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Thema

Martin Luther

ALL THAT JAZZ Christian Broecking über eine Verdammung der Geschichte In ihrer Autobiografie „Meine schwarze Seele“ erinnerte sich Nina Simone sehr genau an den 4. April 1968, den Tag, an dem Martin Luther King durch ein Attentat getötet wurde.

Als Martin Luther damals in Wittenberg zur Tat schritt, hatte er vermutlich vor allem religiöse Fragen im Kopf, den Papst, den Ablasshandel, solche Sachen. Doch Gott, der Herr, dachte weiter, jedenfalls, wenn wir den Einzelhandelssprecher richtig verstehen, der den gestrigen Reformationstag als „Gottesgeschenk“ für die Berliner Geschäfte lobte.

Von Dieter Lenzen Als Martin Luther eine reformatorische Zwangspause auf der Wartburg einlegte, nutzte er die Zeit bekanntlich für eine Tat, die die Welt veränderte: die Übersetzung der Bibel in eine Volkssprache. Die Kultusminister hätten ihren Aufenthalt ebendort nutzen können für einen vergleichbaren Durchbruch, der den Schülerinnen und Schülern in Deutschland vielleicht zu der Fähigkeit verhelfen würde, diese deutsche Bibel zu lesen oder wenigstens eine Gebrauchsanweisung für einen Gartengrill.

Von Dieter Lenzen Als Martin Luther eine reformatorische Zwangspause auf der Wartburg einlegte, nutzte er die Zeit bekanntlich für eine Tat, die die Welt veränderte: die Übersetzung der Bibel in eine Volkssprache. Die Kultusminister hätten ihren Aufenthalt ebendort nutzen können für einen vergleichbaren Durchbruch, der den Schülerinnen und Schülern in Deutschland vielleicht zu der Fähigkeit verhelfen würde, diese deutsche Bibel zu lesen oder wenigstens eine Gebrauchsanweisung für einen Gartengrill.

Manchmal macht sich die weltpolitische Lage auch im eigenen Terminkalendar breit, was für gewöhnlich nervt - am heutigen Reformationstag erst recht. Nach der Wende von den Ostländern flugs als gesetzlicher Feiertag mit religiösem Hintergrund verankert, wurde der Tag, der die Leistung Martin Luthers würdigen soll, schnell zur Prima-Shopping-Gelegenheit.

Eigentlich ist das Rennrodeln für einen Menschen meiner Altersgruppe ziemlich negativ belastet, denn wie oft haben wir zu hören bekommen: "Wenn du so weitermachst, dann werde ich mit dir mal Schlitten fahren!" Was hieß, dass man mit Stubenarrest und Schlägen mit der flachen Hand oder dem Ausklopfer zu rechnen hatte.

Martin Luther King hatte Joachim-Ernst Berendt 1964 zur Eröffnung der ersten Berliner Jazztage eine emphatische Grußadresse geschickt, in der er von der großen Bedeutung des Jazz für den Befreiungskampf des afroamerikanischen Volkes sprach. Im Hause King gab es zwar vor allem klassische Musik und Spirituals, aber auch eine Jazzplatte mit Max Roach und sogar etwas Blues.

Als sich John Locke im ausgehenden 17. Jahrhundert mit den komplizierten Problemen idealer Herrschaftsformen beschäftigte, und trotz seiner wortreichen Verdammung von Willkür schließlich doch zu dem Ergebnis kam, dass es "irgendwo eine Herrschaft" geben müsse "und diese fällt naturgemäß dem Manne als dem fähigeren und stärkeren Teil zu", ließen die Reaktionen nicht lange auf sich warten.

Hallorenkugeln und Händel: für den Durchschnittsdeutschen steht die alte Industriestadt Halle an der Saale für süße Schmeckerchen, sei es für den Gaumen oder das Trommelfell. Das Haus des berühmten Komponisten Händel steht immerhin in der Stadt an der Saale.

Der Sänger identifiziert sich voll mit der Rolle des Sängers. Das heißt, dass er beide Bedeutungen des Wortes "Sänger" umfasst, dass also der berufsmäßig Singende, der Gesangsunterricht genommen und seine Laufbahn programmiert hat, sich in die Seele dessen versetzt, der seine Lyrik singend verfertigt.

Von Sybill Mahlke

Sächsische Leitsätze künden von einer Lebensart, der gemütliche, wenn auch nicht völlig wehrlose Gelassenheit oberstes Prinzip ist.Den Sachsen erschüttert nichts, weil er seinen widerständigen Kern wohl immer brav versteckt, aber niemals preisgibt.

Von Christoph Funke

Sächsische Leitsätze künden von einer Lebensart, der gemütliche, wenn auch nicht völlig wehrlose Gelassenheit oberstes Prinzip ist.Den Sachsen erschüttert nichts, weil er seinen widerständigen Kern wohl immer brav versteckt, aber niemals preisgibt.

Von Christoph Funke

Auch die still Stunde muß es geben im aufgeregten Berliner Kulturbetrieb.Lissy Tempelhof, von 1963 - 96 Schauspielerin am Deutschen Theater, hat ihrem Publikum eine solche beschert.

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