
© dpa/Charles Sykes
„Bitte gehen Sie nach Gaza!“: Madonna richtet emotionalen Appell an Papst Leo
Der US-Popstar fleht das Oberhaupt der Katholische Kirche an, sich auf den Weg in das Krisengebiet zu machen und so „unschuldigen Kindern“ zu helfen. Nur ihm würde der Zugang nicht verwehrt, so Madonna.
Stand:
Das Leiden der Menschen im Gazastreifen erschüttert weltweit viele Menschen. Die UN und viele Staaten sprechen von einer sich verschlimmernden Hungersnot unter den Palästinensern. Trotz heftiger internationaler Kritik zeigt Israel derzeit keine Bereitschaft, die Angriffe einzustellen und den Menschen ausreichend Hilfe zukommen zu lassen. Im Gegenteil: Die in Teilen als rechtsextrem geltende Regierung von Premier Benjamin Netanjahu will vielmehr die militärischen Operationen ausweiten und Gaza-Stadt komplett einnehmen.
Immer wieder haben Künstler zuletzt auf den Gazakrieg aufmerksam gemacht und Israel aufgefordert, die Kampfhandlungen einzustellen. Jetzt hat sich die amerikanische Musikikone Madonna zu Wort gemeldet und einen dramatischen Appell an Papst Leo XIV. gerichtet.
Es bleibt keine Zeit mehr. Bitte sagen Sie, dass Sie gehen.
Madonna in den sozialen Medien
„Heiliger Vater, bitte gehen Sie nach Gaza und bringen Sie Ihr Licht zu den Kindern, bevor es zu spät ist“, heißt es in einem Beitrag, den der Megastar in den sozialen Medien wie auf der PLattform X verbreitete. Sie forderte, dass den „unschuldigen Kindern“ sofort geholfen werden müsse. „Es bleibt keine Zeit mehr. Bitte sagen Sie, dass Sie gehen.“
Madonna weiter: „Ich zeige nicht mit dem Finger auf andere, gebe niemandem die Schuld und ergreife keine Partei. Alle leiden. Ich versuche lediglich, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um zu verhindern, dass diese Kinder verhungern.“
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Als Mutter könne sie das Leiden der Kinder nicht ertragen, führte die 66-Jährige anlässlich des Geburtstags ihres Sohnes aus. Der Papst sei der Einzige, dem der Zugang zu Gaza nicht verwehrt werden könne. Die Künstlerin ist als Madonna Louise Ciccone, Tochter von Einwanderern aus Italien, katholisch sozialisiert. In ihrer Karriere fiel sie aber durchaus auch durch Provokationen religiöser Gefühle auf.
Madonna verband ihren Aufruf mit einem Spendenappell für die in Gaza tätige US-amerikanische Hilfsorganisation World Central Kitchen, die israelische Friedensinitiative Women Wage Peace und die palästinensische Frauenbewegung Women of the Sun sowie den Papst.
Papst äußerte sich zurückhaltend zu Gaza-Besuch
Der Papst hatte jüngst zum Abschluss eines Jugendtreffens in Rom die Solidarität der Kirche mit jungen Menschen in Kriegsgebieten betont. Man stehe an der Seite der jungen Menschen in Gaza, in der Ukraine und in allen Ländern, die vom Krieg erschüttert seien, sagte er beim Abschlussgottesdienst des Treffens.
Die Katholische Nachrichtenagentur KNA weist darauf hin, dass sich Leo XIV. Ende Juli zurückhaltend zu einem persönlichen Besuch in dem Kriegsgebiet geäußert hatte. Dies sei „nicht unbedingt die Antwort“, sagte er demnach.
Die humanitäre Lage in Gaza hat sich in den vergangenen Monaten massiv zugespitzt. Israel begründete die Blockade von Hilfslieferungen damit, dass die Hamas andernfalls Nutzen daraus ziehen könne. Nach monatelangem Stopp oder nur wenig humanitärer Hilfe hatte Israel Ende Juli wieder Lieferungen im größeren Stil zugelassen. UN-Vertreter betonten übereinstimmenden Berichten zufolge, dass die Menge aber nicht ausreicht. Die Terrororganisation Hamas hat nach wie vor nicht kapituliert und hält mehrere Geiseln aus Israel gefangen.
In Deutschland hatten sich zuletzt rund Hunderte Künstler in einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz klar gegen die israelischen Kampfhandlungen positioniert und mehr Druck aus Deutschland auf Netanjahu gefordert. Die Entscheidung des CDU-Chefs, bestimmte deutsche Waffenlieferungen an Israel vorerst einzustellen, hatte viel Empörung und Kritik ausgelöst, auch aus der Unionsfraktion.
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