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Thema

Volksentscheid über das Tempelhofer Feld

2,4 Millionen Menschen haben am Sonntag die Wahl: Der Volksentscheid zu Pro Reli bestätigt Berlin als Hauptstadt der direkten Demokratie.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mit einem offenen Brief an katholische Gemeinden hat sich das Bündnis "Christen Pro Ethik" erneut zu Wort gemeldet. Darin plädieren sie für die Erhaltung des Pflichtfachs Ethik an Berliner Schulen, damit auch weiterhin Schüler verschiedener Religionen und Kulturen ins Gespräch kommen.

In zwei Wochen findet der Volksentscheid über die Einführung eines Wahlpflichtfachs Ethik/Religion statt. Wir haben nachgeforscht: Wie christlich ist Berlin? Die Antwort zeigt eine tief gespaltene Stadt

Von Lars von Törne

Jetzt wird es ernst mit der Abstimmung über den Pro-Reli-Volksentscheid. Seit Dienstag werden die Benachrichtigungen verschickt. Bis spätestens Ende nächster Woche bekommen 2 453 418 wahlberechtigte Berliner Post vom Landeswahlleiter.

Von Stefan Jacobs
zöllner

Ethik hilft bei der Vermittlung gemeinsamer Werte und fördert so die Integration, findet Bildungssenator Jürgen Zöllner. Ethikunterricht für alle ist seiner Ansicht nach bisher der Weg, auch junge Muslime in die Gesellschaft zu integrieren. Einem Erfolg des Volksentscheides sieht er deshalb mit Skepsis entgegen.

Von Ulrike von Leszczynski
Eichstädt-Bohlig

In zwei Wochen steht der Pro-Reli-Termin fest. Kritik kommt von der Opposition: Die Koalition ignoriere die Verfassungsvorgabe. Schließlich habe man sich vor Jahren drauf geeinigt, dass Volksentscheide aus Kostengründen auch mit Wahlen zusammengelegt werden können.

Von Christoph Stollowsky

Der Regierende Bürgermeister spricht sich gegen den Termin zur Europawahl aus, was viele Kritiker auf den Plan ruft. Denn eine vorgezogene Abstimmung würde 1,4 Millionen Euro mehr kosten. Die Entscheidung dazu soll allerdings erst nach der amtlichen Auszählung fallen.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach
wowereit

Was wird nun aus dem Flughafen Tempelhof? Der Regierende Bürgermeister Wowereit ist froh, wenn die Debatte beendet ist und duldet nach dem gescheiterten Volksentscheid erst recht keinen Widerspruch mehr. Oppositionsführer Pflüger gibt derweil nicht auf - und redet sich den Sieg herbei. Am Ende könnte die Filmbranche als Gewinner dastehen.

Vor dem Hintergrund der Tempelhof-Abstimmung haben die Chefs des Studios Babelsberg, Carl Woebcken und Christoph Fisser, ihren Willen bekräftigt, den Flughafen zum dritten großen Filmstandort der Region neben Babelsberg und Adlershof auszubauen. Seit November 2006 liege ihr Konzept dem Bundesfinanzministerium und der Bundesimmobilienanstalt vor.

Markus Löning(FDP), Berliner Vorsitzender: „Über eine halbe Million Berliner und damit eine deutliche Mehrheit der Abstimmenden hat sich für den Weiterbetrieb Tempelhofs ausgesprochen. Als Demokrat kann der Regierende Bürgermeister dieses deutliche Signal nicht einfach ignorieren.

Tempelhof war einst die Verbindung zur freien Welt. Inzwischen fliegen nur noch 1000 Menschen am Tag vom Traditionsairport

tempelhof

Der Volksentscheid für den Flughafen scheiterte an 80.000 fehlenden Ja-Stimmen. Die Unterstützung für das Bürgerbegehren war im Westen deutlich größer. Die Befürworter wollen trotzdem weiterkämpfen.

Von
  • Klaus Kurpjuweit
  • Susanne Vieth-Entus

Rainer Schwarz, Flughafenchef: „Ich bin froh über die doch klare Entscheidung und hoffe, dass die Diskussion um Tempelhof nun endlich zu Ende ist. Wir können unseren Blick jetzt auf die Zukunft richten und die heißt Berlin-Brandenburg International in Schönefeld.

CDU-Fraktionschef Friedbert Pflüger kämpfte für Tempelhof – und zugleich um seine politische Zukunft. Klaus Wowereit dagegen verbrachte den Sonntag bewusst zurückgezogen. Sein Opernbesuch fiel aus.

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