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Meinung: Der Sinn der Reformation

Als Martin Luther damals in Wittenberg zur Tat schritt, hatte er vermutlich vor allem religiöse Fragen im Kopf, den Papst, den Ablasshandel, solche Sachen. Doch Gott, der Herr, dachte weiter, jedenfalls, wenn wir den Einzelhandelssprecher richtig verstehen, der den gestrigen Reformationstag als „Gottesgeschenk“ für die Berliner Geschäfte lobte.

Als Martin Luther damals in Wittenberg zur Tat schritt, hatte er vermutlich vor allem religiöse Fragen im Kopf, den Papst, den Ablasshandel, solche Sachen. Doch Gott, der Herr, dachte weiter, jedenfalls, wenn wir den Einzelhandelssprecher richtig verstehen, der den gestrigen Reformationstag als „Gottesgeschenk“ für die Berliner Geschäfte lobte. Der Trick liegt ja darin, dass die Brandenburger freihaben und zum Shoppen über das geöffnete Berlin hereinbrechen; plötzlich ist keine Rede mehr vom Käuferstreik, die Kohle muss raus, bevor der Kanzler seinen Eichel zum Einsammeln schickt. Das also war der göttliche Sinn der Reformation, doch der Mensch sollte nun die Konsequenz ziehen. Immer, wenn Brandenburg Feiertag hat, müssen die Berliner Läden öffnen und die Umsätze verdoppeln, verdreifachen. Am Nationalfeiertag, Karfreitag, Pfingstsonntag, Weihnachten, Neujahr. Gottesgeschenke! Irgendwann hat Brandenburg dann zwar sein gesamtes Geld nach Berlin gebracht, aber diesen kleinen Fehler heilt alsbald die Länderfusion. Sie lässt eine neue Boomregion entstehen, die beispielsweise an den katholischen Feiertagen die reichen Bayern anlocken könnte. War es am Ende das, was Luther mit Ablasshandel meinte?

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