Balkan: Mag das Wort hier noch jemand hören? Und glauben, dass von dort irgendwann statt der Schreckensbilder von Krieg und Massenflucht gute Neuigkeiten kommen werden?
Kosovo
Nach der Explosion einer Handgranate haben Soldaten der Kosovo-Schutztruppe Kfor in der geteilten Stadt Kosovska Mitrovica am Montag sechs Menschen festgenommen. Die Granate detonierte kurz vor Beginn einer Ausgehsperre am späten Sonntagabend im überwiegend serbischen Stadtteil Kleinbosnien, wie ein Nato-Sprecher mitteilte.
er vor einem Jahr der Kosovo-Intervention entgegenhielt, militärische Gewalt könne keine Probleme lösen, sollte ein Jahr später nicht triumphieren, wie recht er doch gehabt habe. Denn es ging um etwas anderes: Die gewaltsame Vertreibung der Albaner durch die jugoslawische Armee und serbische Milizen zu stoppen oder weiter zu dulden.
Wenige Tage vor der Kosovo-Geberkonferenz hat die Europäische Union (EU) beschlossen, ihre Hilfen für die Region künftig effektiver zu gestalten. Die Staats- und Regierungschefs der EU erklärten zum Abschluss ihres Gipfeltreffens am Freitag in Lissabon, die EU brauche eine schlüssigere Strategie für den Kosovo.
Die bewaffnete Intervention der Nato auf dem südlichen Balkan sollte nicht nur die Menschenrechte wiederherstellen; sie war gleichzeitig auch der erste Probelauf der neuen Nato-Strategie. Sie wurde zwar erst im April 1999 in Washington verkündet, gab aber schon das Script der Aktion ab.
Der Hohe Beauftragte für die EU-Außenpolitik Javier Solana und die EU-Kommission haben beim EU-Gipfeltreffen in Lissabon massive Kritik an der westlichen Balkan-Hilfe geübt. Die Bilanz nach fast zehn Jahren massiver finanzieller und materieller Unterstützung sei unbefriedigend, heißt es in einem Bericht, der am Donnerstag in Lissabon den 15 Staats- und Regierungchefs als Grundlage der Gipfeldebatte diente.
Pazifisten haben doch Recht: Kriege lösen keine Probleme. Vor einem Jahr, am Abend des 23.
Die UCK ist tot, es lebe die UCK. Die Befreiungsarmee der Kosovo-Albaner musste sich laut Friedensvertrag entwaffnen und in eine legale Organisation umwandeln.
Ungeachtet wiederholter Nato-Drohungen mit einem militärischen Eingreifen setzten Truppen des jugoslawischen Präsidenten Milosevic im Frühjahr 1999 die Vertreibung der Kosovo-Albaner fort. Als am 23.
Klaus Naumann (60). Der Ex-Generalinspekteur der Bundeswehr war bis Mai 1999 Chef des Nato-Militärausschusses.
Wolf-Dieter Narr ist nicht nur als Professor, sondern auch als engagierter Antimilitarist bekannt. Für den Politologen der Freien Universität war es nach Ausbruch des Kosovo-Kriegs nur folgerichtig, sich öffentlich dagegen zu engagieren.
Panzerbrechende Munition enthielt abgereichertes Uran - Kritik von UN-MenschenrechtsbeauftragtenJan Dirk Herbermann Auf dieses Eingeständnis musste die Uno lange warten: Der Generalsekretär der Nato, Lord Robertson, hat in einem Brief an Uno-Generalsekretär Kofi Annan den Einsatz von abgereichertem Uran (Depleted Uranium) während des Kosovo-Krieges zugegeben.Experten hatten schon lange einen entsprechenden Verdacht gehegt.
Bei der bis Ende des Jahres anstehenden Strukturreform der Bundeswehr muss nach Ansicht von Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) die Wehrpflicht erhalten bleiben. Sie sei aus vielen Gründen sehr gut für eine leistungsfähige Bundeswehr, sagte der Minister der "Bild am Sonntag".
Einen Tag nach den blutigen Unruhen in Kosovska Mitrovica haben die französischen Kfor-Truppen mit den Serben offenbar einen Kompromiss über den Zugang zu einer Brücke zwischen dem albanischen und dem serbischen Teil der Stadt geschlossen. Um die Lage zu entschärfen, dürfen sich Serben auf rund 30 Meter nähern, wie ihre Vertreter am Donnerstag mitteilten.
Noch mehr als andere Kabinettskollegen ist der Verteidigungsminister im ständigen Clinch mit dem Finanzminister. Das war zwischen Volker Rühe und Theo Waigel so, zwischen Rudolf Scharping und Hans Eichel ist es nicht anders.
Kurz vor dem ersten Jahrestag des Beginns des Kosovo-Krieges verstärkt die Nato ihre Truppen in der südserbischen Krisenprovinz. Nachdem Frankreich und Italien eine Aufstockung der Zahl ihrer Soldaten zugesagt haben, erwartet das Bündnis angesichts der Spannungen im Norden des Kosovo weitere Zusagen.
Wozu ist der Nato-Russland-Rat gut? Um einer neuen Ost-West-Konfrontation vorzubeugen, hieß es bei der Gründung 1997.
Die Wehrbeauftragte Claire Marienfeld sieht die Bundeswehr vor schweren Zeiten. Und deshalb geht sie von der Fahne.
Die internationale Friedenstruppe im Kosovo (Kfor) wird aufgestockt. Italien und Frankreich wollen jeweils eine zusätzliche Einheit schicken, wie Diplomaten und Nato-Vertreter am Dienstag in Brüssel sagten.
