Wegen eines befangenen Schöffen ist der Prozess gegen die Schläger vom Alexanderplatz vorerst geplatzt. Manche beklatschen den Mann als "mutigen Laienrichter". Doch unser Autor sieht das ganz anders.
Jonny K.
Ein Schöffe brachte das Verfahren um die brutale Tat am Alexanderplatz zum Scheitern. Das Gericht erklärte ihn für befangen. Wie groß ist der Schaden?
Der Prozess um die tödliche Prügelattacke auf Jonny K. am Alexanderplatz droht nach Äußerung eines verärgerten Laienrichters zu platzen. Die Verteidiger stellen einen Befangenheitsantrag vor dem Berliner Gericht.
Der dritte Prozesstag im Fall Jonny K. bringt neue Erkenntnisse: K. soll fast zwei Promille Alkohol im Blut gehabt haben. Außerdem sagte der Freund von Jonny K. aus - und belastet den 19-jährigen Onur U. schwer.
Im Prozess um die Prügelattacke auf Jonny K. wurde am Donnerstag der erste Zeuge befragt: Ein Polizeibeamter sagte aus, dass bei seinen Vernehmungen keiner der Beschuldigten Onur U. als den Angreifer bezichtigt hatte.
Der Senatsbeauftragte für Kriminalitätsopfer, Roland Weber, über den Prozess gegen die mutmaßlichen Alex-Schläger, die größten Sorgen von Geschädigten und was er zukünftig verändern will.
In den Augen der Öffentlichkeit galt bislang derjenige als der Hauptschuldige im Fall Jonny K., der am weitesten geflohen war. Doch das könnte sich im Laufe des Prozesses als Kurzschluss erweisen.
Es war so eine typische Berliner Partynacht. Laut, alkoholgeschwängert, aggressiv. Auf dem Alexanderplatz prallten sie aufeinander. Wie Jonny K. starb? Das erzählt jeder etwas anders.
Der 20-jährigen Jonny K. starb nach einer Prügelattacke am Alexanderplatz. Unter großem Medienandrang begann nun der Prozess gegen sechs 19- bis 24-Jährige. Sie gaben eine Beteiligung an einer Schlägerei zu, doch keiner will den Tod des Schülers verursacht haben.
Sieben Monate nach der Tat am Alexanderplatz stehen seit Montag sechs junge Männer vor Gericht. Der Hauptabgeklagte Onur U. wies alle Schuld von sich. Er habe mit dem Tod des 20-Jährigen nichts zu tun. Auch die Schwester von Jonny K. wohnt dem Prozess bei.
Der Prozess gegen die Angeklagten im Fall Jonny K. beginnt am 13. Mai, wie die Berliner Justizpresse am Montag mitteilte. Alle sechs Verdächtigen kommen in einem Verfahren vor Gericht. Dies war bislang unklar.
Die Staatsanwaltschaft will noch diese Woche Anklage gegen den letzten Verdächtigen im Fall Jonny K. erheben. Das Verfahren soll mit den Verfahren der anderen Verdächtigen zusammen gelegt werden. Dadurch könnte sich der Prozessbeginn verzögern.
Wegen der Bluttat am Alexanderplatz wurde in der Türkei seit einigen Tagen wegen Mordes gegen Onur U. ermittelt. Das dürfte seine Rückkehrbereitschaft enorm befeuert haben. Denn hier erwartet ihn nur eine Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge.
Im Fall des ermordeten Jonny K. stellt sich nun der sechste Tatverdächtige - Onur U. Nach der Tat war er in die Türkei geflohen. Im Mai soll nun der Prozess beginnen.
Sechs Monate nach der tödlichen Attacke auf Jonny K. ist der Haupttatverdächtige Onur U. in Berlin gelandet. Sein Anwalt hat ihn aus der Türkei zurück nach Deutschland geholt.
Es kamen Stars, es kam Berlins Innensenator. Kein Wunder, dass Tina K. in Vorbereitung des Benefizkonzerts noch weniger schlafen konnte als ohnehin. Aber sie wollte Jonny, ihrem getöteten Bruder, ein Denkmal setzen - und ein Geschenk machen.
Bundeskanzlerin Merkel hatte, wie jetzt bekannt wurde, bei ihrem Besuch in Ankara Ende Februar Premierminister Erdogan auf den Fall des Jonny K. angesprochen. Sie übermittelte ihr Unverständnis darüber, dass sich der mutmaßliche Täter unbehelligt in der Türkei aufhalte.
Vor fast sechs Monaten wurde Jonny K. am Rande des Alexanderplatzes zu Tode getreten. Heute wäre er 21 Jahre alt geworden. Am Tatort trauern immer noch viele – Freunde wie Fremde.
Kaum ein anderes Land weckt so starke Emotionen wie die Türkei, Einmischung in innere Angelegenheiten ist im deutsch-türkischen Verhältnis längst die Regel. Doch schon bald könnten sich die Rollen vertauschen.
Sechs Monate nach der tödlichen Prügelattacke auf Jonny K. am Alexanderplatz ermittelt die türkische Justiz gegen den Hauptverdächtigen Onur U.. Er soll nicht nach Deutschland ausgeliefert werden. Der Opferbeauftragte Berlins hofft allerdings, dass Onur U. sich nun doch noch stellt.
