Nach einem Jahr Kosovo-Einsatz ist das Mandat der Bundeswehr unbefristet verlängert worden. Der Bundestag beschloss am Donnerstag mit großer Einhelligkeit, das Mandat der deutschen Soldaten für die internationale Friedenstruppe KFOR ohne zeitliche Einschränkung zu bestätigen.
Kosovo
Russland hat sich gegen den von der jugoslawischen Führung geforderten Abzug der Friedenstruppe Kfor und der zivilen UN-Mission Unmik aus dem Kosovo ausgesprochen. Ein Abzug könne "kaum zur Beilegung des Kosovo-Problems beitragen", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Außenminister Igor Iwanow am Donnerstag nach Gesprächen mit seinem albanischen Kollegen, Paskal Milo, in Moskau.
Heimat - einer der empfindlichsten Begriffe deutscher Sprache, beschwert mit Vorstellungen von Heimaterde, Heimatfilm, Heimatvertreibung, Heimatlosigkeit, wie sie schon im 19. Jahrhundert metaphysischen Schmerz bereitet: "Das eine nur, nach dem ich brenne - ich find es nicht, mein Heimatland!
Bei einer Serie von Anschlägen sind in der Krisenprovinz Kosovo vier Serben getötet worden. Sechs weitere Serben erlitten Verletzungen, darunter auch Kleinkinder, wie die UN-Mission in der jugoslawischen Provinz (UNMIK) am Freitag mitteilte.
An diesem Sonnabend trifft Bill Clinton zu einem zweitägigen offiziellen Besuch in Moskau ein. Beobachter sehen dem Gipfel mit großer Spannung entgegen: Nato-Osterweiterung, Kosovo-Krise und Tschetschenienkrieg haben für leichte Bodenfröste in den Beziehungen zwischen Russland und den USA gesorgt.
In seiner Rede bei der Verleihung des Karlspreises würdigte US-Präsident Bill Clinton am Freitag in Aachen unter anderem den europäischen Einigungsprozess. Auszüge"Die europäische Sicherheit bleibt eng verbunden mit der amerikanischen Sicherheit.
Für das Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten gibt es wieder eine neue Formel. Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat am Dienstag in einem Grundsatzvortrag über die Zukunft der Europäischen Union ein Bild benutzt, das seinen Landsleuten gut vertraut ist: Wie bei der Tour de France solle eine "Spitzengruppe" schneller voranpreschen.
Edel! Edel ist das erste Wort, dass einem einfällt, wenn man die neue CD "The KonstruKction of Light" von King Crimson in Händen hält.
Die einschlägigen Lokale heißen "Miami Beach", "Manhattan" oder "International Club". So schnell, wie sie aufmachen, sind sie auch wieder verschwunden.
Gesundheit: Ausstellung in der Humboldt-Uni zeigt die Gefahren nach Abschluss des Waffenstillstandes
Eine Mondlandschaft flimmert auf dem Monitor, im Hintergrund sind Schritte von Soldaten zu hören. Dann kracht plötzlich eine Explosion.
Die Union versucht, die Bundesregierung im Zusammenhang mit der Verlängerung des Kosovo-Einsatzmandats in Schwierigkeiten zu bringen. Der CDU-Außenpolitiker Karl Lamers warf der Regierung am Montag sowohl Terminschlamperei als auch inhaltliche Unklarheiten vor.
US-Außenministerin Madeleine Albright hat stärkeres Engagement der Europäer im Kosovo angemahnt. Bei der Entsendung von Polizisten in das Kosovo gebe es weiter Defizite, sagte Albright.
Von seinem Haus stehen nur noch die Grundmauern. Das Dach und alle Räume sind ausgebrannt.
So gefährlich hatten sich die Soldaten den Frieden nicht vorgestellt. Mehrere Jahrzehnte hat die Bundeswehr der äußeren Bedrohung standgehalten, nach der Wende waren die "Innere Führung" und der "Staatsbürger in Uniform" sogar zu einem Exportschlager für die neuen Demokratien in Osteuropa geworden - und plötzlich soll sich alles ändern?
Die prekäre Lage im Kosovo ein Jahr nach der Nato-Intervention gibt den Gegnern einer offensiven westlichen Menschenrechtspolitik Auftrieb. Die universalistische Moral, auf der sie beruht, sei wirklichkeitsfern und anmaßend.
Wenn Bill Clinton Außenpolitik veranstaltet, fühlt sich der US-Kongress übergangen. Und so tritt Amerikas Parlament dem Präsidenten gerade gegen das Schienbein, was die Mehrheitsverhältnisse hergeben: Es will die US-Truppen aus dem Kosovo abziehen.
