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Thema

Silvester

Im Zoo hofft man, dass die heutige Silvesternacht mit Raketenregen und millionenfachen Böllerschüssen glimpflich an den Tieren und Gebäuden vorbeigeht. Um Unheil vorzubeugen, bat die Zoo-Belegschaft vorsichtshalber in einer Briefwurfsendung die Anwohner der Drake-, Rauch- und Thomas-Dehler-Straße um Einsicht, Silvester besonders lautstarke Kracher nicht zu zünden und Raketen möglichst nicht in Richtung Zoo zu schießen.

Die kleine Stelltafel ist kaum zu sehen: "Raum der Stille - Room of Silence" steht auf dem Schild vor dem nördlichen Torhauses im Brandenburger Tor. Davor werden die Festbühnen für das Millenniums-Spektakel aufgebaut: Krachend fallen die eisernen Absperrgitter auf die Straße, aus den Lautsprechern dröhnen die ersten Probetöne.

Was zu Silvester im Fernsehprogramm "Dinner for one", ist im Klassik-Betrieb Beethovens "Neunte": Auf jedem Kanal muss James irgendwann an diesem Abend über den Tigerkopf stolpern, in jedem Saal der Stadt muss die Sinfonie mit dem Schlusschor "Freude, schöner Götterfunken" auf dem Programm stehen. "Same procedure as every year".

Von Frederik Hanssen

"Die Nacht, an die sich London für Tausend Jahre erinnern wird", schrieb die seriöse englische Tageszeitung "The Independent" in einer Vorschau zu den Feierlichkeiten, mit der die englische Hauptstadt das Jahr 2000 begrüßen will. Ein riesiges Feuerwerk wird auf der Themse gezündet, das größte Riesenrad der Welt, schräg gegenüber von Big Ben, wird in Betrieb genommen, während in Greenwich im Millennium Dome ein Riesenfest steigen soll.

Die Bundesanstalt für Arbeit und die Polizei überprüften gestern in einer Razzia die Papiere von Arbeitern, die am Aufbau der Silvester-Party zwischen Großem Stern und Pariser Platz beteiligt sind. Insgesamt 18 der 156 überprüften Männer arbeiteten schwarz.

Von Jörn Hasselmann

Silvester 2000 naht und damit erreicht der Jahrtausendendstress seinen Höhepunkt: Wie soll man feiern und dabei einigermaßen würdig von zweitausend Jahren Kulturgeschichte Abschied nehmen? Na, zum Beispiel so: Vier Tage lang bieten die Veranstalter des Kulturfestes am Potsdamer Platz eine Auswahl aus dem Besten, was diese Stadt und die Kulturen der Welt in den so überraschend schnell verstrichenen Jahrhunderten zu bieten hatten.

Von Carsten Niemann

Haustiere leiden unter dem Feuerwerkslärm. Ein "Horror-Silvester-Erlebnis" wäre es für einen Hund aber, formulierte gestern der Tierschutzverein, wenn er in der Silvesternacht mit zum Brandenburger Tor geschleift würde.

Das "Time Magazine" kürt ihn zum "Mann des Jahrhunderts", aber sein Raum-Zeit-Kontinuum verstehen wir noch nicht ganz, und zwischen den Jahren regen sich Zweifel, ob Einstein überhaupt die Tage von Weihnachten bis Silvester in seine Untersuchungen einbezogen hat. Zwischen den Jahren plumpst der global citizen in ein Wahrnehmungsloch.

Von Thomas Lackmann

Ein großer Teil der Autofahrer ist offensichtlich im Urlaub - oder hat die Warnungen vor dem Chaos in Mitte beachtet. Am ersten Werktag nach Weihnachten blieben die befürchteten Verkehrsstaus in Mitte und Tiergarten aus.

Von Jörn Hasselmann

Wunderkerzen, Papierschlangen und Tischfeuerwerk füllen schon die Läden, und von morgen an ist auch der Verkauf von Knallern und Raketen an über 18-Jährige erlaubt. Kleine Einzelhandelsläden, Supermärkte und Filialketten wie Foto Wegert haben wegen des Jahrtausendwechsels ihr Silvester-Sortiment vergrößert.

Von Cay Dobberke

Aufbau für Lichtspektakel hat begonnen - Weiträumige SperrungenJörn Hasselmann Mehrere hundert Arbeiter begannen gestern früh mit dem Aufbau der Silvesterbühnen am Großen Stern und am Brandenburger Tor. Wie angekündigt, waren die Straße des 17.

Von Jörn Hasselmann

Ist das der letzte Schritt zur Wiedergeburt einer ruhmreichen russischen Armee? Oder entpuppt sich der Großangriff auf Grosny als Wende im Tschetschenienkrieg - so wie schon einmal, fast auf den Tag genau vor fünf Jahren?

Von Christoph von Marschall

Nach einer Terrorwarnung aus den USA sind am Frankfurter Flughafen über Weihnachten sämtliche Pakete und andere Luftpostsendungen in die USA und nach Großbritannien überprüft worden. Anlass sind Warnungen der amerikanischen Behörden vor möglichen, nicht näher bezeichneten terroristischen Aktionen zur Jahreswende.

Das Jahr 2000-Problem entstand in der Frühzeit des Computerzeitalters. Wegen des teuren Speicherplatzes haben Programmierer damals bei Angaben von Jahreszahlen nur die letzten beiden Ziffern verwandt.

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