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Thema

Museumsinsel

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften grub den vergessenen Gründer des Alten Museums wieder ausTilmann Warnecke Die Vorgänge klingen hochaktuell, fanden aber vor knapp 200 Jahren statt: Da die königlichen Sammlungen über die ganze Stadt verstreut und schwer zugänglich waren, wurde eigens eine Museumskommission eingesetzt. Sie sollte die Bestände neu ordnen.

Von Tilmann Warnecke

Die Sanierung der Museumsinsel nach dem vorgesehenen Zeitplan ist fürs Erste gesichert. Wie die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mitteilt, hat der Regierende Bürgermeister den Präsidenten der Preußen-Stiftung davon in Kenntnis gesetzt, dass das Land Berlin nah Beschluss des Senats die ursprünglich vereinbarte Summe von 100 Millionen Mark zur Verfügung stellen wird, zusammengesetzt aus 75 Millionen Mark aus dem Landeshaushalt sowie 25 Millionen Mark aus europäischen Fonds.

Ach, wenn sich doch alle Probleme der Berliner Kulturpolitik derart in Luft auflösten ! Eben erst hatte Ex-Kultursenatorin Christa Thoben eingestanden, Berlin könne in diesem Jahr statt der versprochenen 100 nur 75 Millionen Mark für die Museumsinsel aufbringen, da bringt der "Regierende" die Sache wieder ins Lot.

Von Bernhard Schulz

Die neuen Räume im Südflügel des Pergamonmuseums können nach achtjähriger Planungsphase wieder besucht werdenNikolaus Bernau Schroff stehen sie nebeneinander im Südflügel des Pergamonmuseum: die alte, noch von der Teilung der Bestände zwischen Ost und West geprägte DDR-Inszenierung des "Islamischen Museums" und die neue Ausstellung des wiedervereinten und umbenannten "Museums für Islamische Kunst". Auf der einen Seite des Lichthofes für die babylonische Prozessionsstraße sind leicht angestaubt wirkende, etwas schummrige Oberlichträume mit steifen Holzvitrinen, Linoleum und elfenbeinfarbenen Wänden zu sehen.

Die Debatte um die Finanzierung der Berliner Kultur nimmt an Schärfe zu. Am Dienstag verwahrten sich Finanzsenator Peter Kurth (CDU) und Senatssprecher Michael-Andreas Butz gegen eine Einmischung von Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) in Finanzentscheidungen des Landes.

"Treffpunkt Tagesspiegel: Reif für die Insel" - eine erregte Debatte über Berlins KulturpolitikChristiane Peitz Zum Beispiel die Museumsinsel. Da hat Berlin eine einzigartige Sammlung der Weltkunst, die gerade erst von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Von Christiane Peitz

Dieses Eingeständnis ist bitter: Berlin, gab Kultursenatorin Christa Thoben zu verstehen, kann seinen Anteil an den Mitteln für die Sanierung der Museumsinsel in diesem Jahr voraussichtlich nicht aufbringen. Statt 100 Millionen Mark kommen nur 75 Millionen zusammen - mit der fatalen Folge, dass der Bund seinen Anteil, der Rechtslage entsprechend, gleichermaßen herunterfahren muss.

Von Bernhard Schulz

Die bronzenen Jünglinge, welche derzeit in der noblen Rotunde des Alten Museums von der Antikensammlung in einer Sonderausstellung zusammengestellt sind, sahen mit Gunst auf die versammelten edel gewandete Menge herab: Ihr Haus, und die Museumsinsel insgesamt, wurde unter den Schutz der Unesco gestellt. Und damit, wie ihr Generalsekretär Koichiro Matsuura, wurden die in den hundert Jahren zwischen 1830 und 1930 nach Plänen von Schinkel, Stüler, Strack, Ihne, Messel und Hoffmann entstandenen fünf Museumsgebäude, zum Genossen der Pyramiden, der großen Mauer, des Grand Canyon - und der mythischen Stammmutter "Lucy", deren fossilierte Knochen in Berlin hat am Freitag die Aufnahme der Museumsinsel als "Berlinische Akropolis" in die Unesco-Welterbeliste gefeiert.

Was auf dem Gelände geschehen soll, das heute in die Liste des Weltkulturerbes der Unesco aufgenommen wirdPeter Klaus Schuster Die Antike als unwiederholbare Vergangenheit, die es im Reich der Künste und der Museen wieder herzustellen galt, dies ist der Grundgedanke für Schinkels Gemälde "Griechenlands Blüte". Es ist geradezu das Programmbild für den neuen "Masterplan zur Berliner Museumsinsel" als einer geistigen Mitte nicht nur für Berlin.

Michael Naumann, Staatsminister für Angelegenheiten der Kultur und Medien, sagte am Dienstag auf einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin, er strebe eine "Beschleunigung des Ausbaus der Museumsinsel" an. Die Bauphase sei auf dreißig Jahre angelegt, aber er sei bemüht, sie auf zehn Jahre zu verkürzen: "Dazu bedarf es öffentlicher Unterstützung und mehr Geld.