„Ich bin nur ein normales Mädchen in einer unnormalen Situation“, sagt sie oft. Tina K. hat ihren Bruder Jonny verloren, der am Alexanderplatz getötet wurde. Seit Monaten kämpft sie für sein Andenken. Tritt in Schulen auf, hält Reden. Gegen Gewalt, gegen den Hass. Aber manchmal kommt doch Wut in ihr hoch.
Bilal K. hat sich nach Monaten gestellt. Damit ist nur noch ein Tatverdächtiger für die deutsche Justiz nicht erreichbar, er ist in der Türkei. Den Berliner Ermittlern ist unklar, wie die türkischen Behörden vorgehen.
Einer der zwei bisher flüchtigen Hauptverdächtigen im Fall Jonny K. hat sich der Polizei gestellt. Bei seiner Einreise am Flughafen Tegel wurde Bilal K. direkt bei der Passkontrolle festgenommen. Onur U. befindet sich weiter in der Türkei.
Nach der tödlichen Attacke auf auf den 20-jährigen Jonny K. vor fünf Monaten sind nun vier Männer angeklagt worden. Der mutmaßliche Haupttäter und ein weiterer Verdächtiger sind noch flüchtig.
Vier Verdächtige werden sich nun vor Gericht für die Prügelattacke auf den 20-jährigen Jonny K. verantworten müssen. Dieser verstarb im Oktober, nachdem mehrere Männer auf ihn eingeprügelt hatten. Doch nicht gegen alle Täter kann Anklage erhoben werden.
Der Fall Jonny K. lässt die Debatte um die doppelte Staatsbürgerschaft und kriminelle Ausländer wieder hochkochen. Doch sie wird heuchlerisch geführt und als Wahlkampfthema missbraucht, meint unsere Autorin.
Der mutmaßliche Haupttäter im Fall Jonny K. hat die türkische Staatsbürgerschaft - das ist nun sicher. In der Türkei wie in Deutschland wird er mit Haftbefehl gesucht . Es ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass er in die Bundesrepublik zurückkehrt.
In der Türkei laufen die Ermittlungen gegen Onur U., der als Hauptverdächtiger im Fall Jonny K. gilt, auf Hochtouren. Auch dort wird er mittlerweile per Haftbefehl gesucht. Wo ihm letztlich der Prozess gemacht werden könnte, ist aber noch offen.
Onur U. ist Türke geworden und kann nicht mehr an Deutschland ausgeliefert werden. Nun muss die türkische Justiz zeigen, dass sie zur Strafverfolgung willens ist.
Gegen einen der Verdächtigen im Mordfall Jonny K., den 19-jährigen Onur U., ermitteln nun die türkischen Behörden. Offenbar soll ihm dort der Prozess gemacht werden, die Berliner Behörden werden ihn wohl kaum mehr greifen können.
Knapp drei Monate nach der Tötung des 20-jährigen Jonny K. am Alexanderplatz sind die Ermittlungen weiterhin nicht abgeschlossen. Drei Verdächtige befinden sich in Haft.
Ein Kontaktmobil soll für mehr Sicherheit am Alexanderplatz sorgen, auch nachts und am Wochenende. Doch lange wird die zusätzliche Wache wohl nicht dort bleiben können.
Der Berliner Justizsenator Thomas Heilmann will die Resozialisierung jugendlicher Straftäter verbessern. Als Vorbild gilt das "Neuköllner Modell". Auf einer Pressekonferenz stellte er erste Maßnahmen vor.
Sicherheit in der Öffentlichkeit: Entwurf für Mahnmal gegen Gewalt am Alexanderplatz fertig
Die Giuseppe-Marcone-Stiftung stellt ihre Pläne für den Alexanderplatz vor. Die Skulptur symbolisiert sehr deutlich eine Gewalttat. Was die Bezirkspolitiker davon halten, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen.
In der Nacht zum Samstag kam es in der Nähe einer Tram-Haltestelle am Fernsehturm zu einer Auseinandersetzung zwischen einem 18-Jährigen und einer Gruppe von 15 bis 20 Personen. Ein Passant verhinderte offenbar Schlimmeres.
Tina K, die Schwester des im Oktober am Alexanderplatz getöteten Jonny K. erhält den Medienpreis "Bambi" für ihr Engagement gegen Gewalt. Dass sie ihn verdient hat, glaubt sie aber nicht.
Öffentliche Auftritte fallen ihr schwer, doch es werden mehr: Tina, die Schwester des getöteten Jonny, arbeitet offensiv am Andenken ihres Bruders. Im Gegenzug muss sie die mediale Aufmerksamkeit schultern.
Mann würde sich laut Anwalt bei der Polizei melden – unter einer Bedingung. Die Familie des Opfers kam zum Gottesdienst nahe dem Tatort.
Einer der drei noch flüchtigen Tatverdächtigen, die Jonny K. am 14. Oktober durch Tritte und Schläge getötet haben sollen, hat sich heute der Mordkommission gestellt.
Am Samstagnachmittag hat die Schwester des Getöteten vom Alexanderplatz vor 600 Schülern gesprochen und ihre Initiative gegen Gewalt vorgestellt. In Berlin fehle der Respekt, meint Tina K. Dafür will sie jetzt an Schulen und Kindergärten werben.