Der Senat hat ein neues Programm für die freiwillige Rückkehr von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Bosnien-Herzegowina und der Republik Jugoslawien einschließlich Kosovo-Albanern aufgelegt. Damit wird ihnen Abschiebeschutz gewährt, obwohl sie in ihre sicheren Herkunftsgebiete abgeschoben werden könnten, wie Sozialstaatssekretärin Ingeborg Junge-Reyer und die Ausländerbeauftragte Barbara John erläuterten.
Die Westeuropäische Union ist schon eine paradoxe Veranstaltung - gewesen, wie man jetzt, da das Ende dieser europäischen Verteidigungsorganisation naht, anfügen muss. Die Beistandspflicht unter den WEU-Partnern ist auf dem Papier härter formuliert als der entsprechende Artikel im Nato-Vertrag - und doch ist für den europäischen Verteidigungsarm nie ein solcher Ernstfall eingetreten, wie ihn das nordatlantische Bündnis im vergangenen Jahr im Kosovo zu bestehen hatte.
Die grüne Bundesvorsitzende Antje Radcke hat vor weiteren Kriegseinsätzen der Bundeswehr gewarnt. Die von den Grünen und Teilen der SPD favorisierte Abschaffung der Wehrpflicht dürfe nicht zu einem "Hineinschlittern" in eine Interventionsarmee führen, sagte Radcke am Wochenende auf dem Parteitag der niedersächsischen Grünen in Nordenham.
Wieder steht eine UN-Mission in Schwarzafrika vor einem Desaster. Die Entführung von mehr als 500 UN-Soldaten im Busch von Sierra Leone wirft ein Schlaglicht auf die Ohnmacht von UN-Friedenstruppen in Afrika.
"Von Rudolf lernen heißt siegen lernen", hat Schröder kürzlich gesagt, als er gemeinsam mit Rudolf Scharping dessen neues Kooperationsprojekt zwischen Bundeswehr und Wirtschaft vorstellte. Ob der Verteidigungsminister des Kanzlers Worte als das pure Lob verstanden hat oder einen spöttisch-herablassenden Unterton gewittert hat, ist ungewiss.
Politik: UN nennen Geldmangel als Hauptursache für Misserfolg - Briten retten Ausländer aus Freetown
Der Misserfolg der UN-Blauhelmmission in Sierra Leone ist nach Darstellung eines Sprechers der Vereinten Nationen die Folge eine restriktiven Sparpolitik. Die UN-Mitgliedsländer hätten die Organisation "nicht mit den notwendigen Mitteln ausgestattet, um unsere Arbeit professionell zu erledigen", sagte UN-Sprecher Fred Eckhard am Montag (Ortszeit) in New York.
Die jugoslawische Krisenprovinz Kosovo wird von heimtückisch verübten Anschlägen erschüttert. Unbekannte erschossen am Montag in Prizren einen als gemäßigt geltenden ehemaligen Rebellenführer der albanischen UCK-Miliz - nur Stunden, nachdem eine Gruppe serbischer Zivilisten unter Feuer geraten war.
Die Organisation: Im Juni 1985 gründete der französische Rundfunkjournalist Robert Ménard die Organisation "Reporters sans frontières" (Reporter ohne Grenzen). Ménard wollte dem seiner Meinung nach zunehmend praktizierten Sensationsjournalismus in westlichen Medien entgegentreten.
Weitaus geringere Beteiligung an der Traditionsdemo als 1999Tobias Arbinger Am traditionellen Ostermarsch durch die Berlin Innenstadt haben sich gestern Nachmittag weitaus weniger Menschen beteiligt als vor einem Jahr - damals rührte die Bundeswehrbeteiligung am Kosovo-Krieg die Menschen auf. Etwa 1500 Menschen beteiligten sich nach einer Zählung der Veranstalter an der Demo von der neuen Wache zum Brandenburger Tor über die Behrenstraße zum Roten Rathaus, wo es abschließend eine Kundgebung gab.
Eines der letzten auschließlich von Serben bewohnten Dörfer im Kosovo ist mit Granaten beschossen worden. Wie ein Sprecher der Friedenstruppe Kfor am Sonntag mitteilte, wurde bei dem Vorfall am Sonnabendabend in Gorazdevac im Norden der Provinz niemand verletzt.
Nach dem Gewaltverbrechen an einem elf Jahre alten Mädchen aus dem Kosovo im rheinischen Bad Münstereifel steht die Polizei vor einem Rätsel. Ein Sprecher der Bonner Polizei sagte am Freitag, es gebe keine Spur.
