
© dpa/Susan Walsh
Neue Versprecher beim Nato-Gipfel: Biden stellt Selenskyj irrtümlich als Putin vor – Kamala Harris nennt er Trump
Selbst enge Berater zweifeln bereits an, dass Biden im Präsidentschaftsrennen gegen Trump eine Chance hat. Nun leistet er sich weitere Patzer, beharrt aber auf seiner Kandidatur.
Stand:
US-Präsident Joe Biden hat an einer wichtigen Stelle einer Rede am letzten Tag des Nato-Gipfels ausgerechnet den Namen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit dem von Kremlchef Wladimir Putin vertauscht.
Biden sprach über den russischen Angriffskrieg und wollte dann das Wort Selenskyj erteilen. Er sagte: „Nun übergebe ich das Wort an den Präsidenten der Ukraine, der ebenso viel Mut wie Entschlossenheit besitzt. Meine Damen und Herren: Präsident Putin.“
Noch während er sich vom Rednerpult wegdrehte, bemerkte der 81-Jährige den Fehler. Er korrigierte sich unmittelbar und sagte entschuldigend, er sei so sehr darauf konzentriert, Putin zu besiegen. Selenskyj, der neben ihm auf der Bühne stand, konterte scherzhaft mit den Worten: „Ich bin besser.“
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Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der ebenfalls auf der Bühne stand und die Szene etwas perplex beobachtete, kommentierte den Vorfall nüchtern: „Versprecher passieren.“ Wenn man genug beobachte, finde man auch genug Fehler. Der Inhalte von Bidens Rede ändere sich dadurch nicht. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, Versprecher passierten allen, auch ihm selbst.
Versprecher passieren, und wenn man alle immer genug beobachtet, findet man auch genug.
Olaf Scholz, Bundeskanzler
Biden würdigt „Vizepräsident Trump“
Es sollte allerdings nicht der einzige Versprecher bleiben: Biden nannte später seine Vizepräsidentin Kamala Harris irrtümlicherweise „Vizepräsident Trump“. Auf die Frage, ob Harris Donald Trump schlagen könne, sollte Biden nicht erneut bei der Präsidentschaftswahl antreten, sagte der 81-Jährige: „Ich hätte Vizepräsident Trump nicht als Vizepräsidentin ausgewählt, wenn ich nicht denken würde, dass sie für das Amt der Präsidentin qualifiziert ist.“
Bidens Kritiker mehren sich
Biden steht bei dem Nato-Treffen unter ständiger Beobachtung, nachdem er bei einem TV-Duell gegen Trump Ende Juni Zweifel an seiner geistigen und körperlichen Fitness gesät hatte.
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Einige der Berater von US-Präsident Joe Biden sind Medienberichten zufolge nicht davon überzeugt, dass der 81-Jährige bei der Präsidentschaftswahl im November gegen seinen republikanischen Herausforderer Donald Trump gewinnen kann.
Unmittelbar nach Bidens Auftritt forderten allerdings zwei weitere demokratische Abgeordnete ihn auf, seinen Wahlkampf zu beenden. Damit sprachen sich mindestens 14 der 213 Demokraten im Repräsentantenhaus und einer der 51 Senatoren offen für einen Wechsel aus.
Trotz seiner Versprecher bezeichnete sich Joe Biden bei der Nato-Pressekonferenz als am besten qualifiziert, um bei der Wahl im November gegen Donald Trump anzutreten. „Ich habe ihn einmal geschlagen, und ich werde ihn wieder schlagen“ sagte der 81-Jährige mit Blick auf seinen Rivalen Trump. Es gehe ihm nicht um sein Vermächtnis, fuhr Biden fort. Er wolle die Arbeit zu Ende bringen, die er begonnen habe.
Biden fühlt sich fit für das Präsidentenamt
Biden sagte, Trump habe seit seinem Ausscheiden aus dem Amt wiederholt deutlich gemacht, dass er sich dem Verteidigungsbündnis nicht verpflichtet sehe. „Ich aber habe deutlich gemacht, dass eine starke Nato für die amerikanische Sicherheit unverzichtbar ist, und ich glaube, dass die Beistandsverpflichtung in Artikel 5 heilig ist“, sagte der Demokrat.
Biden sagte bei der Pressekonferenz, neurologische Untersuchungen hätten ergeben, dass er in guter Form sei. Er sei entschlossen, zu kandidieren, „aber ich weiß, dass es wichtig ist, dass ich Ängste zerstreue“.
Es stehe den Demokraten frei, bei ihrem Parteitag Mitte August jemanden anderen zu nominieren, antwortete der 81-Jährige bei seiner Abschlusspresskonferenz beim Nato-Gipfel in Washington auf eine entsprechende Frage. „Natürlich steht es ihnen frei, zu tun, was sie wollen. Aber ich bekomme überwältigende Unterstützung.“
Wenn er auf dem Parteitag auftauche und alle sagten, sie wollten jemanden anderen, dann sei das ein demokratischer Prozess. „Das wird nicht passieren“, fügte er im Flüsterton hinzu. Biden sagte, er sei der qualifizierteste, um zu regieren - und zu gewinnen. „Es gibt andere Leute, die Trump schlagen könnten. Aber sie müssten bei null anfangen.“
Den Gipfel selbst bewertete Biden als Erfolg. Eine starke Nato sei für die Sicherheit der USA unerlässlich, sagte der Gastgeber und sicherte der Ukraine die Unterstützung seines Landes zu. „Putin hat ein Problem“, sagte er. Der US-Präsident erklärte weiter, der Gaza-Krieg müsse zu Ende gebracht werden. Mehrfach sagte Biden, er habe noch viel zu erledigen. (AFP/dpa/Reuters)
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