Die Kosovo-Friedenstruppe Kfor will eine weitere Eskalation der Gewalt albanischer Rebellen im Grenzgebiet zu Südserbien mit einer Truppenverstärkung verhindern. Etwa 200 britische Soldaten seien mit Panzern und Geländewagen verlegt worden, "um aufständische Aktivitäten zu verhindern und zu unterbrechen", sagte Kfor-Sprecher Mark Whitty am Freitag in Pristina.
Kosovo
Die 5000 noch in Berlin lebenden Kosovo-Albaner geraten zunehmend in Bedrängnis. Nachdem im August das Rückkehrerprogramm abgelaufen war, mit dem sich insgesamt 2800 Kosovaren freiwillig auf die Reise gen Heimat machten, wird jetzt vermehrt abgeschoben.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat eine europäische Regelung der Zuwanderung gefordert. "Dabei darf es aber nicht darum gehen, das Grundrecht auf Asyl aufzuheben", sagte Thierse bei der Vorstellung des Berichts des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) am Montag in Berlin.
Die Geburtsstunde der UCPMB ist der 26. Januar 2000.
Jugoslawiens Präsident Vojislav Kostunica hat sich am Montag um eine Entschärfung der Spannungen zwischen Serben und Kosovo-Albanern in Südserbien bemüht. Am Rande einer OSZE-Konferenz in Wien erklärte Kostunica, er werde noch am Montag in das Krisengebiet reisen.
Der ehemalige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic ist am Samstagabend in Belgrad als Vorsitzender seiner Sozialistischen Partei Serbiens (SPS) bestätigt worden. Dieses noch inoffizielle Ergebnis meldete der Belgrader Sender B-92.
Jedes seiner Worte wird genau auf die Goldwaage gelegt werden. Kein Gesichtsausdruck wird unbemerkt bleiben, und jeder Händedruck wird genau analysiert werden.
In der Kosovo-Hauptstadt Pristina ist nach Augenzeugenberichten ein Berater des Albaner-Politikers Ibrahim Rugova erschossen worden. Der Augenzeuge berichtete am Donnerstag, auf Xhemajl Mustafa sei vor seinem Haus vier Mal geschossen worden.
Genug ist genug: nie mehr unter der Regie Belgrads. Montenegros Präsident Milo Djukanovic kann sich mit der orthopädischen Halskrause kaum rühren, aber beim Thema Unabhängigkeit für sein Land rückt er energisch vor auf die Stuhlkante.
Vor seinen Augen erschossen serbische Milizionäre seinen Vater und seinen Onkel. Wenige Augenblicke später entkam Bardhyl Hoti.
Jugoslawien soll schon bald wieder in den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen werden und Mitglied der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) werden. Die Aufnahme wird noch bis Jahresende erwartet, so dass schon ab 2001 mit ersten Krediten zu rechnen ist.
Für die rund 600 000 Einwohner der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro gilt nun die D-Mark als einziges gesetzliches Zahlungsmittel. Ade Dinar!
Mitglieder des Balkan-Stabilitätspakts sind am Montag in Belgrad erstmals seit seiner Gründung auf jugoslawischem Boden zusammengekommen. An dem auf zwei Tage angesetzten Treffen nahmen neben dem jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica auch mehr als 120 serbische Bürgermeister teil.
Die deutsche Mark gilt ab sofort als offizielle Währung in der jugoslawischen Teilrepublik Montenegro. Mit ihrem Beschluss ersetzt die montenegrinische Zentralbank den Dinar, was als weiteres politisches Signal zur Loslösung von Serbien verstanden wird.
Wahlen in den USA beeinflussen die ganze Welt. Die "unverzichtbare Nation" (Madeleine Albright), die "letzte verbliebene Supermacht" (Bill Clinton), wählt auch den Mann, der über Krieg oder Frieden fast überall mit entscheidet.
Die neue jugoslawische Bundesregierung hat als ihre Ziele strukturelle politische und wirtschaftliche Reformen und die Öffnung gegenüber der internationalen Staatengemeinschaft genannt. Der designierte Regierungschef Zoran Zizic bekannte sich am Samstag bei der Vorstellung des Regierungsprogramms vor dem Parlament in Belgrad zu Demokratie und Toleranz.
Nach dem deutlichen Wahlsieg für die gemäßigte Partei der Kosovo-Albaner hat sich der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica am Dienstag zu Gesprächen mit den Führern der albanischen Bevölkerungsmehrheit über die Zukunft des Kosovos bereit erklärt. Eine Unabhängigkeit der serbischen Provinz schloss er jedoch aus.
Auf dem Balkan werden nach Serbien auch in Kosovo die Karten neu gemischt. In Belgrad musste Milosevic gehen, in Pristina feiert der moderate Ibrahim Rugova ein Comeback.
Dreieinhalb Monate nach dem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im rheinland-pfälzischen Ludwigshafen haben zum Prozessauftakt am Montag vier Jugendliche aus der rechten Szene Geständnisse abgelegt. Die Frankenthaler Staatsanwaltschaft wirft den 15- bis 18-Jährigen versuchten Mord in sechs Fällen in Tateinheit mit versuchter besonders schwerer Brandstiftung vor.
Die Anklageschrift gegen die fünf Angeklagten, die sich seit Montag vor dem Landgericht wegen Verstoßes gegen die Ausländergesetze verantworten müssen, hat den Umfang eines mittleren Taschenbuches. Die Staatsanwaltschaft wirft den vier Männern und einer Frau vor, in Berlin und anderen Orten in Deutschland zwischen Oktober 1996 und Ende August 1999 gewerbsmäßig Menschen aus dem Kosovo in die Bundesrepublik eingeschleust zu haben.