Von Reinhart Bünger

Die Turbulenzen um die neuesten Ideen des Generaldirektors der Staatlichen Museen haben die Aufmerksamkeit schlagartig auf diesen größten Museumskomplex in Deutschland zurückgelenkt. Dabei schien es um die Museen und die sie tragende Stiftung Preußischer Kulturbesitz ruhig geworden zu sein: Das erste Amtsjahr ihres nach langem Interregnum bestimmten Präsidenten Klaus-Dieter Lehmann geht dem Ende zu, und die Vorhaben der Museen - insbesondere auf der Museumsinsel - sind finanziell und planerisch auf den Weg gebracht.

Von Bernhard Schulz

Befürworter der jüngst vom Generaldirektor der Staatlichen Museen, Peter-Klaus Schuster, geäußerten Vorschläge für die Museumsinsel dürften es mit einiger Enttäuschung registrieren: Auf der gestrigen Sitzung des Stiftungsrates der Stiftung Preußischer Kulturbesitz blieben seine spektakulären Pläne für eine Neuordnung der Berliner Museumslandschaft als Thema außen vor. Sie berührten nicht den für die nächsten zehn Jahre geltenden Masterplan für die Museumsinsel, hieß es.

Die Museumsinsel beflügelt die Phantasie. Nachdem Gerhard Schröder Anfang Oktober - als erster Bundeskanzler überhaupt - zur Zukunft der Insel gesprochen hat, spinnt Peter-Klaus Schuster den Faden weiter.

Von Bernhard Schulz

Die Entwicklung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz habe "eine neue Wendung genommen", bilanzierte ihr Präsident, Klaus-Dieter Lehmann, erfreut die gestrige Sitzung des Stiftungsrates.Der Rat, der mit den 16 Bundesländern und dem Bund die Träger der Preußen-Stiftung umfaßt, traf eine Reihe gewichtiger Entscheidungen.

Von Bernhard Schulz

Der Pergamonaltar auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte gleicht gegenwärtig einer Baustelle: Die Restaurierung des ergrauten und innerlich verrosteten Giganten- und Götterfrieses wird noch bis in die Jahre 2001/2002 dauern.In den Räumen rechts und links vom Hauptstück des Pergamonmuseums, in den Sälen der römischen und der hellenistischen Architektur, ragen die Bauten einer anderen wichtigen antiken Stadt in die Höhe: das Markttor und - etwas verschämt in die Ecke gedrückt - das Fragment des Rathauses von Milet, beide für eine Ausstellung "100 Jahre Ausgrabungen in Milet" mit einem Löwenkopf und einem Purpurstreifen gekennzeichnet.

Steffen Lehmanns erster architektonischer Auftritt in Berlin, die Berliner Volksbank am Potsdamer Platz - als Partner von Arata Isozaki -, war ein Paukenschlag.Das zweite Großprojekt, das Lehmann jetzt in Berlin verwirklicht hat, ist das "Quartier an der Museumsinsel".

Kaum zwei Wochen nach seiner offiziellen Amtseinführung hat der neue Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Klaus-Dieter Lehmann, auf seiner ersten Jahrespressekonferenz bereits weitreichende Veränderungen verkündet.Sie betreffen in erster Linie die Bauvorhaben auf der Museumsinsel in Berlin-Mitte, die Struktur der Staatsbibliothek und die Reform der Stiftungsverwaltung.

Erstmals tagt am heutigen Donnerstag der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gänzlich in neuer Besetzung.Der Bundeskulturbeauftragte Michael Naumann, dessen angestrebter Ministerrang inzwischen auf den Gesetzgebungsweg gebracht worden ist, sitzt vor, Berlins Kultursenator Radunski wirkt als einer der Stellvertreter.

Von Bernhard Schulz

KLAUS-DIETER LEHMANN (58), ist als Nachfolger von Werner Knopp neuer Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.1990 war der diplomierte Physiker, Mathematiker und Professor der Wirtschaftsinformatik zum Generaldirektor der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main sowie der Deutschen Bücherei Leipzig ernannt worden.

Von Caroline Fetscher

Irritationen hatte es im Vorfeld gegeben, eine Reihe von gewollten und ungewollten Mißverständnissen, wie sie in Berlin schon fast zum (un-)guten Ton gehören.Inzwischen haben sich die Gemüter beruhigt.

Gegenüber der Sammlung Berggruen im östlichen Stülerbau bald eine Sammlung Newton? Verführerische Idee, nicht nur für den Bezirk Charlottenburg, der nach Wegzug des Ägyptischen Museums auf die Museumsinsel auf einen seiner Publikumsmagneten wird verzichten müssen.

Nichts ist wirklich passiert, und doch ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.Die Anmeldung der Berliner Museumsinsel zur Liste des "Unesco-Weltkulturerbes" hat sich zu einer mittleren Affäre ausgewachsen.

Von Bernhard Schulz
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