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Das deutsche Team wurde nach dem verlorenen Finale gegen England in Deutschland empfangen.

© Arne Dedert dpa

Fußball-Fieber im Fernsehen: Fast 18 Millionen Zuschauer sahen das EM-Finale

Was bleibt nach den Rekordquoten medial von dem EM-Hype? Wird das Fernsehfenster für den Frauenfußball wieder deutlich kleiner?

Die „Tagesschau“ musste länger warten, der „Tatort“ mit Wotan Wilke Möhring fiel ganz aus: Das knapp gegen England verlorene Finale der deutschen Fußballfrauen am Sonntagabend hat das Programm im Ersten durcheinander gewirbelt. Es hat sich gelohnt. 17,9 Millionen Menschen verfolgten das Spiel im Fernsehen, zig Millionen beim Public Viewing dürften dazu gekommen sein. Der Marktanteil lag bei 64,8 Prozent, wie die ARD am Montag mitteilte.

Damit hat die deutsche Frauennationalmannschaft um Trainerin Martina Voss-Tecklenburg mit ihrem Spiel erneut einen Rekord eingefahren. Nie zuvor sahen so viele Zuschauer ein Fußballspiel der Frauen im Fernsehen. Schon das EM-Halbfinale am Mittwoch, in dem die deutsche Mannschaft gegen Frankreich siegte, hatte dem Frauenfußball eine Quoten-Bestmarke beschert. Die Übertragung im ZDF verfolgten 12,2 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 47,2 Prozent). Das Viertelfinale zwischen Deutschland und Österreich hatten in der ARD fast zehn Millionen Menschen verfolgt (Marktanteil: 38,2 Prozent).

Damit war es die höchste Reichweite, die je für ein Frauen-Fußballspiel von der AGF gemessen wurde.Der bisherige Rekord rührt von der WM 2011 her, die in Deutschland stattfand und auf deutlich mehr Interesse stieß als alle anderen Wettbewerbe davor und danach. Damals schied Deutschland im Viertelfinale aus, was knapp 17 Millionen Zuschauer verfolgt hatten.

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Als die Deutschen 2013 Europameisterinnen wurden, saßen etwas weniger als neun Millionen Personen vor dem Bildschirm.

Was bleibt medial von dem Hype, außer dem Wunsch, dass es bei Fernsehübertragungen nicht ständig der Versicherung von (männlichen) Experten braucht, um zu zeigen, was für ein toller Sport da zu sehen ist? Wird das große Fernsehfenster für den Frauenfußball (fast alle EM-Spiele wurden von ARD/ZDF live übertragen) wieder deutlich kleiner?

„Wir sind beim Thema Frauen-Fußball bislang weder im TV noch online untätig gewesen“, sagt ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky dem Tagesspiegel. „Regelmäßig berichten wir in der ,Sportschau’ über die FFBL, im Stream und im TV haben wir rund 15 Spiele in der vergangenen Saison live gezeigt. Darüber hinaus übertragen wir gemeinsam mit dem ZDF Frauen-Länderspiele und haben in der Vergangenheit auch die Großereignisse immer umfassend begleitet. Das werden wir, soweit es uns rechtlich möglich ist, auch in Zukunft weiterhin tun.“

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