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Istanbul nach dem Erdbeben.

© imago/CTK Photo/Pavel Nemecek

Warnung vor noch stärkerem Beben: Viele Istanbuler verlassen fluchtartig die Stadt

Viele Menschen trauen sich nicht in ihre Wohnungen und Häuser. Zehntausende harren in Notunterkünften aus, andere verlassen lieber gleich die Stadt.

Stand:

Nach dem schweren Erdbeben sind rund 101.000 Menschen in Istanbul mittlerweile in Notunterkünften wie Schulen, Moscheen und Logistiklagern aufgenommen worden. Das teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya auf einer Pressekonferenz mit. Bislang sind laut Städteministerium rund 1.400 Schadensmeldungen an Gebäuden registriert worden - rund 1,5 Millionen Bauten werden demnach im Falle eines starken Erdbebens als „riskant“ eingestuft.

Viele flohen nach dem schweren Erdbeben und den andauernden Nachbeben aus Istanbul. Die Hotels entlang der türkischen Ägäisküste registrieren einen deutlichen Anstieg der Hotelbuchungen. Flugtickets ab Istanbul in andere Städte der Türkei waren am Abend des Bebens und auch am Donnerstag nicht mehr zu erhalten, berichtete eine dpa-Reporterin. Auf den Websites der Fluglinien seien alle Flüge ausgebucht gewesen.

Doch längst nicht alle können oder wollen abreisen, obwohl Experten immer wieder betonen, dass es zu einem noch stärkeren Erdbeben kommen könnte. Manche Bekannte seien etwa gebeten worden, auf jeden Fall zur Arbeit zu kommen, berichtete die dpa-Reporterin.

Eine Familie harrt nach dem Erdbeben in Istanbul in einem Park aus.

© imago/CTK Photo/IMAGO/Pavel Nemecek

Übernachtung in Parks und Autos

Von denen, die bleiben, wollen viele nicht in ihre Häuser zurück, weil Experten warnen, dass ein noch stärkeres Beben die Millionenmetropole erschüttern könnte. Zum Teil haben die Anwohner in Parks und in ihren Autos übernachtet. „Bei einem Erdbeben haben wir nirgendwo Zuflucht. Also wir bleiben hier (im Freien), um wenigstens ein bisschen Schutz zu haben“, sagte ein Mann der türkischen Nachrichtenagentur DHA.

Laut Staatssender TRT Haber hat der Türkische Rote Halbmond in den Sammelunterkünften bislang Lebensmittelhilfen für 350.000 Menschen bereitgestellt. Wie die Hilfsorganisation mitteilte, sind derzeit 3.000 Freiwillige und Mitarbeiter mit mehr als 100 Verpflegungsfahrzeugen im Einsatz. (dpa)

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