Die Partei des früheren Chefs der albanischen UCK-Miliz, Hashim Thaci (PDK), hat wegen angeblich "gestohlener Siege" bei den ersten freien Wahlen im Kosovo protestiert. In vielen Gemeinden der Provinz sei die Kommunalwahl am Samstag manipuliert worden, sagte der PDK-Wahlkampfleiter Bilal Sherifi am Montag in Pristina.
Nach den Kommunalwahlen im Kosovo hat der gemäßigte albanische Politiker Ibrahim Rugova den Sieg für seine Demokratische Liga beansprucht. Nach Angaben der unabhängigen Wahlbeobachtergruppe KACI erreichte die Partei in allen größeren Städten der Provinz eine absolute Mehrheit.
Die Politiker der Kosovo-Albaner malen gerne in Schwarzweiß. Glaubt man ihren Schilderungen, besteht zwischen einem Slobodan Milosevic und seinem Nachfolger Vojislav Kostunica kein Unterschied.
Nach langen Jahren der autoritären Herrschaft in Jugoslawien will der neue Präsident Vojislav Kostunica die nötigen Reformen schrittweise angehen. Auf dem Balkan-Gipfel in Mazedonien nannte er am Mittwoch dabei auch die Neudefinition der Beziehungen zwischen den beiden Bundesländern Jugoslawiens, Serbien und Montenegro.
Eine unabhängige internationale Kommission hat in einem Bericht für UN-Generalsekretär Kofi Annan die Unabhängigkeit der serbischen Provinz Kosovo empfohlen. Bevor das Kosovo aber ein unabhängiger Staat werden könnte, müsse die Sicherheit der dort lebenden Minderheiten garantiert und Verhandlungen mit den Nachbarstaaten geführt werden, heißt es in dem am Montag (Ortszeit) vorgelegten, 297 Seiten umfassenden Bericht.
"Holt unsre Jungs heim!".
Irgendwann wird es dem amerikanischen Polizisten im Dienst der Vereinten Nationen (Uno) zu bunt. Unter dem ungeduldigen Hupen seiner Landsleute versucht sein albanischer Kollege den Stau rund um eine der größten Straßenkreuzungen Pristinas aufzulösen.
Im Juni 1999 haben die serbischen Milizen und die jugoslawische Armee den Kosovo geräumt. Nach einem monatelangen Vertreibungs- und Vernichtungsfeldzug gegen die Kosovoalbaner hatte die unnachgiebige Haltung der Nato diesen Rückzug erzwungen und die Rückkehr der Flüchtlinge ermöglicht.
Der Nahe Osten ist ein besonders extremes, aber keineswegs seltenes Beispiel für eine totale Verknotung aller möglichen Konflikte in einen. Als ob es nicht ausreichte, dass gewaltsame politische Konflikte ihre gewöhnlichen Ursachen haben: territoriale Streitigkeiten, wirtschaftliche Interessen, Ölquellen, Wasserquellen .
Bis zum Jahr 2003 will der Bundesnachrichtendienst seine Abteilung 3 "Auswertung" nach Berlin verlegt haben. Wie BND-Chef August Hanning bei einem Besuch im Tagesspiegel sagte, werden dann etwa 1000 der 5900 Mitarbeiter des Auslands-Geheimdienstes in der ehemaligen Roosevelt-Kaserne in Lichterfelde arbeiten.
Es war eine Revolution. Doch mit dem unblutigen Sturz des Tyrannen ist man in Serbien die Geister der Vergangenheit noch nicht los.
Im Kosovo bemüht sich die Unesco um eine radikale Bildungsreform. Dabei geht es nicht nur um eine Modernisierung, sondern auch um eine Überwindung der Negativbilder der jeweils anderen Seite.
Wohin man schaut, herrscht Freude über das Ende der Milosevic-Diktatur. Na ja, abgesehen von seinen politischen Vertrauten und den finanziellen Nutznießern des Regimes.
Der Diktator ist gestürzt, doch was bedeutet das Ende der Milosevic-Ära für die Flüchtlinge im Ausland? Drei Millionen Bürger Ex-Jugoslawiens sind auf der Flucht, seit Milosevic 1991 begann, erst Slowenien, dann Kroatien und Bosnien-Herzegowina zu überfallen und seit dem Winter 1998 auch im Kosovo so genannte ethnische Minderheiten zu vertreiben.
Nach dem Machtwechsel in Jugoslawien hat die EU die meisten Sanktionen gegen Serbien aufgehoben. Um die Sanktionen besser auszurichten, galten die Strafmaßnahmen seit dem 6.
Noch ist Serbien nicht verloren für die Demokratie. Aber auch noch nicht gewonnen.
Bis auf Weiteres werden Berliner Flüchtlinge aus der Bundesrepublik Jugoslawien nicht abgeschoben. Nachdem gestern die Außenminister der EU-Staaten die Sanktionen gegen Belgrad aufgehoben hatten, würde das so genannte Rückübernahmeabkommen zwischen Deutschland und der Bundesrepublik Jugoslawien de facto greifen.
Am Freitag wird wieder der Friedensnobelpreis vergeben. Wer hätte ihn verdient?
Der neu gewählte jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica hat in seiner ersten Ansprache die territoriale Integrität des Landes als vorrangiges Ziel bezeichnet. Einer Abspaltung Montenegros und des mehrheitlich von Albanern bewohnten Kosovo erteilte er eine deutliche Absage.
Serbien im Frühjahr 2002. Das Oppositionsbündnis "Allianz für den Wandel", das im September 2000 in mitreißender Art die Wahl gewonnen und seinen Sieg mit tagelangen Straßenprotesten durchgesetzt hatte, ist zerbrochen.