteure Sanierung der Museumsinsel übernehmen. "Berlin hat immer wieder betont, dass der Bund sich stärker in der Kulturfinanzierung engagieren soll", sagte der Sprecher der Senatsfinanzverwaltung, Klaus Dittko, am Montag.
Die Berliner Landesregierung streitet weiter über den richtigen Umgang mit der Finanzkrise. Wie lässt sich kurzfristig noch mehr einsparen?
Die Entscheidung fällt an Sommerabenden nicht immer leicht: Lieber ins Kino oder an die frische Luft? Zum Glück lässt sich beides kombinieren, denn die Saison der Freiluftkinos hat begonnen.
Jeden Tag eine neue Finanzlücke im Landeshaushalt: Erst kamen Personalausgaben und Sozialhilfeleistungen, die 200 bis 300 Millionen Mark höher als im festgelegten Etat 2001 liegen. Dann blieben Vermögensveräußerungen in Millionenhöhe aus.