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„Unter keinen Umständen finanzierbar“: Giffey hält ZLB-Umzug an den Alexanderplatz für unrealistisch
Immer wieder wird ein Umzug der Zentral- und Landesbibliothek ins Galeria-Kaufhaus am Alexanderplatz ins Spiel gebracht. Aus Sicht von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey gibt es jedoch hohe Hürden.
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Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hält einen Umzug der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das Galeria-Kaufhaus am Alexanderplatz für wenig realistisch. „Im Moment haben wir keine seriöse Finanzierungsgrundlage, um die ZLB dort einziehen zu lassen, auch wenn die Commerz Real sich das wünscht und Galeria sich das vorstellen kann“, sagte Giffey am Montag im Wirtschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses.
Demnach sei derzeit vollkommen unklar, wie sich eine Miete von Teilen des Gebäudes am Alexanderplatz finanzieren ließe. Auch weil die Mietforderungen des Eigentümers zu hoch seien, sagte die Senatorin.
Giffey fordert Verlängerung des Mietvertrags für Galeria
„Im Moment sind es Bedingungen, die für das Land Berlin unter keinen Umständen finanzierbar sind, weil wir zwei alte Standorte zu tragen haben und weil ein neuer Standort zusätzlich in der finanziellen Aufwendung, die dafür nötig wäre, nicht leistbar ist.“
Daneben stellte Giffey weitere Bedingungen für einen Umzug der ZLB an den Alexanderplatz. So müsse sichergestellt sein, dass der Warenhaus-Konzern Galeria zugleich längerfristig in dem Gebäude bleiben kann. Es sei „erst einmal die Grundvoraussetzung, dass der Mietvertrag verlängert wird und die Beschäftigten Sicherheit haben.“
Der aktuelle Vertrag von Galeria am Standort läuft laut Giffey bereits Ende Februar 2026 aus. „Diese Zeit ist schnell um, deswegen müssen wir auch jetzt Gespräche führen, wie das weitergeht.“ Die Wirtschaftssenatorin betonte, dass der städtebauliche Vertrag mit dem Eigentümer verpflichtend ein Warenhaus in dem Gebäude am Alexanderplatz vorsehe.
Über die Zukunft der ZLB wird seit knapp zwei Jahren eine intensive Debatte geführt. Damals hatte der ehemalige Kultursenator Joe Chialo (CDU) das Gebäude der Galeries Lafayette in der Friedrichstraße als neuen Standort ins Spiel gebracht.
Mittlerweile scheint diese Lösung jedoch nicht mehr realisierbar zu sein. Später hatte Chialo öffentlich einen Umzug in das Galeria-Kaufhaus erwogen. Bislang haben sich jedoch auch diese Pläne aufgrund der schlechten Finanzlage des Landes nicht konkretisiert.
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