Ein deutscher Kfor-Soldat ist in der Kosovo-Stadt Prizren durch einen Schuss aus seiner Dienstwaffe ums Leben gekommen. Wie der Pressestab des deutschen Kfor-Kontingents am Freitag in Prizren im Süd-Kosovo mitteilte, erlag der 25 Jahre alte Sanitäter am späten Donnerstagabend in einem Feldlager in Prizren seinen Verletzungen.
Bundeskanzler Schüssel will mit "allen rechtlichen Mitteln" gegen die Sanktionen der Unions-Partner vorgehenGegen die Rückführung von Balkan-Kriegsflüchtlingen aus Deutschland formiert sich Widerstand im Bundestag. 100 Abgeordnete aus allen Parteien verlangen von den Ministerpräsidenten der Länder eine Änderung der Flüchtlingspolitik.
Internationale Politiker und die Führer der Volksgruppen im Kosovo haben die in den vergangenen Tagen verübte neue Gewalt in der Krisenprovinz verurteilt. In einer gemeinsamen Erklärung, die am Mittwoch in Pristina veröffentlicht wurde, heißt es, Gewalt habe keinen Platz im Kosovo oder in einer demokratischen Politik.
Menschenrechtsorganisationen sprechen von Schauprozess - Schweigeminute für inhaftierte AngehörigeStephan Israel In der südserbischen Stadt Nis hat am Dienstag ein Massenprozess gegen 146 Kosovo-Albaner wegen Beteiligung an "terroristischen Aktivitäten" begonnen. Nach Ansicht von Beobachtern handelt es sich jedoch um Zivilisten, die von den serbischen Behörden verschleppt worden sind.
Nach einem mehr als viermonatigen Boykott haben die Serben im Kosovo am Dienstag erstmals wieder einen Vertreter zu einer Sitzung der Übergangsregierung entsandt, wenn auch zunächst nur als Beobachter. Die Teilnahme des als gemäßigt geltenden Politikers Rada Trajkovic wurde trotzdem als mögliches Zeichen der Versöhnungsbereitschaft der Serben mit den Albanern gedeutet.
Politik: Nagelprobe für die Reformer - Diskussion um UN-Kampfeinsätze sorgt in Münster für Zündstoff
Die Genossen rüsten auf: Im Streit um militärische Einsätze der Vereinten Nationen, eines der konfliktträchtigen Themen auf dem PDS-Bundesparteitag in Münster, wappnen sich Befürworter wie Gegner - rhetorisch. Die Debatte der Frage kann kriegsentscheidend sein: Sollte der Parteitag der Linie von Fraktionschef Gregor Gysi und Parteichef Lothar Bisky nicht folgen, würde der Reformerflügel deutlich geschwächt.
Bei neuen heftigen Zusammenstößen zwischen Serben und Kfor-Soldaten sind im Kosovo mindestens 27 Menschen verletzt worden. Nach Angaben der US-Streitkräfte von Mittwoch kam es nach der Festnahme eines Serben wegen illegalen Waffenbesitzes am Vortag zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen, bei denen elf amerikanische und ein polnischer Kfor-Soldat sowie ein Dolmetscher verwundet wurden.
Wenn einer etwas zu sehr will, bleibt ihm die Erfüllung seiner Wünsche oft versagt; wer unaufgeregt abwartet, dem wird sie irgendwann wie ein Geschenk zuteil. Klaus Kinkel wollte ihn unbedingt: den ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat.
Vor einem Jahr begann die Nato Luftangriffe auf Jugoslawien. Halten die damaligen Rechtfertigungen heute einer Überprüfung stand?
Viele Männer schicken ihre Einberufung mit "nein" zurück - sie wollen nicht das Vaterland, sondern schlicht ihren Kopf rettenGillian Sandford Fast ein Jahr ist es jetzt her, doch Zatlana Jasovic trägt noch immer schwarz. Die Serbin trauert.
Der Oberrealo, der heimliche Vorsitzende, der die Grünen lenken möchte - Joschka Fischers Bild wird dominiert von seinem Auftreten als Parteipolitiker. Das verdeckt den Blick auf seine Außenpolitik.
Vielleicht hätte jemand vor einem guten Jahr eine Goethe-Ausgabe auf Rudolf Scharpings Nachttisch legen sollen. Der Verteidigungsminister hätte den "Zauberlehrling" gelesen und geahnt, was ihm mit der Berufung einer Wehrstruktur-Kommission blüht: Die er rief, die Geister, wird er nun nicht los.
Ein Jahr nach Beginn der Nato-Luftangriffe gibt es noch immer keine Klarheit über den künftigen Status des Kosovo. Kosovo gehörte vor dem Zerfall des früheren Jugoslawien nicht zu den multiethnischen Teilen der Föderation.