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Die Berliner Stadtreinigung ist wieder im Warnstreik. Davon ist auch die Müllabfuhr betroffen.

© dpa/Jörg Carstensen

Update

Wie werde ich nun meinen Müll los?: Was der Streik der Stadtreinigung für Berliner bedeutet

Für diese Woche hat Verdi die BSR zum Warnstreik aufgerufen. Betroffen davon ist nicht nur die Straßenreinigung, sondern auch Recyclinghöfe. Was für Sie nun wichtig ist.

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Beschäftigte der Berliner Stadtreinigung (BSR) haben von Montag an die Arbeit niedergelegt. Unter anderem hat die Gewerkschaft Verdi Mitarbeiter der Straßenreinigung zum Warnstreik aufgerufen. Dort müsse bis Freitag mit „erheblichen Einschränkungen“ gerechnet werden, teilte die BSR mit. Vom Warnstreik betroffen sind zudem die Recyclinghöfe. In einigen Bezirken fallen die Kieztage aus.

Das führt zu Einschränkungen im Alltag der Berlinerinnen und Berliner. Worauf Sie nun achten müssen, wie Sie Ihren Sperrmüll trotzdem entsorgen können und warum Sie sich vor der einen oder anderen Ratte nicht zu erschrecken brauchen – eine Übersicht.

Was tun, wenn die Abfallcontainer voll sind?
Aufgrund der Streiksituation ist es laut der BSR vorübergehend und nur ausnahmsweise gestattet, Abfalltüten auch neben den Abfallbehälter abzustellen. Bei den nächsten regulären Abfuhrterminen werden diese dann ordnungsgemäß entsorgt. Dem stimmte auch Verdi-Vertreter Stefan Bornost in der „Berliner Morgenpost“ zu. Er versicherte, dass aller Müll entfernt werde.

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Führt der Müll zu einer Vermehrung der Ratten?
Gut zugänglicher Müll stellt für die Tiere in der Stadt eine einfache Nahrungsquelle dar – insbesondere für Ratten. Dies könnte zu einer Zunahme der Sichtbarkeit der Tiere in der Stadt führen, erklärt der Berliner Kammerjäger Burkhard Kraft. Jedoch bedeute das nicht zwangsläufig, dass die Rattenpopulation stark ansteige, da sich die Fortpflanzungsrate der Tiere in dieser kurzen Zeit nicht signifikant ändere.

Wie lange dauert die vollständige Entsorgung des Mülls nach Beendigung des Streiks?
Bezüglich der Dauer der Müllentsorgung erklärte Bornost, dass nach dem Streik zunächst die Müllablagerungen freigeräumt würden. Erst dann könnten die Tonnen wider regulär entleert werden. Im vergangenen Jahr sei der Müll eine Woche lang liegen geblieben, das Aufräumen habe zwei bis drei Wochen in Anspruch genommen. Eine deutliche Verbesserung werde aber bereits nach dem ersten regulären Abfuhrtermin sichtbar sein, sagte Bornost.

Wohin mit dem Sperrmüll in dieser Woche?
Auch die Abholung des Sperrmülls ist von dem derzeitigen Streik betroffen. Sollte diese nicht verschoben werden können, rät Bornost, sich nach Brandenburg zu orientieren, da dort in dieser Woche nicht gestreikt werde.

Alternativ gibt es auch private Anbieter, die für die Entsorgung des Sperrmülls gebucht werden können. Im Vergleich zur privaten Abholung durch die BSR kosten diese jedoch deutlich mehr. Das kann dann schnell bis zu 400 Euro für drei Kubikmeter Sperrmüll kosten.

Was ist noch wichtig zu wissen?
Das Abstellen von Sperrmüll, Elektroschrott und anderen Abfällen im öffentlichen Straßenland – zum Beispiel vor den Toren geschlossener Recyclinghöfe – ist verboten. Ein solches Verhalten stelle illegales Ablagern von Müll dar und werde von den Ordnungsämtern mit hohen Bußgeldern geahndet, mahnt die BSR.

Die schwarz-rote Regierung in Berlin hat zu Beginn des Jahres das Bußgeld für illegale Müllentsorgung maßgeblich erhöht. Bei illegaler Sperrmüllentsorgung ist nun mit bis zu 8000 Euro zu rechnen. Zudem werde das illegale Abstellen von Müllsäcken zukünftig mit 500 Euro pro Sack berechnet, der Tagesspiegel hatte berichtet.

Aufgrund des Warnstreiks rechnet die Stadtreinigung mit deutlich mehr Anrufen im BSR-Service-Center, was zu längeren Wartezeiten führen kann. Die BSR bittet hierfür um Verständnis.


So streikt die BSR von Tag zu Tag

Von Mittwoch bis einschließlich Freitag

  • Straßenreinigung: Es sind erhebliche Einschränkungen zu erwarten, wie etwa bei der Leerung von öffentlichen Abfalleimern.
  • Winterdienst: Falls der Winterdienst aktiv werden muss, wird dies im Zuge einer Notdienstvereinbarung zwischen BSR und Verdi sowie der Gewerkschaft GKL stattfinden.
  • Müllabfuhr: An diesen Tagen werden die Restabfall- und Biogut-Tonnen sowie – im BSR-Zuständigkeitsbereich – die Wertstofftonnen nicht geleert. Eine Entsorgung erfolgt erst wieder beim nächsten regulären Abfuhrtermin.
  • Sperrmüll-Abholservice: Sperrmüllabholungen finden nicht statt. Die BSR kündigt an, sich mit den betroffenen Kundinnen und Kunden in Verbindung zu setzen, um Ersatztermine zu vereinbaren.
  • Recyclinghöfe: Alle 14 BSR-Recyclinghöfe bleiben geschlos­sen. Eine Annahme von Abfällen ist nicht möglich. Die BSR bittet darum, Anlieferungen auf die darauffolgende Woche zu verschieben.
  • Mechanische Behandlungsanlagen Gradestraße (Selbstanlieferung von Sperrmüll und Restabfall): Die Anlagen sind voraussichtlich den ganzen Tag geschlossen. Anlieferungen bitte auf die darauffolgende Woche verschieben.
  • Müllheizkraftwerk Ruhleben (Selbstanlieferung von Restabfall): Auch das Kraftwerk ist an diesen Tagen voraussichtlich ganztägig für Anlieferungen geschlossen. Bitte Anlieferungen auf die darauffolgende Woche verschieben.
  • Biomassezentrum Hennickendorf: Das Zentrum ist ebenfalls den ganzen Tag geschlossen. Anlieferungen bitte auf die darauffolgende Woche verschieben.
  • Kieztage: Die geplanten BSR-Kieztage in Lichtenberg (12. März), Mitte (13. März) und Neukölln (14. März) fallen aus.

Samstag

  • Müllabfuhr: Es finden keine nachgeholten Leerungen von Tonnen statt. Die Entsorgung erfolgt erst wieder am nächsten regulären Abfuhrtermin.
  • Recyclinghöfe: Alle 14 BSR-Recyclinghöfe bleiben geschlos­sen. Eine Annahme von Abfällen ist nicht möglich. Bitte Anlieferungen auf die darauffolgende Woche verschieben.
  • Kieztage: Der BSR-Kieztag in Tempelhof (Tempelhofer Damm) fällt aus.

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