Die von Bund und Ländern geplante rasche Rückführung der Kosovo-Flüchtlinge ist aus den Reihen der Regierungsparteien scharf kritisiert worden. "Die Vorstellung von der Rückführung von 160 000 Menschen ist nicht einlösbar", sagte die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung, Marieluise Beck (Grüne).
Das Bild ging wenige Tage nach dem Beginn des Kosovo-Krieges um die Welt: Nach dem Abschuss eines US-Tarnkappenbombers vom Typ "F 117A" heben Serben triumphierend Teile vom Wrack der "Nighthawk" in die Kameras. Der "Wundervogel" war in der Nacht vom 27.
Es ist still in Dobrosin, unglaublich still. Nur fünf junge Männer stehen am Fuße des Berges in der Nähe einer Moschee.
Frühling! Für die meisten Menschen ein Zauberwort, das mildere Tage, frische Farben und belebende Düfte verheißt.
Bei gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Serben und Albanern in der Kosovo-Stadt Mitrovica sind am Dienstag mindestens 42 Menschen verletzt worden. Darunter seien 17 französische KFOR-Friedensschützer, teilte die Friedenstruppe mit.
Der UNO-Beauftragte will, dass die Hochschule zu einem Ort wird, an dem Veränderungen diskutiert werden könnenMichael Daxner (52) ist seit Februar dieses Jahres bei der UNO-Verwaltung im Kosovo, UNMIK, für das Hochschulwesen zuständig. Daxner war vorher zwölf Jahre lang Präsident der Oldenburger Universität Carl von Ossietzky und lehrte als Professor für Soziologie und jüdische Studien.
Ein am Vortag im Kosovo angeschossener russischer Soldat ist am Donnerstag gestorben, wie ein Sprecher der internationalen Kosovo-Truppe KFOR mitteilte. Der Soldat war am Mittwoch in der Srbica im Zentrum des Kosovo von einem Heckenschützen in die Brust geschossen worden und starb am Donnerstag früh im französischen Militärhospital in Kosovska Mitrovica.
Seit annähernd vier Wochen steigen die Fluten in Mosambik. Sie haben Hunderttausende obdachlos gemacht und vermutlich Tausende getötet.
Klaus Reinhardt (59) ist seit Oktober Kommandierender der internationalen KFOR-Friedenstruppe. KFOR soll die Sicherheit garantieren, die zivile UN-Mission unterstützen und sich am Wiederaufbau beteiligen.
Das Schicksal von mehr als 3000 verschwundenen Menschen aus dem Kosovo bleibt ungeklärt. Das Rote Kreuz vermutet viele von ihnen in Massengräbern oder in Gefangenenlagern.
Slobodan Milosevic verliert Freunde, wichtige Freunde. Während sich die Indizien häufen, dass der jugoslawische Präsident hinter den Kulissen die jüngste Gewalt im Kosovo lanciert und die Destabilisierung des Balkans forcieren will, wenden sich seine Verbündeten in der bosnischen Nachbarrepublik, Republika Srpska, von ihm ab.
Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) hat die Forderung nach einer raschen Aufstockung der Polizei im Kosovo bekräftigt. Nötig sei die Entsendung auf Gewalt- und Bandenkriminalität spezialisierter, auch fremdsprachlich gut ausgebildeter Polizeieinheiten, sagte Scharping am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk.
Droht mit der Eskalation der Gewalt in Kosovska Mitrovica ein weiterer Balkan-Krieg? Nein.
Immer wieder zieht es sie zur Brücke: Auf der südlichen Seite die Albaner, auf der nördlichen die Serben. Hasserfüllte Blicke, Drohungen und Verwünschungen wandern über den Fluss Ibar hin und her.
Worauf dürfen wir hoffen? Dass die Zeit die Wunden heilt und eine nächste Generation von Serben und Albanern lernt, im Kosovo zusammenzuleben?
Der Tatbestand klang zunächst alarmierend: Rund 150 Bundeswehrsoldaten sollen sich bei Einsätzen in den Krisengebieten Bosnien und Kosovo Verfehlungen zu Schulden kommen lassen haben, die ihren weiteren Verbleib bei der Truppe unmöglich machten. Doch der Verteidigungsausschuss sieht keinen Grund, einzugreifen.
US-Außenministerin Madeleine Albright hat in Tirana vor der Schaffung eines Groß-Albanien gewarnt. Die internationale Gemeinschaft werde eine solche Expansion genauso wenig akzeptieren wie ein Groß-Serbien oder ein Groß-Kroatien, sagte Albright bei einem Kurzbesuch am Wochenende in der albanischen Hauptstadt.
Es gibt nur wenige Politiker, die während der Kosovo-Krise und des folgenden Krieges der Nato gegen Jugoslawien im ersten Halbjahr 1999 an Profil gewonnen haben. Finnlands Präsident Martti Ahtisaari (62) ist dies gelungen.
Albaner hatten in Mitrovica auch Soldaten der Friedenstruppe beschossenDie internationale KFOR-Truppe im Kosovo hat bei Razzien in der Stadt Kosovska Mitrovica 40 Personen festgenommen, die an gewaltsamen Übergriffen beteiligt gewesen sein sollen. Darunter seien 39 Albaner und ein Serbe, teilte ein KFOR-Sprecher am Montag in Pristina mit.
Michaele Schreyer (48) ist EU-Kommissarin. Mit der Diplom-Volkswirtin sprach Martina Ohm über die Probleme der anstehenden Debatte zum Etat 2001.
Der 55-jährige Grüne baut in der UN-Mission (Unmik) die Zivilverwaltung auf. Mit Koenigs sprach Claudia Lepping.